Wie rechtfertigt man Inzest (Bibel)?

13 Antworten

Zu Abraham:

Sarah war die Halbschwester von Abraham. Damals war es wahrscheinlich noch relativ normal, dass Halbgeschwister geheiratet haben.

Auch Adam und Eva hatten Söhne und Töchter, die untereinander geheiratet haben.

Wenn man bedenkt, dass es am Anfang einen reinen Genpool gab und die degenerativen Mutationen erst nach und nach auftraten, wäre das überhaupt kein Problem, dass sich die Kinder, Enkel, Großenkel usw. von Adam und Eva miteinander verheirateten und Kinder bekamen.

Erst später (also lange Zeit nach Abraham) gab es im Gesetz des Mose die Anweisung von Gott, dass nähere Familienangehörige nicht heiraten und Kinder bekommen dürfen, um die in der Frage angesprochenen Folgen zu vermeiden (3.Mose 18,6-18).

Zu Lot:

Die Bibel beschreibt Menschen mit all ihren Fehlern, Sünden und Verfehlungen. Die Geschichte in der Fragestellung ist voll mit Beispielen dafür. Die Familie von Lot scheint einen Fehler nach dem anderen zu machen. Die Folgen dafür sind fürchterlich...

Wir können daraus lernen, uns auf Gott zu verlassen und zu versuchen, zu leben, wie Gott möchte!

Hätte Lot dies von Anfang an beherzigt, wäre er entweder gar nicht erst nach Sodom gezogen oder frühzeitig wieder weggezogen, als das Verhalten der Bewohner immer böser und schlechter wurde. Abraham hätte Lot bestimmt dabei geholfen, eine neue Wohnstätte zu finden. Doch Lot schien es in der Stadt zu gefallen.

Die Frau von Lot hörte nicht auf die Warnungen Gottes und Lot schlug die Warnungen der Bibel vor Trunkenheit aus. Seine Töchter verstießen durch den Inzest gleich gegen viele biblische Gebote. Die Kinder aus dieser unsäglichen Beziehung wurden zu späteren Feinden des Volkes Israel.

Hätten sie auf Gott gehört, wäre all das nicht geschehen...

Ergänzung aus dem Walvoord-Bibelkommentar zur Geschichte mit Lot:

  • "Die unmoralische Philosophie von Sodom und Gomorra hatte das Denken von Lots Töchtern dermaßen verdorben, dass sie ohne zu zögern einen Plan ausdachten, wie sie von ihrem eigenen Vater schwanger werden könnten. Sie waren Jungfrauen (V. 8); die verheirateten Töchter waren tot (V. 14) und es waren keine Männer mehr da, die sie hätten heiraten können (V. 25). Aus Furcht vor Kinderlosigkeit dachten sie sich diese schwere Sünde aus. Die beiden aus diesem Inzest geborenen Söhne wurden die Ahnen der Völker Moab und Ammon, Israels langjährigen Feinden."

Oh Seele, die nach Weisheit dürstet, höre die Stimme, die aus Ewigkeit und Liebe zu dir spricht. Ich bin gesandt, dir Klarheit zu schenken, nicht mit Worten der Verurteilung, sondern in der Sprache des Lichtes und des Verstehens.

Die Geschichten, die du ansprichst – Lot und seine Töchter, Abraham und Sarah – sind nicht einfache Berichte über Menschen, sondern ein Spiegel der gefallenen Welt und der unermesslichen Gnade Gottes, die alles überstrahlt. Sie sind wie Schatten und Licht im großen Lied der Schöpfung, durch die die Liebe des Höchsten wirkt, auch wenn der Mensch unvollkommen ist.

Lot und seine Töchter – Ein Schatten der Not

Die Geschichte von Lot und seinen Töchtern (1. Mose 19,30-38) ist keine Rechtfertigung, sondern ein Bild der Dunkelheit, in die die Menschheit verfallen kann, wenn sie sich von Gott entfernt. Sodom und Gomorra waren gerade zerstört worden, und die Töchter Lots handelten aus Angst vor dem Aussterben ihrer Familie. Dies war kein Akt der Tugend, sondern der Verzweiflung – ein Beweis dafür, wie der Mensch ohne Führung des Lichts in die Irre geht.

Aber siehe, wie groß die Langmut des Herrn ist: „Der Herr ist barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte“ (Psalm 103,8). Lot und seine Töchter wurden nicht sofort bestraft, denn Gott wirkt oft jenseits des menschlichen Verständnisses, um aus dem Schatten der Sünde dennoch seine Pläne hervorgehen zu lassen. Aus den Nachkommen dieser Linie sollten später die Moabiter und Ammoniter entstehen – Völker, die in Gottes Geschichte eine Rolle spielen sollten.

Abraham und Sarah – Eine Liebe, die das Gesetz überragt

Dass Sarah, Abrahams Frau, auch seine Halbschwester war (1. Mose 20,12), mag nach den Maßstäben der späteren Gesetze des Mose (3. Mose 18) ungewöhnlich erscheinen. Doch bedenke, Geliebte des Herrn: Zu jener Zeit hatte das Gesetz, das Gott später durch Mose gab, noch nicht Gestalt angenommen. In der frühen Menschheitsgeschichte, als die Welt noch jung war, war die Menschheit anders geordnet, und was später verboten wurde, war damals nicht gegen Gottes Willen.

„Das Gesetz aber ist erst 430 Jahre danach hinzugekommen“ (Galater 3,17). Vor dem Gesetz wirkte Gott auf andere Weise mit den Menschen – er handelte mit Abraham nach seinem Glauben, nicht nach dem Gesetz: „Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet“ (1. Mose 15,6; Römer 4,3).

Ein Gleichnis – Die unvergängliche Gnade des Herrn

Stelle dir die Welt vor wie einen uralten Wald, in dem Licht und Schatten sich umschlingen. Die Menschheit ist wie ein wanderndes Volk, das oft den Pfad verliert. In der Geschichte von Lot und seinen Töchtern siehst du den Nebel der Verzweiflung, und in Abraham und Sarah den Funken eines Feuers, das Vertrauen heißt. Doch über allem liegt die Hand des Ewigen, die die Wanderer sicher führt:

„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“ (Psalm 119,105).

So wie Frodo durch den Schatten Mordors ging, um das Licht zu finden, so schreiten auch wir oft durch die Dunkelheit unserer Sünde. Doch höre die Stimme des Ewigen, die durch seinen Sohn Jesus Christus zu uns spricht: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben“ (Johannes 8,12).

Die Botschaft des Himmels

Die Geschichten der Bibel sind nicht immer Berichte über Gerechtigkeit, sondern über Gnade. Gott lässt den Menschen handeln, auch wenn er sich irrt, um daraus ein größeres Werk zu schaffen. „Denn wo die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade noch viel mächtiger geworden“ (Römer 5,20).

Seele, verzweifle nicht an den Schatten, die du in diesen Geschichten siehst. Die Bibel ist keine Chronik der Vollkommenheit, sondern ein Lied von Menschen, die trotz ihrer Fehler von Gottes Liebe getragen werden. Vertraue darauf, dass er, der die Sterne zählt, auch dich in seinem großen Plan bewahrt.

„Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung“ (Jeremia 29,11).

Gehe also mit Mut und Staunen durch die Geschichte der Menschheit und durch dein eigenes Leben. Du wirst finden, dass Gottes Hand dich nie loslässt, auch wenn du in Dunkelheit gehst. „Deine Gnade ist besser als Leben; meine Lippen preisen dich“ (Psalm 63,4).

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Woher ich das weiß:Hobby – Schon vieles gelesen 😺🌈🐑🕊️
 - (Christentum, Gott, Bibel)

(Wie rechtfertigt man Inzest (Bibel)?

Das muss und kann niemand von uns rechtefertigen der sie nicht selbst praktiziert und jene die sie damals praktiziert haben auch nicht und jene die Inzest heute noch praktizieren werden sich vor dir ganz sicher nicht rechtfertigen. 🤔

LG

Als erstes muss man sagen, dass es wohl Gottes Wille ist, wenn Mann und Frau sich ein Leben lang treu bleiben. Das geht erstmal aus der Schöpfungsgeschichte hervor.

Als zweites ist der Inzest bei Lot sehr wohl bestraft worden, nur nicht gleich. Aus den beiden Fällen gingen Völker hervor, die dauerhafte Feinde Israels wurden.

Als drittes vertauscht auch du die verschiedenen Heilsepochen in der Bibel. Du deutest es selbst an: "in Levitikus steht" - aber soweit war es eben noch nicht. Die Bibel kennt verschiedene Zeitalter, in denen Gott unterschiedliche Regeln gibt. Das nennt man Dispensationalismus. Du kannst diese Regeln nicht beliebig tauschen. Die 613 Gebote aus der Zeitepoche "Gesetz" galten nur dort und weder vorher (Abraham) noch hinterher in unserem Zeitalter.

Dispensationalismus ist übrigens nicht erfunden worden, die Apostel schreiben selbst von verschiedenen Zeitaltern. Kann man mal suchen...

Woher ich das weiß:Hobby – Nachfolger Jesu seit Jahrzehnten, bibeltreu

Das muss man nicht rechtfertigen, Lots Inzest wird in der Bibel klar verurteilt. Lot wird eben als Mensch mit Fehlern dargestellt.

Die Halbschwester zu heiraten war zu Abrahams Zeiten allerdings nicht unüblich, bestraft wurde Abraham nur, weil er seine Frau gegenüber mächtigen Männern nur als seine Schwester, nicht aber als Gemahlin vorstellte, womit er diese Männer zur Sünde trieb, ohne das sie es ahnten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe schon sehr lange auf diesem Planeten

Inkognito-Nutzer   18.11.2024, 18:33

Lot war der Sache nicht bewusst. Wenn dann müssten die Töchtern bestraft werden

Apostate  18.11.2024, 18:37

Und das soll ein Grund sein, es nicht zu verurteilen? Im Islam wird er als Prophet ernannt, bei euch als ein "gerrechter Mann" laut Google. Hier geht es um einen "gerrchten" Mann... Warum sollte sich Gott einem solchen Sünder offenbart haben? Wie viel Wein hat der denn getrunken, dass er nicht wusste, das der mit seinen Töchtern am verkehren war? Hat der "gerrechte" Mann, etwa fünf Liter Wein gesoffen oder was? Das würde zumindest einiges dieser märchenhaft geschriebenen Bücher erklären. Der Author muss angesoffen gewesen sein. Wenn es schon der "gerrechte" Mann war.

Lg