Wie nennt man das Phänomen, dass man weit weg fährt, sich die Gegend anguckt, aber die Gegend zuhause eigentlich viel zu wenig anschaut und kennt?

3 Antworten

Von Experte DianaValesko bestätigt

Dahinter steckt das Fernweh ebenso wie der Wunsch, dass man anderen sagen kann, man war da und dort und es war so wunderbar und schaut her, wir sind keine Stubenhocker, keine armen Schlucker und können uns das leisten. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

Das ist so wie jemand, der ins Internet geht und sich 300 Kilometer weiter ein (Allerwelts-)Auto kauft, das er genauso gut bei VW Mott, Peugeot Schreck oder Opel Hörner um die Ecke zu den selben Konditionen kriegen kann ... egal, Hauptsache er kann allen sagen, er war ganz weit weg und er ist auch "up to date" und in der Lage, übers Internet zu bestellen.

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Andererseits gelten lokale Institutionen wie Heimatmuseen oft als ältlich und spießig - leider nicht immer zu Unrecht, ich kenne Etliche dieser Einrichtungen und habe in meiner Heimat selbst im Heimatverein mitgewirkt, da regierte schon ein gewisser Muff - und das lockt die Leute einfach nicht an, weil sie keinen Anreiz haben, das z.B. Heimatmuseum, Stadtmuseum oder Ähnliches zu besuchen. Und selbst wirklich tolle Plätze, auch Wildparks, Spielplätze für die Kiddies, Kapellen und Kirchen, Denkmäler, Aussichtsplattformen, Automuseen usw., erfährt man oft nur durch Zufall, weil es kaum Marketing gibt und man nicht drauf aufmerksam wird: Viele Gemeinden gehen sehr stiefmütterlich mit ihren Sehenswürdigkeiten um!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nenn es Reiselust-oder..

Schön ist's auch anderswo-

und hier , da bin ich sowieso...

Das ist eine interessante Frage - das würde mich auch interessieren, ob es einen Begriff für das Desinteresse an den Dingen vor Ort (in der eigenen Heimat) gibt. Kürzlich stieß ich auf den Begriff "Heimblindheit" - vielleicht trifft es das annähernd.