Wie lange ist Motoröl haltbar?
Hi ich habe bei mir in der Garage noch einen Schluck 5W30 stehen, dass war vor ca. 5 Jahren (schon geöffnet) bei einem Gebrauchtwagen dabei.
Kann ich das 5W30 noch zum nachfüllen in meinem neuen Auto verwenden.
Die Freigabe hat es.
7 Antworten
Öl ist fast unendlich lange haltbar einzig die Additive können sich ab 3-5 Jahren langsam verflüchtigen.
Ist aber nicht weiter schlimm, vor allem nicht bei einem kleinen Schluck =)
Gut, dann werde ich den Schluck immer mal zum nachfüllen verwenden
Dann hat man Dir Unsinn erzählt. Ich kenne die Zusammensetzung von Additiven sehr gut, weil ich über 30 Jahre Schmieröle entwickelt habe.
Sagen wir mal so, das ist wie mit Coca-Cola oder der Cola-Hausmarke von Aldi. Coca-Cola profitiert von seinem Markennamen, in den zig Millionen an Werbemitteln investiert werden.
Es gibt weltweit ohnehin nicht einmal eine Hand voll Hersteller von Additiv-Packages für Motoröle (Afton und Lubrizol sind die bekanntesten). Alle Hersteller bedienen sich mehr oder weniger derselben Produkte. Bei den meisten auf dem Markt befindlichen Marken handelt es sich um "Rebrands", die unter anderem Namen oder vom Additiv-Hersteller die Freigabe erhalten haben.
Selbst Mineralöl-basierte Motorenöle sind heute von einer sehr guten Qualität, die Vorteile von vollsynthetischen Motorölen kann der normale Durchschnittsfahrer gar nicht nutzen, es sei denn, er fährt jede Woche zwei Mal Vollgas von Hamburg nach Berchtesgaden und zurück.
Statistische Auswertungen von Laboruntersuchungen an gebrauchten Motorenölen haben ergeben, daß in der wetaus größten Zahl der Fälle das gewechselte Öl noch in einem so guten Zustand war, daß es noch viel länger hätte gefahren werden können. Aber die vom Fahrzeug OEM vorgegebenen Ölwechselintervalle bzw. die Algorithmen der Bordelektronik müssen natürlich auch den HH-BGL-Vollgasfahrer, den Taxifahrer und den Zeitungszusteller im Wohngebiet abdecken.
Ohjee ok. Geht man da nur von der Qualität des Öls an sich aus oder denkt man auch an den Motor? Ich persönlich mache alle 10.000km einen Ölwechsel weil ich will das der Motor sauber bleibt. Weil das nimmt doch Späne und Ruß auf. Das kann dem Motor ja nur schaden.
Würde ich jetzt so denken
10.000 km sind für ein heutiges Motoröl nicht das geringste Problem, auch nicht für ein Mineralöl (es sei denn, Du gehörst zur Gruppe der Problemfahrer). Späne entstehen in einem Motor nicht, das ist ein Märchen, lediglich bei einem kapitalen Motorschaden (z.B. nach einem Zahnriemenbruch), aber da hilft auch das beste Öl nichts mehr. Normaler Verschleiß-Abrieb bleibt im Ölfilter hängen, dazu ist er da. Die sog. Detergent- und Dispersant-Additive sind in jedem Öl, auch in den preisgünstigsten, enthalten und sorgen dafür, daß sich keine Ablagerungen bilden und der Ruß in Schwebe bleibt. Die Motorenöle müssen heute zur Freigabe die schärfsten Militär-, OEM- und europäischen Alterungs-, Verschleißschutz- und Ablagerungstests bestehen und - was kaum jemand sagt - sie müssen alle untereinander mischbar sein.
War der Behälter verschlossen? Wenn der 5 Jahre lang geöffnet in der Garage rumgestanden hat, wird Wasser ins Öl gelangt sein.
Ansonsten kannst Du das auch in 5 Jahren noch bedenkenlos weiterverwenden. Motoröl wird nicht "ranzig" wie Speiseöl.
Vollsyntetische Öle altern auch, der Gedanke ist also gernerell nicht falsch. Bei sortenreiner Zumischung auch idR kein Problem man sollte dazu nur was wissen.
Die Alterung besteht auch darin das diese öle auch bis zum gewissen Grad Wasser aufnehmen was allerdings durch die erste Erreichte Betriebstemperatur wieder verdunstet wird.
Joachim
Hallo
hochraffinierte Öle "oxideren" und separieren sich in Fraktionen. Um das zu verhindern werden Additive zugesetzt. Ölgebinde aus Blech erlauben Öle sehr lange Lagerzeiten (Jahrzehnte) deswegen gibt es die 30/60/208L Blech-Fässer. Kleine Blechkanister haben oft einen Plastikdeckel, das ist eine "Schwachstelle".
Bei Ölgebinden aus Plastik diffundieren Wasser und Gase durch das Plastik so das die Oxidation schon im Gebinde anfängt und die Additive aufgebraucht werden. Deswegen gibt es auf Einzelpackungen oft ein Verbrauchsdatum an dem es unter denn Spezifikationen der Öl-Klasse ist.
Wenn man die Ölgebinde wie Üblich (bzw bei Gewerben vorgeschrieben) in einer hohen Stahlwanne lagert oder in Temperaturkonstanten und feuchtigkeitskontrollierten Grosslagern wird die Oxidation verzögert. Ungünstig ist eine feuchte Garage oder der Kofferraum im Auto.
Klassische Motorröle, speziel unlegierte Einbereichsöle, halten aber Jahrzehnte. Das Problem sind die Vollsynthetischen Typen speziel "Superöle" wie 10W-60 welche offiziell nur kurze Lagerzeiten im 2-3 Jahres Bereich haben und "Topfzeiten" weniger Monate.
Aber selbst ein altes Öl mit verbrauchten Additiven schmiert und kühlt, ist also besser als kein Öl. Nur sollte man damit nicht unbedingt an die Leistungsgrenzen des Motoröls kommen bzw einfach denn Wechselintervall verkürzen. Man kann aber die Additivpackte kaufen und nachkippen.
Aber zum nachfüllen zwischen 2 Intervallen bei 10% der Gesamtölmenge wird das kaum auffallen das wird Öl evtl. einen besseren Zustand haben wie das Restöl im Motor.
Steht bei dem Gebinde ein MHD drauf?
So viel ich weiß steht aus irgendeinem Grund auf vielen Ölgebinden ein MHD drauf, wie z.B. Getriebeöl. Lustiger Weise ist das selbe Öl im Getriebe ein Fahrzeugleben lang haltbar.
Wenn du sicher gehen kannst, dass das Öl sauber ist und nicht verunreinigt ist. Dann kannst du es bedenkenlos verwenden.
Das ist nicht dasselbe Öl, ein Motoröl kann man i.d.R. nicht als Getriebeöl verwenden (es gibt seltene Ausnahmen, aber nicht bei Pkws).
Das mit dem MHD hat lediglich Produkthaftungsgründe. Kein Hersteller kann und wird für ein z.B. 7 Jahre altes Produkt eine Haftung für einwandfreie Funktion übernehmen, selbst wenn es bei sachgerechter Lagerung mit hoher Wahrscheinlichkeit noch einwandfrei verwendbar wäre. Das läge auch nicht im Interesse eines Unternehmens, das davon lebt, Motor- oder Getriebeöle zu verkaufen. Und ein Automobilhersteller bzw. seine Vertragspartner verdienen bei einem Neuwagen viel mehr an den regelmäßigen Werkstattaufenthalten als beim Verkauf des Fahrzeugs. Der Hersteller handelt mit seinen Empfehlungen auch im Interesse seiner Vertzragsparetner.
Ein Liter vollsynthetisches Motoröl kostet bei Großmengen vielleicht zwischen 2,50 € und maximal 3 €, und was verlangt die Werkstatt dafür?
Additive verflüchtigen sich nicht.