Wie können Leute als Militär Kinder absichtlich töten?

3 Antworten

Von Experte ArnoldBentheim bestätigt

Es geht um dieses Schiff

SS City of Benares - Wikipedia

City of Benares – Wikipedia

Am Freitag, dem 13. September 1940 legte die City of Benares in Liverpool unter dem Kommando von Kapitän Landles Nicoll (51) zu einer weiteren Transatlantiküberfahrt ab. Ziele waren Quebec und Montreal. Im Gegensatz zu den meisten anderen britischen Passagierschiffen war sie nicht von der britischen Regierung requiriert und zum Truppentransporter oder Lazarettschiff umgebaut worden. Sie bediente weiterhin den transatlantischen Passagierservice.
Die City of Benares war das Flaggschiff des Konvois OB-213, der aus insgesamt 19 Schiffen bestand. Sie hatte den Kommodore des Geleitzugs, Rear Admiral Edmond Julius Gordon Mackinnon, und seinen fünfköpfigen Stab an Bord. Begleitet wurde der Konvoi vom Zerstörer HMS Winchelsea der Royal Navy. Die City of Benares fuhr im Zentrum des Konvois, dessen größtes Schiff sie war. An Bord befanden sich insgesamt 406 Personen (209 Besatzungsmitglieder, 191 Passagiere und sechs begleitende Seeleute des Konvois).
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Zu den Passagieren gehörte auch eine Gruppe von 90 Kindern, die im Rahmen des Children’s Overseas Reception Board (CORB) nach Kanada geschickt wurden. CORB war ein im Juni 1940 von der britischen Regierung auf den Weg gebrachtes Programm, das Kinder während des Kriegs ins sichere Ausland evakuieren sollte. Bis zur Versenkung der City of Benares waren bereits über 2600 britische Kinder nach Kanada, Australien, Südafrika und Neuseeland (Großbritanniens Dominions) gebracht worden. Die Kinder wurden von einer zehnköpfigen Gruppe von Lehrerinnen, Krankenschwestern und zwei Geistlichen begleitet, die von Marjorie Elizabeth Day (53), der Leiterin der Wycombe Abbey School, einer Privatschule in High Wycombe, angeführt wurde.
.Am Abend des 16. September verließ die Winchelsea den Konvoi, da sie zu einem anderen Einsatz als Geleitschutz abgerufen wurde. Der Konvoi löste sich daraufhin auf. Einen Tag später, am 17. September nach Einbruch der Dunkelheit, wurde die City of Benares vom deutschen U-Boot U 48 unter Kapitänleutnant Heinrich Bleichrodt gesichtet. Das Schiff befand sich bereits etwa 600 Seemeilen vom Land entfernt und dampfte etwa 250 Seemeilen südwestlich des Rockall-Felsens durch schwere See und heftige Böen der Stärke 5.
Nach dem Abendessen hatten sich die meisten Passagiere zurückgezogen, einige hielten sich aber auch noch im Rauchsalon und in den Bars des Schiffes auf. Um 23:45 Uhr feuerte U 48, das sich auf seiner achten Feindfahrt befand, ohne Vorwarnung zwei Torpedos auf das Passagierschiff, die beide ihr Ziel verfehlten. Um 00:01 Uhr am 18. September ließ Bleichrodt einen dritten Torpedo feuern, der die City of Benares an Backbord in der Nähe des Hecks traf. 

Es ist zu bezweifeln, dass Bleichrodt wusste, dass Kinder an Bord waren. Ansonsten war das Schiff vorher in einem bewachten Kovoi unterwegs und damit ein legitimes Ziel.

Die englische Seite sagt dazu

Bleichrodt was tried for war crimes related to the sinking of City of Benares, after the war. He denied any prior knowledge of the presence of children, stating his actions were within the bounds of military policy.[26] However, according to the crew of U-48, Bleichrodt never recovered after hearing that there were children aboard. Reportedly, the next time he went to sea, he had a mental breakdown.[11] Several historians have supported the contention that Bleichrodt was unaware of the presence of children, including Kate Tildesley, Curator at the Naval Historical Branch, Ministry of Defence, who wrote "What was not known by Bleichrodt was that the liner he was attacking carried 90 children ... Only 13 of the children survived, and the understanding that Bleichrodt could not have known which passengers were aboard the liner made little difference to his perceived culpability."[27] Several of the crew of U-48, including the radio operator, later expressed their shock and regret once it became known that the ship they had sunk had been carrying children.[25] They "reaffirmed the German position that there was no way that the submarine could have known who was aboard."

zu Bleichrodt

Heinrich Bleichrodt - Wikipedia

After the war, Bleichrodt was held by the Allies on war crimes charges pertaining to the sinking of the SS City of Benares. Bleichrodt was accused of sinking the ship with the full knowledge that it had been transporting evacuees. He reaffirmed the German position that there was no way that he or the crew of the submarine could have known who was on board. It was upheld and he was acquitted. Bleichrodt refused to apologise to the survivors, despite several crew members of U-48, including the radio operator, expressing their shock and regret once the facts became known.

Er wurde also freigesprochen. Es lag keine Absicht vor.

Naja - ganz ehrlich - würd ich auch tun, je nach Umstand bzw. Situation.

Hab die Doku jetzt nicht gesehen aber es ist doch so: Wenn man ein feindliches Kriegsschiff oder nen Truppentransport oder welches legitime Ziel auch immer nicht mehr angreift sobald sich darauf Kinder befinden - was würde der Feind tun?

Richtig, einfach in jedes legitime Ziel Kinder stecken und sich dadurch unangreifbar machen bzw. damit schön komfortable jeden Angriff auf legitime Ziele als Gräueltat tarnen (in Prinzip genau das was die Hamas in Gaza macht... und was erstaulich gut funktioniert in der Öffentlichkeit).

Im Krieg ist das Völkerrecht, die Menschenrechte, mit das Erste was über Bord geht. Immer. Auch bei demokratischen Staaten. In jedem Krieg werden Kriegsverbrechen begangen von allen Seiten. Krieg ist grausam, Krieg ist widerlich. Im Krieg geht es darum Menschen zu töten, Kinder, Frauen, Männer, alle sterben.

Von aussen, aus der komfortablen Situation eines Menschen der im Frieden lebt da lässt sich sowas leicht verurteilen. Im Krieg, mit all seinen Implikationen, sieht die Situation schnell anders aus.

Ich jedenfalls glaube durchaus dass, in einer entsprechenden Situation, auch ich in der Lage wäre schlimmste Kriegsverbrechen zu begehen - so wie praktisch jeder Mensch, wie die Historie zeigt.

Nun, die anglo-amerikanischen Bomben auf deutsche Städte trafen auch fast nur Zivilisten und unter ihnen sehr viele Kinder. In Nato-Sprache nennt man das "Kollateralschaden" , ein Soldat blendet das meistens aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebe schon sehr lange auf diesem Planeten

Inkognito-Nutzer   06.06.2025, 13:08

Ja genau gleich.