Wie kann man sein Leben auf die Reihe bekommen?


08.11.2020, 15:16

Schlaf: 2-5 Stunden, da ich nicht schlafen kann.

Bei der Ernährung schaut es genauso wild aus. Tendiere eher zur Mangelernährung, da der Körper nichts annehmen möchte.

8 Antworten

Willkommen im Erwachsenenleben. So wird es auch den ganzen Helikoptereltern geplagten Kindern gehen, wenn sie groß sind.

Aber das nur nebenbei. Du kannst dich eigentlich nur selbst da rausholen. Kein Mensch der Welt kann dir wirklich helfen, weil die Hilfe in deiner Kraft liegt. Ein Psychologe wäre gut er kann dich führen und dir Dinge von dir selbst erkenntlich machen, die du nie als Besonders oder Wichtig gesehen hast.

Als erstes sollte man sich realistische Ziele setzen. Sich fragen, ob man von sich und dem Leben vielleicht zu viel erwartet hat? Ein Haus, nen Ehepartner, Kinder, nen guten Job... Das sind die Ideale, die uns die Gesellschaft vorschreibt. Aber selbst dann muss man noch lange nicht glücklich sein, da man nie das hat was man glaubt haben zu wollen. Mit mal wird man nicht mehr gelobt für seine guten Taten und wenn du dich buckelig ackerst. Dein Chef wird dir niemals die Anerkennung geben, die du verdienst.

Lerne dich selbst zu lieben, dich selbst zu loben und zu bestärken. Für dich selbst. Nicht im arroganten Sinne, sondern nur um dich selbst immer wieder oben zu halten. Verlange nicht zu viel von dir. Suche dir etwas, nur eine Sache erstmal, die du für dich verbessern möchtest. Ob du nun etwas an deiner Ernährung ändern willst, Sport machen, aufräumen oder einfach einen Wellnesstag für Körper und Seele, das du auch mit einem Gang zum dm oder Rossman super alleine Zuhause machen kannst... nimm dir ein Ziel für dich und schreibe dir jeden Tag 3 Dinge in ein Heft, auf die du stolz bist, oder die dir am Tag positiv aufgefallen sind. Das kann ein Schmetterling sein, der dir über den Weg flog, die Sonne, die dir wohltuend warm ins Gesicht schien ect. Und immer, wenn du denkst, dass alles scheiße ist, dann liest du dir diese Sachen durch. Das hilft, auch wenn man sich auch dafür anfänglich überwinden muss. Ich selbst weiß auch wie das ist und ich hatte auch zu nix bock. Es ist wichtig sich selbst wiederzufinden und den eigenen Wert zu erkennen. Selbstständig zu leben und Selbstbewusst zu reagieren.

Mag sein, dass Du traumatische Erlebnisse hattest. Wobei die Schmerzgrenze bei jeder Person individuell ist.

Warum aber willst Du bei dir selber - wenn auch unbewusst - erzwingen, dass Du dauerhaft leiden willst ? Es muss dir nicht schlecht gehen. Willst Du mit deinem Verhalten nur dich selbst beeindrucken ?

Sorry, wenn das empathielos rüberkommt. Aber genau diese Fragen habe ich mir selbst gestellt, als ich mal in ein Loch gefallen bin. Da ich kein Mitleid wollte, habe ich zumindet damit angefangen, dass auch jemand Fiktives spontan zum Kaffeetrinken erscheinen kann.

Der Anfang war, dass ich mich je nach Energie von allen getrennt habe, was real die Luft zum Atmen nimmt. Da die Müllabfuhr nicht täglich kommt, blieb genügend Zeit für das erste Ziel, die Tonne immer voll zu haben. Was nicht mehr da ist, kann auch nicht mehr rumliegen oder nerven.

Mein großes Endziel war und ist es auch noch heute, dass ich die anfangs überwältigende Anzahl an psychischen Nadelstichen in meinem direkten Umfeld reduziere und keine Neuen mehr schaffe.

Klar ist das schwer, denn der innere Schweinehund will ja leiden. Ich habe mich aber mit dem angefreundet, weil er zu mir gehört. Und glaube mir, dass er sehr viele psychosomatische Tricks drauf hat, denn er kennt mich auswendig. Ich habe gelernt, darüber zu schmunzeln.

Irgendwann pendelte sich die Waage wieder ein und komme mit meinem inneren Schweinehund ganz gut klar.

Wie gesagt, betrachte viele Dinge als selbstgebaute Nadelstiche. Ja, zur Zeit als Nadelkissen oder Lawine. Das geht nicht von Heut auf Morgen weg, sondern Stück für Stück. Freue dich über jede beseitigte "Nadel". Sei es Staub, Altpapier, die schmutzige Dusche oder irgendwelche wichtigen Anträge. Bei letzteren hilft dir sogar der Sozialpsychiatrische Dienst der Kreisverwaltung.

Als erstes solltest du das mit der Hygiene in den griff bekommen weil das so die erste Voraussetzung ist. Mir hilft es immer mir eine Checklist zu schreiben, und die dann zu bearbeiten. Ich hoffe ich habe dir ein bisschen geholfen :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viel Recherche aufgrund eigener Probleme :)

Hey, das klingt für mich sehr nach einer depressiven Episode.

Versuche dir eine Tages Strukturen anzueignen, je nachdem wie viel Kraft du an dem Tag ab arbeitest.

Beispielsweise das du immer zu einer gewissen Zeit aufstehst und dein Bett machst ( wenn du noch Energie hast duschen) und auf jeden Fall zumindest etwas kleines isst.

Du wirst nach einiger Zeit merken ob es dir reicht dem Tag eine grobe Richtung zu geben oder ob du es in sehr kleine Schritte einteilen solltest. Immer wenn du etwas erreicht hast kannst du Stolz auf dich sein, aber mach dich nicht verrückt wenn es am Anfang nicht so klappt wie du es dir vorgenommen hast .

Als nächstes würde ich mich jemandem anvertrauen. Entweder Freunden, deiner Familie, deinem Trainer, deinem Chef - einfach jemandem bei dem du dich sicher fühlst. Wenn du niemanden hast in seinem Umfeld hast würde ich mich nach einem Therapie-Platz umsehen ( auch wenn du jemanden hast kann es sehr helfen einer ausgebildeten Person zu sprechen, das kann dir auch helfen dein Trauma besser zu verarbeiten )

Die Suche nach einer passenden Therapäut*in kann frustriert sein, da man teilweise lange auf einen Platz warten muss und auch nicht jeder Therapäut*in zu einem passt, aber es lohnt sich.

Mach dir keine Vorwürfe wenn es nicht so leicht ist jemanden zu finden und trau dich zuzugeben, wenn du dich bei einer Person nicht wohl fühlst.

Es wird besser und solange du in dieser Phase bist, solltest du versuchen dich in kleinen Schritten vor anzutasten

Wichtig ist das du machst was sich für dich richtig anfühlt.

Wenn was ist schreib mir gerne

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Tut mir echt leid! Wenn ich schlechte Noten schreibe, ziehe ich mich auch zurück und spreche sehr wenig. Mein Leben ist dann furchtbar! Ich versuche dann mit meinen Freunden darüber zu reden und versuche mich einzukriegen. Du brauchst vielleicht eine Person zum Reden. Wenn du jemanden brauchst, bin ich für dich da. Du kannst mir alles erzählen!

Bibiundtinitus 
Fragesteller
 08.11.2020, 15:31

Danke für das Angebot und für die Erzählung aus deiner Situation 💪

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