Wie kann ich mich offizell als Buddhist melden?

CarlosMerida  19.02.2024, 20:49

WAS bezweckst Du damit?

Akisho 
Fragesteller
 19.02.2024, 20:58

UmSpätereKomplikationenZuVermeidenZBDiePolizeiBrauchtMeineDatenUndIchSageBuddhistUndAufDemAusweisStehtChristDanKommtSichDiePolizeiAuchVer***VorAuchWenDieMichNieNachReligionFragen

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und möchte mich dazu äußern.

In Deutschland ist der Buddhismus als Ganzes nicht als Religionsgemeinschaft im Sinne einer Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt.

Einer der Gründe ist, das gemeinsame Hierarchien fehlen, die eine kirchenartige Struktur erkennen lassen. Diese sind auf einzelne Gemeinschaften beschränkt

Du kannst also aus der evangelischen Kirche austreten, wirst aber höchstens unter "Sonstige" erfasst.

Du solltest aber zunächst einmal klären, warum du Buddhist werden willst, ob dein Wissen ausreicht und welcher Traditionslinie du folgen willst.

Nur zu sagen "Ich bin Buddhist" ohne zu wissen, welcher Traditionslinie man folgen will ist..nunja...etwas schwach, um es höflich zu formulieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist
Akisho 
Fragesteller
 19.02.2024, 21:01

Ich lese mich schon seit über 4 Jahren ein und habe auch schon seit dieser Zeit den Wunsch.

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Enzylexikon  19.02.2024, 21:02
@Akisho

In welcher Traditionsline (Theravada, irgendeiner Form des Mahayana, oder einer Vajrayana-Tradition) fühlst du dich denn Zuhause?

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Akisho 
Fragesteller
 19.02.2024, 21:06
@Enzylexikon

Um erhlich zu sein habe ich mich nur mit dem normalen Buddhismus allgemein befasst und jezt nicht mit einzelnen untergruppen wie im Christentum z.B. die Protestanten, Ortodoxen etc..., und dem Zen-Buddhismus habe ich mich viel beschäftigt.

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Enzylexikon  19.02.2024, 21:14
@Akisho

Nun, es gibt zwar die gemeinsamen Grundlagen, wie die vier edlen Wahrheiten, die Lehren von Dukkha, Samsara, Karma, dem bedingten Entstehen, oder die fünf Sittlichkeitsgelübde - aber die Herangehensweise ist eben doch sehr verschieden.

Theravada könnte man als eher konservativ, als "alten Buddhismus" bezeichnen.

Die Formen des Mahayana "(großes Fahrzeug") entwickelten sich teils kurz nach Buddhas Lebzeiten aufgrund unterschiedlicher Auslegungen - da gibt es

  • Amitabha-Buddhismus ("Reines-Land-Buddhismus")
  • Nichiren-Buddhismus (Verehrung des Lotossutras)
  • Drei Schulen des Zen (Soto, Rinzai, Obaku)

Eine Sonderform ist das Vajrayna ("Diamantfahrzeug") auch "esoterischer Buddhismus" genannt. Meist wird irrtümlich auch "tibetischer Buddhismus" gesagt

Dabei gibt es den esoterischen Buddhismus auch außerhalb Tibets, etwa in China und Japan. In Japan zählt man hierzu

  • Shingon
  • Tendai
  • Shugendo

Du siehst also, wenn jemand sagt "Ich bin Buddhist", wäre die nachvollziehbare Frage "Was denn für einer?" oder "In welcher Linie praktizierst du?"

Wenn du dich mit dem Buddhismus befasst, dann solltest du auch Schattenseiten nicht ignorieren - im Westen gibt es häufig immer noch ein einseitig positives Bild.

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Akisho 
Fragesteller
 19.02.2024, 21:16
@Enzylexikon

Ich würde mich dan eher zum "großen Fahrzeug" zählen.

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Enzylexikon  19.02.2024, 21:21
@Akisho

Da wären wir dann wieder thematisch in den verschiedenen Traditionslinien.

Jemand dessen religiöse Hauptpraxis in der Wiederholung der Verehrungsformel "Namu Amida Butsu" (Heil dem Buddha des Mitgefühls") besteht, ist genau so Mahayana-Buddhist, wie wir Zennies, die sich hauptsächlich den Hintern plattsitzen. ;-)

Wie du siehst, ist es relativ einfach, sich "Buddhist" zu nennen, aber tatsächlich eine Orientierung zu finden, ist dann doch etwas herausfordernder.

Ich selbst hatte zwar früh eine Affinität zum Zen, habe mich aber trotzdem erst durch den Buddhismus durchgearbeitet, bevor ich dann tatsächlich die Zeremonie der Zufluchtnahme bei meiner jetzigen Lehrerin absolviert habe, unter der ich mich zuvor einige Jahre geschult habe.

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Akisho 
Fragesteller
 19.02.2024, 21:23
@Enzylexikon

Ich bin 16 und noch auf der Schule und beschäftige mich erst seit 4 Jahren damit. Sie sind vermutlich schon Erwachsen und seit 40 Jahren damit beschäftigt, wen ich es in der Beschreibung richtig gelesen habe.

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Enzylexikon  19.02.2024, 21:25
@Akisho

Ja das ist natürlich ein Unterschied, sollte dich aber nicht entmutigen. :-)

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Akisho 
Fragesteller
 20.02.2024, 16:23
@Enzylexikon

Wie mache ich die "Zufluchtnahme"? Geht das überhaupt als MInderjähriger?

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Enzylexikon  20.02.2024, 19:08
@Akisho

Die Zufluchtnahme ohne Zeremonie bedeutet einfach, sich zum Erwachten (Buddha), seiner Lehre (Dharma) und seiner Gemeinschaft (Sangha) zu bekennen, die fünf Sittlichkeitsgelübde (Panchasila) einzuhalten und wenn möglich buddhistische Meditation zu praktizieren.

In Deutschland bist du bereits mit 14 Jahren religionsmündig und kannst deine Konfession selbst wählen.

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Akisho 
Fragesteller
 20.02.2024, 19:50
@Enzylexikon

Mus ich dafür aber dan in ein Buddhistisches Land wechseln, oder geht das auch in Deutschland? Jemandanders hat geschrieben, das das auch über das Standesamt gehen würde.

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Enzylexikon  20.02.2024, 20:01
@Akisho

Ohne Zeremonie und nur als innere Entscheidung, wie oben beschrieben benötigst du auch kein Standesamt. Ein Amt benötigst du nur für den Kirchenaustritt:

https://www.kirchenaustritt.de/

Der Buddhismus als ganzes ist wie gesagt in Deutschland nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt. Du wirst dann statistisch unter "Sonstige" geführt, so auch in den entsprechenden Dokumenten.

In deinem Perso steht dann nicht "buddhistisch".

Ich bin seit über 40 Jahren Buddhist und in meiner Steuererklärung steht z.B. auch nur "nicht kirchensteuerpflichtig".

Meiner Meinung nach sollte man dem auch nicht zu viel Bedeutung beimessen, ob der Staat deine religiöse Überzeugung besonders berücksichtigt.

"Buddhist sein" soll ja nun auch explizit kein Ego-Trip für Angeber sein, die mit einer exotischen Religion angeben wollen.

Zu deiner Frage: Natürlich kann man auch in Deutschland Buddhist werden - ich bin nicht extra dafür nach Japan gereist.

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Akisho 
Fragesteller
 20.02.2024, 21:04
@Enzylexikon

Vielen dank vür ihre Aufklärung, und selbst wen, ich wollte, sobald ich das Geld habe sowiso nach Japan umziehen. Haben sie mal was von der Stadt Sendai gehört?

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Enzylexikon  20.02.2024, 21:39
@Akisho

Meine beste Freundin wohnt in der Präfektur Fukushima, daher kenne ich natürlich auch die Nachbarpräfekturen, wie Miyagi ein wenig.

Und wir sind hier im Netz..kein Grund für Förmlichkeiten. Völlig okay für mich zu Duzen.

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Akisho 
Fragesteller
 21.02.2024, 19:25
@Enzylexikon

Ich bin es halt gewont, aus Erzihung warscheinlich.

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Enzylexikon  21.02.2024, 19:34
@Akisho

Schon okay, ich habe das Internet halt erst Englisch kennen gelernt, bevor es die ersten deutschen Newsgroups gab - und vom "you" zum "Du" kommt man halt nur schwer wieder zum "Sie". Aber alles in Ordnung, ich kann auch Siezen, wenn du drauf bestehst. :-)

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BUDDHA (ohne für ihn sprechen zu können oder zu dürfen oder zu wollen) würde Dich höchstwahrscheinlich mit meiner o.e. Gegenfrage konfrontieren.

Wenn du das willst, kannst Du Mitglied der Soka Gakkai International werden: Sie ist die einzige buddhistische Vereinigung, die offiziell als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt ist. - DANN kannst Du offiziell angeben, "Nichiren-Buddhist" zu sein!

ALLEIN: WARUM solltest Du das wollen, wo Du den Nichiren-Buddhismus gar nicht kennst?

Wie du selbst sagst, ist Buddhist, wer der buddhistischen Lehre folgt. Es gibt ein Aufnahmeritual, die Zufluchtnahme. Der Buddhismus ist vielfältig. Es gibt keine zentrale Instanz. Deshalb ist der Buddhismus auch nicht als öffentliche Körperschaft anerkannt. Es gibt aber die Buddhistische Union, die für den Buddhismus spricht. Die meisten Gemeinden sind als Vereine organisiert. Ein Beispiel ist der Rigpa e.V.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 30 Jahre Belehrungen tibetischer Buddhismus; Zen

Das kannst du bei standesamt angeben.

Wenn du kirchenmitglied bist, brauchst du eine austrittsbescheinigung von der kirche -> https://www.ekd.de/aus-der-kirche-austreten-zustaendigkeit-formalia-ekd-77047.htm

Je nach bundesland kostet kirchenaustritt so 20-30 euro. Eine neue religion eintragen ist kostenlos.

Akisho 
Fragesteller
 19.02.2024, 20:46

Ich danke ihnen vielmals, und ich bin zwar evangelisch aber nicht getauft, bin ich dan trozdem offiziel in der Kirche eingetragen?

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Akisho 
Fragesteller
 19.02.2024, 20:48
@jort93

Egal, die 30 Euro sind es mir wert, geht das einfach bei jedem Standesamt, oder nur in der Stadt, wo ich gemeldet bin?

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jort93  19.02.2024, 20:50
@Akisho

Dann musst du auch keine kirchensteuer zahlen, dementsprechend lohnen sich die 30€ auf finanziell.

Am Wohnsitz oder zweitwohnsitz. Nicht jedes.

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