Wie wechselt man zum Buddhismus?

7 Antworten

Ich, als Nichiren-Buddhist, schließe mich meinen "Vor-Schreibern" an, liebe Anna:

  1. Du solltest NICHT zum Buddhismus wechseln, ohne Dich INTENSIV damit beschäftigt zu haben! - Lerne unterschiedliche buddhistische Richtungen kennen und lasse Dir Zeit! - Es gibt nichts unklügeres als sich "blind" in eine Religion zu stürzen.
  2. Du kannst aus der Kirche austreten und auf Formularen jederzeit anstatt "evangelisch" "buddhistisch" angeben, ABER: Du wirst trotzdem weiterhin konfessionslos geführt werden aus dem von DamedePique genannten Grund!
  3. Die meisten buddhistischen Gemeinschaften hier in D sind als gemeinnützige Vereine registriert (bspw. Soka Gakkai International - Deutschland e.V.) - Da kannst Du Mitglied werden und Deinen Mitgliedsausweis vorzeigen - wenn Dir das frommt:) - ICH für meinen Teil tue das nicht, kenne auch keinen anderen Buddhisten, der das tut...

Der Finger ist nicht der Mond.

Also der Zettel ist nicht das Buddhistsein.

Was ist oder soll der Sinn des Wechsels sein...????

Da der Buddhismus in der BRD keine anerkannte Religionsgemeinschaft ist, kannst du ihn dir auch nicht amtlich als Religion eintragen lassen.

Ich als Soto-Zen-Buddhist stimme meinen Vorrednern vor

Information

Der Buddhismus ist keine Religion, in die man sich einfach so flüchtet, weil man nichts mehr mit der bisherigen Religion anfangen kann, sondern man sollte sich sehr genau über die verschiedenen Traditionslinien informieren.

Fremdartigkeit

Man darf außerdem nicht vergessen, dass einige Konzepte des Buddhismus durchaus völlig anders sind als zB das bisherige, christlich geprägte Verständnis von Sünde, Bestrafung/Vergebung. Im Buddhismus gibt es weder Sünden, noch deren Vergebung.

Buddhist werden

Man wird Buddhist, indem man die buddhistische Lehre als Orientierung für sein Leben akzeptiert und den Buddhismus nicht nur theoretisch studiert, sondern auch tatsächlich in sein alltägliches Leben einfließen lässt und Meditation praktiziert.

Zeremonie

Die verschiedenen buddhistischen Traditionen haben eigene Zeremonien, wenn man dann tatsächlich auch "formell" Buddhist werden will. Bei diesere Zeremonie der "Zufluchtnahme" erhält man dann z.T. auch einen buddhistischen Dharma-Namen.

Vorbedingungen

Bei uns im Soto-Zen wird eine mindestens zweijährige Schulung unter einem Lehrer vorausgesetzt, während der man sein Rakusu, einen symbolischen Latz näht, bevor man "die Gelübde empfängt". Andere Linien haben da sicher andere Regeln.

Anerkennung

Egal ob du eine Zeremonie absolvierst oder nicht - da der Buddhismus in Deutschland nicht als "Körperschaft des öffentlichen Rechts" anerkannt ist, stellt er auch keine offiziell anerkannte kirchliche Autorität dar.

Statistik

Bei Statistiken zu den Religionen innerhalb Deutschland wird man als Buddhist im Allgemeinen den "Sonstigen" zugerechnet und deshalb ist es auch so schwer, die genaue Zahl der Buddhisten in Deutschland zu beziffern.

Sonstiges

Wie ArbeitsFreude schon sagte, kann man also höchstens durch irgendeine Mitgliedschaft in einem Verein, seine "religiöse Aktivität" belegen. Das ist aber zB für staatliche Ausweisdokumente völlig irrelevant.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist