Buddhismus austritt von der religion

5 Antworten

Die bisherigen Antworten sind OK. Um es nochmals zu verdeutlichen:

Als Buddhist muß man nicht unbedingt Mönch sein. Es gibt auch Laienanhänger. Genauso, wie man nicht unbedingt Mönch sein muß, um z. B. Katholik zu sein.

Der Buddhismus ist keine juristische Organisation, die mit Interessenten schriftliche oder sonstige Verträge abschließt. Ein sogenannter "Austritt" wird einfach durch eine vollendete Tatsache bewerkstelligt, so wie etwa ein Mensch frei beschließt, nicht mehr zu joggen.

Das gilt jedenfalls allgemein für den Buddhismus, der übrigens vom Buddha nicht speziell als Religion begründet wurde. Auch in unserer aktuellen Zeit wurde der Buddhismus erst dann "offiziell" als Religion anerkannt, als die Definition von "Religion" etwas erweitert wurde. Es ist durchaus möglich, daß es auch Gruppierungen gibt, die sich buddistisch nennen und vertragliche Regelungen treffen, aber diese sind dann nicht "der Buddhismus" sondern haben bestenfalls "privaten Vereinscharakter".

Diese Aussage "Nicht jeder Buddhist ist Mönch" ist völlig korrekt.

Aus dem Buddhismus muss man als Laie (Nicht-Mönch/Nonne) auch überhaupt nicht austreten. Die Person beschließt einfach, nicht mehr länger der Lehre Buddhas zu folgen.

Irgendeine Unterschrift ist nicht nötig.

Sollte die Person in ihrer Wohnung Buddhastatuen, Hausaltäre, oder Räucherstäbchen haben, dann kann er die bei eBay verkaufen und noch etwas Geld machen. ;-)

Nict jeder Buddhist hat übrigens solche Dinge, sie werden an sich auch nicht benötigt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Also eigentlich hast du recht. Der Weg wie man im Buddhismus austritt, ist ganz einfach in dem man das Kloster wieder verläßt und es ist natürlich jedem frei gestellt dies zu tun. Denn alle ursprünglichen Religionen im Buddhismus sind monastische Religionen (Deine Lehrerin weiß das vielleicht nicht, aber sie wird wissen was das Wort heißt wenn du es ihr sagst).

Erst in der Neuzeit (vor allem so in den letzten 20 Jahren) sind im Westen einige neue Religionen aufgetaucht die nicht monastisch sind, aber diese gehören nicht zu den eigentlichen, ursprünglichen buddhistischen Religionen wie Hinayana, Mahayana, Vajrayana, Chan etc.. Diese sind in ihren eigentlichen Formen alle monastisch und man kann sie nicht wirklich ausüben ohne Mönch zu werden.

Ich habe auch Artikel geschrieben in dem ich versuche einige dieser Mißverständnisse die manche Leute im Westen über den Buddhismus haben zu erklären: http://www.simplepedia.de/doku.php?id=buddhismus

In Ergänzung zur sehr guten und richtigen Antwort von Enzylexikon:

Üblicherweise wird man als Buddhist Zuflucht nehmen, wenn man sich dazu entschliesst, der Lehrer Buddhas zu folgen. Damit bekommt man aber ein Geschenk, ohne eine dauerhafte Verpflichtung einzugehen. Solange man nicht grob gegen die ethischen Grundsätze des Buddhismus verstösst, kann man dieses Geschenk sogar behalten, wenn man den Buddhismus wieder verlassen will. Buddha will nicht angebetet werden, sondern einem helfen, glücklich zu sein und vielleicht sogar selbst anderen helfen zu können. Alle Gelübde, die man im Buddhismus nimmt, inkl. Mönchsgelübde, kann man jederzeit auch wieder ablegen. Das sollte man sehr bewusst tun, d.h. also nicht, dass man mit den Gelübden nachlässig umgehen sollte, solange man sie hat. Aber sie gelten eben nicht für ewig und wenn eine Nonne oder ein Mönch sich entschliesst, als Laie weiter praktizieren zu wollen, so kann man das jederzeit tun. Oder man gibt vielleicht das Versprechen, keinen Alkohol zu trinken, weil man dann immer ausrastet. Hat man das eigentliche Problem überwunden, kann man das Versprechen wieder aufheben, z.B. um bei sozialen Anlässen auch mal entspannt mit anstossen zu können.

Die beiden vorherigen Antworten sind 100% richtig. Es gibt auch im Buddhismus viele unterschiedliche Spielarten. Da mag es so manche, kleinere Gruppe geben, aus der man auch wieder austreten kann. Aber insgesamt ist der Buddhismus keine Religion, in die man per Mitgliederverzeichnis ein- oder austritt. Das "Zuflucht suchen" ist in vielen Formen eine Art Eintritt.

Hängt damit zusammen, dass der Buddhismus ursprünglich schon eine reine Mönchsreligion ist - für das Kloster/Mönch-Dasein, gibt es bestimmte Regeln. Sonst aber eher nicht.