Wie kann ich meinen Eltern sagen dass ich nicht an Allah glaube?

8 Antworten

Ich verstehe Dich zwar, aber da ich mir - im Gegensatz zu Dir - erlauben kann, Dein Problem zu betrachten, ohne dass bei mir Emotionen hochkochen, habe ich auch einen anderen Blickwinkel darauf.

Deine Eltern sind strengglaeubige Muslime. Du glaubst nichts.

Da ist die Frage doch weniger, WIE Du es ihnen sagst, sondern ob Du es Dir leisten kannst, es ihnen zu sagen.

Immerhin bist Du erst 14 Jahre alt und deshalb von Deinen Eltern vollkommen abhängig. Sie ernähren, bedachen, bekleiden Dich. Will heißen: wenn Du es ihnen jetzt sagst, hast Du u.U. die Hölle auf Erden und das so lange, bis Du auf eigenen Beinen stehen kannst. Dieses Stadium überhaupt zu erreichen, wird Dir möglicherweise dann auch enorm erschwert. Man wird ausserdem versuchen, Dich religiös verstärkt zu "bearbeiten". Im schlimmsten Fall solltest Du auch bedenken, dass der Islam Apostaten mit dem Tod bestraft.

Wahrscheinlich werden Dir gleich ein paar Nutzer empfehlen, Dich ans Jugendamt zu werden, um durchzusetzen, dass Du nicht mehr bei Deinen Eltern wohnen musst, usw., usw. Dies wiederum würde einen totalen, irreparablen Bruch mit Deinen Eltern und Deiner Familie bedeuten.Du musst Dir gut überlegen, ob Du das willst.

So, wenn Dir Dein Leben lieb ist und Du die nächsten Jahre, bist Du 18 bist, einigermaßen unangefochten durchstehen willst, solltest Du besonnen handeln. Wenn Du volljährig bist, selbst Geld verdienst oder dann eine Ausbildung machst, kannst Du Bafög beantragen. Das Kindergeld steht Dir, sofern Du eine Ausbildung oder gar ein Studium absolvierst, ebenfalls zu. Der Staat unterstützt Dich und, ganz wichtig: Du kannst, um dies zu tun, gehen, wohin Du willst, denn, dass Du, sobald Du Dich outest, zu Deiner eigenen Sicherheit so weit, wie nur eben möglich, aus dem Dunstkreis Deiner Familie verschwinden musst, ist Dir hoffentlich klar.

Deshalb, geh' Deinen Weg aber überstürze jetzt nichts.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück!

Einfach sagen? Du bist rechtlich gesehen eh im Vorteil, du darfst in dem Alter selber entscheiden woran du glaubst!

ItsMe655  19.05.2022, 16:33

Das Problem hierbei ist dass "rechtlich" keine große Rolle spielt

Denn rechtlich gesehen müsse er keine Angst haben und dürfe schon mit 14 seine eigene oder eben keine Religion wählen

Nun ist es aber ( besonders im Islam) so, dass viele Familien dies als absoluten Verrat und Schande ansehen und somit ihr Familien-Image total zerstört ist

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Ein Mann sein und klare Position zu zeigen. Du bist zudem 14 Jahre und somit religionsmündig. Dir kann keiner irgendeinen Glauben aufzwingen.
Sollten Deine Eltern deswegen Stress machen, Dich unter Druck setzen und Deine Position überhaupt nicht akzeptieren, hast Du immer noch die Möglichkeit zu Deinem Vertrauenslehrer oder wenn gar nichts geht, zum Jugendamt zu gehen.

Gruß NicoFFFan

Rudigems  21.02.2022, 07:41

Kann ich nur entschieden von abraten. Gegen seine Eltern, insbesondere gegen solche, hat der junge Mann nicht die geringste Chance.

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NicoFFFan  21.02.2022, 08:35
@Rudigems

Doch. Ich kann nur raten, gegen solche Eltern vorzugehen und es gibt Möglichkeiten.

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SarahSchweiz  21.02.2022, 08:42
@NicoFFFan

In einer (und davon kann man in diesem Falle ausgehen) konservativ patriarchalischen Struktur wie dieser hat man diese Möglichkeiten eben NICHT wirklich. Schlussendlich ist diese Person mit 14 Jahren noch an die Eltern gebunden und solange man im gleichen Haushalt wohnt, kann einem das Leben dann spielend zur Hölle gemacht werden. Leider entspricht in einem solchen Fall das, was sein könnte, in der Regel nie dem Ist-Zustand und der Bruch mit der ganzen Familie geht einher mit der Verweigerung, sich an die "Hausregeln" anzupassen. Die Konsequenzen dürften für einen 14-Jährigen dann auch fatal sein, wenn er sich wehren würde.

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Rudigems  21.02.2022, 12:42
@SarahSchweiz

Muss ich dir völlig Recht geben. Allerdings ist es ein Trauerspiel, das die Regierungen, nicht schon lange Möglichkeiten geschaffen haben, auch einem solchen Teeny wirksam helfen zu können. Natürlich hat der Teeny völlig Recht, und ist auch im Recht. Wenn sich Teile einer Religion aber nachdrücklich weigern, Gesetze anzuerkennen, sind sie oft das Papier nicht wert, wo sie drauf stehen.

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NicoFFFan  21.02.2022, 12:45
@Rudigems

Dafür gibt es aus meiner Sicht aber auch Jugendämter und in Schulen Vertrauenslehrer, an denen sich der betroffene Schüler wenden kann. Keiner hat das Recht, einem anderen einfach so eine Religion aufzuzwingen. Das gilt auch für Eltern.

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Rudigems  21.02.2022, 13:01
@NicoFFFan

Die Jugendämter haben nur begrenzt Möglichkeiten. Wenn die Eltern sich weigern bekommen die Jugendämter den Jungen gar nicht zu sehen, weil sie das Aufenthaltsbestimmungsrecht haben. Und wenn die Eltern in einer No Go Area wohnen, kann es passieren, das der Junge aus der Schule genommen wird, und irgendwo anders unter gebracht wird. Dann bekommen auch die Vertrauenslehrer den Jungen nicht mehr zu sehen.

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SarahSchweiz  21.02.2022, 14:13
@NicoFFFan
Keiner hat das Recht, einem anderen einfach so eine Religion aufzuzwingen. Das gilt auch für Eltern.

Das ist ja alles schön und gut - und ich unterschreibe dir jedes Wort davon. Bloss nutzt das dem Kind nichts. Innerhalb solcher Strukturen wird die Familie NIEMALS nachgeben. Und dann sitzt das Kind da... Was hätte es denn für eine finale Option? Den kompletten Bruch mit der Familie riskieren? Im Alter von 14 Jahren?

Das Problem ist, dass wir hier nicht nur von finanziellen Problemen sprechen oder von Problemen betreffend einer danach fehlenden Infrastruktur (da könnte der Staat ja eventuell noch helfen), sondern davon, dass das komplette soziale Umfeld unter Umständen wegbrechen kann: Die Familie eben (auch wenn die sich schlecht verhalten). Mama ist nunmal Mama und Papa nunmal Papa. Und SO tief können die nötigen Institutionen gar keinen Einblick erhalten.

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Hallo Ruffy,

du wirst deinen Eltern wohl nicht gewachsen sein, wenn du rebellisch wirst.

Mach am besten schweigend und lustlos bei den nötigsten der Rituale mit. Zeig ihnen das durchaus. Wenn sie dich fragen, sagst du leise, dass du deine Zweifel hast. Mehr nicht. So wird zumindest deine sensiblere Mutter Angst bekommen, dass sie dich als Sohn verliert. Und vielleicht mal nachdenken.

Das Beten kannst du dir ja weitgehend schenken.

Alles Gute!

Ich verstehe dich. Genau diesen Problem erlebe ich auch gerade. Ich möchte zum Christentum konvertieren, aber meine Eltern sind streng muslimisch. (Ihr könnt auf mein Profil gehen und meine Frage anschauen, ich brauche dringend Hilfe)

Zum Thema: Ich kann Dir dringend raten, erst einen Vertrauensperson zu suchen, indem Fall vielleicht paar bekannte (nicht streng muslimische), Freunde oder dein Lehrer.
Du kannst deine Eltern auch sagen, dass es im Islam kein Zwang gibt (so steht es auch im Koran) und dass du erst Jugendlich bist, und wenn du dein Jugend nicht frei erleben kannst, ein unnormaler Person wirst.
Sollte es der Fall sein, dass sie dich trotzdem zwingen, Dinge (nicht oder-) zu machen, rate ich dir, Hilfe im Jugendamt zu holen.
Zudem unterstreiche ich, wie paar andere Nutzer schon sagten, dass du ab 14 komplett religionsmündig bist und dein Religion selbst bestimmen darfst, egal ob Christ, Buddhist oder Atheist.
Leider, wie paar andere Nutzer schon erwähnten, bist du bis 18 unter der Kontrolle deiner Familie. D.h. leider, dass sie dir trotzdem dir verbieten können, frei zu leben.
Deine Eltern kenne ich nicht. Falls das alles nicht klappen sollte, solltest du mit deinen Eltern ein ernstes Gespräch haben, oder besser beim Jugendamt Hilfe suchen.
Ich wünsche dir Alles Bestens

Viele Liebe Grüße :)