Wie kann es überhaupt Gottes-Gläubige Kriminelle geben?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Erstmal: Es gibt viele Atheisten, die aus tiefer Überzeugung sehr moralisch leben. Humanismus, Gleichberechtigung, die Würde des Menschen etc. können aus religiöser wie auch atheistischer Sicht begründet und gelebt werden. Darum will ich deine Frage mal erweitern: wie kann ein Mensch etwas tun, das seiner eigenen Überzeugung widerspricht.

Meine Theorie: wir Menschen sind sehr gut darin, uns in die eigene Tasche zu lügen. Banales Beispiel: Ich will abnehmen, aber der Kuchen sieht so lecker aus. Na egal, gehe ich halt morgen ins Fittness-Studio (was dann natürlich nicht passiert). Je öfter ich mich in solchen Mechanismen bewege, je öfter ich mich auf diese Weise selbst belüge, desto leichter fällt es mir, und desto schwerwiegender werden die Abweichungen zwischen meiner Weltsicht und meinem Verhalten, die ich noch ertragen kann, ohne den Respekt vor mir selbst zu verlieren (ganz toll dargestellt im Film "Der Pate"). Und desto empfindlicher werde ich im übrigen auch darauf reagieren, wenn mich jemand darauf hinweist.

Der Schlüssel für mich ist die Bereitschaft zur Selbstkritik. Wer die nicht einübt, wird schneller "aufs falsche Gleis" geraten.

Religiös ausgedrückt: bin ich bereit, mich von Gott hinterfragen und kritisieren zu lassen? Höre ich auf dieses leise, schlechte Gefühl, die nagende Stimme in meiner Seele? Bin ich bereit, mich mit seiner Kritik auseinanderzusetzen? Bin ich bereit, zuzugeben, wenn ich falsch liege und mein Verhalten zu ändern?

Weniger religiös: Bin ich bereit, meinen Überzeugungen gemäß konsequent zu handeln und lasse ich mich durch mein eigenes Gewissen korrigieren und hinterfragen, oder höre ich lieber weg?

Ich selbst begegne daher einem Menschen, der glaubt, völlig richtig zu leben, mit mehr Misstrauen, als einem, der zugibt, dass er sich selbst immer wieder korrigieren muss und hinter seinen eigenen Ansprüchen zurückbleibt.

NAHCOMMENZEE 
Fragesteller
 24.06.2019, 23:21

Hat sich ein wahrer Gott vor dir zu verneigen.

0
Aroanida  29.07.2019, 19:18

Dankeschön für den Stern!

0

Hat alles nix mehr mit den "Ur"-Versionen zu tun (egal, ob Bibel oder Koran) .

Jeder "Gläubige" Kriminelle hat in seiner "Heiligen Schrift" ein Schlupfloch, Zweideudigkeit, Ungereimtheit ... gefunden.

Das wird dann ausgenutzt, Vieles falsch verstanden & in der Version dann praktiziert.

Die "Oberhäupte" von allen Glaubensrichtungen, müssen Nägel mit Köpfen machen & solche "Gottesfürchtigen" aus der Kirche, Moschee usw. verbannen & sie als "Ungläubige" verachten ! Das wäre für Muslime eine Schande ! Ein Katholik könnte damit weiterleben.

Aber weil überall nur der Mammon zählt, den man für "Ausschweifungen / Vertuschungen" als Schweigegeld benötigt, wird sich nix ändern ;-(

Ja sicher, ich kenne einige persönlich. Gottesglaube und ein moralisch einwandfreies Leben sind miteinander vereinbar. Man muss nur fanatisch genug sein. Ich habe während meiner Zeit, in der ich in einer kirchlichen Organisation (Diiakonie) arbeitete, genügend "Gläubige" erleben müssen, die sich als Manager oder Funktionäre kriminell verhielten. Eigentlich ist das in kirchlichen Organisationen sogar fast die Regel. Um so mehr stört es mich, wenn eben diese Leute das Gegenteil von dem predigen, was sie tun.

NAHCOMMENZEE 
Fragesteller
 26.06.2019, 18:15

Was man sagt, das sagt man und was man macht, das macht man

0

Natürlich, die Mehrzahl der Gefägnisinsassen gehören Religionen an und die meisten von ihnen glauben auch an die jeweiligen Götter.

Glaube schützt nicht vor Kriminalität, im Gegenteil lehrt uns die Geschichte dass der Glaube sehr oft dazu genutzt wurde und immer noch wird um die Hemmschwelle zu Verbrechen zu überschreiten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen
KaeteK  25.06.2019, 09:08

Religion mach dich nicht zum Christen.

0
Andrastor  25.06.2019, 13:28
@KaeteK

Jetzt kommt wieder das "Wahrer-Schotte"-Fehlargument, bei dem Christen die sich nicht deinen Vorstellungen entsprechend verhalten der Status als Christ abgesprochen wird.

Ist ein alter Hut, kennen wir schon, lass dir mal was neues einfallen.

2
okieh56  25.06.2019, 23:58
@KaeteK

Ein Christ ohne Religion ist wie ein Jäger ohne Gewehr. Christen sind eine Religionsgemeinschaft. Zur Kirche musst du dich nicht bekennen, aber jeder Christ gehört der christlichen Religion an.

1
NAHCOMMENZEE 
Fragesteller
 24.06.2019, 23:23

"Ich bringe euch nicht den Frieden, sondern das Schwert" (Jesus)

0
HansWurst45  24.06.2019, 23:51
@NAHCOMMENZEE

Ich hab' jetzt 'ne ganze Weile gesucht, kann aber in keiner Bibelübersetzung diese Stelle finden, was nicht heißen soll, dass der Satz nicht in der Bibel steht, ich finde ihn nur nicht. Kannst du das Zitat angeben? Am besten mit der genauen Angabe in welcher Übersetzung, welchem Buch und welchem Kapitel und Vers

1
KaeteK  25.06.2019, 09:07

Waren das wirklich Christen. Lies die Bibel, dann bekommst Du Deine Antwort.

http://derprophet.info/inhalt/jihad-und-kreuzzuge/

0
HansWurst45  25.06.2019, 14:30
@KaeteK

Natürlich waren das Christen! Nach allem was man lesen kann sind die sogar gesegnet worden und haben offizielle Vertreter der Kirche mitgenommen.

Und, Ja ich habe die Bibel gelesen, ist zwar schon eine paar Jahre her, aber woran ich mich recht gut erinnere ist "Auge um Auge..." (2.Moses Kap.21ff) und einige andere Geschichten in denen Väter ihre Töchter zuerst an den Mob verschacherten (1.Buch Moses 19.7 bzw. hier https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/richter/19/#1) und dann inzestuös mit selbigen ihren Töchtern Söhne zeugten (1.Moses 19/30ff). Schön ist auch die Beschreibung des gottesfürchtigen Psychapathen der seine Frau zerstückelt und die Leichenteile mit der Post verschickt (Buch der Richter, Kp. 19 V 28ff)

So etwas würde heute als gewaltverherrlichende Literatur und Kinderpornographie auf dem Index landen!

Wenn du meinst ich bekäme in diesem Buch die Antwort (auf welche Frage eigentlich), dann hör auf rum zu schwafeln und zitiere die Bibelstellen mit Quellenangabe. Wenn du das nicht kannst, muss ich wohl davon ausgehen, dass das was du da schreibst nur deiner eigenen Phantasie entsprungen ist.

Was man allerdings auch sagen muss, ist, dass die Bibel eine ganz brauchbare Erklärung ist, woher wir kommen und wohin wir gehen. Zumindest solange bis man das Bildungs- und Intelligenzniveau eines Vierklässlers verlässt. Dann fallen die Lücken im Erklärungsgebäude doch zu unangenehm auf.

Und natürlich war die Bibel über Jahrhunderte das einzige allgemein anerkannte "Gesetzbuch" des Abendlandes, das regelte, was erlaubt und was verboten war und die bei Nichtbeachtung der Regel zu erwartenden Strafen (im Jenseits) nannte. Und solange im Wesentlichen das Recht des Stärkeren gilt, muss man halt mit dem Verlust des Seelenheils drohen. Glücklicherweise haben wir inzwischen das BGB und die Gewaltenteilung in legislative, exekutive und judikative so dass wir kein zusätzliches, in der Religion verankertes, Gesetzeswerk mehr brauchen. Und die Quantendynamik, die Relativitätstheorie, die Biologie und Medizin sowie die Evolutionslehre beschreiben die Wirklichkeit nun mal deutlich genauer und lassen verlässlichere Voraussagen zu als ein tausende Jahre altes Buch, das wahrscheinlich dutzende Male von den unterschiedlichsten Lobbyisten umgeschrieben wurde.

Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden, aber bitteschön soll das jeder für sich alleine entscheiden und niemand Anderem vorschreiben, was er denken oder glauben soll.

Und bleib mir weg mit solchen Sprüchen, wie ich würde in der "Bibel Antworten finden"

2