Wie kann es sein, dass ich Schmerzen am Ladekabel spüre?
Ich kenne mich etwas mit Strom aus und weiß auch, wie ungefähr ein Ladegerät mit -Kabel funktioniert. Die Netzspannung (230V) wird mittels eines Trafos auf i.d.R. knapp über 5V herumtertransformiert und danach gleichgerichtet. Danach verlässt der Gleichstrom das Ladegerät durch das -Kabel und gelangt ins Handy.
Wenn ich nun mein USB C Kabel mit dem Ladegerät verbinde, es einschalte und den außenliegenden Kontakt an meinen Unterarm oder mein Gesicht leicht dran halte, merke ich einen Schmerz. Nur wie entsteht er? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die 5V sind - es gibt ja keinen geschossen Stromkreis, ich berühre ja nur EINEN Kontakt. Dazu kommt, dass Erdung bei einer so geringen Spannung mir nicht möglich erscheint, ich liege auch im Bett mit einer Matratze aus Kunststoff. Kann es sein, dass sich durch Induktion oder durch nicht perfekte Trennung vom Stromnetz eine sehr schwache Netzspannung im Mikroamperebereich in das Ladekabel überträgt?
4 Antworten
Verstehe mich bitte nicht falsch,
aber dein Fachwissen ist schon ein wenig veraltet.
Die Netzspannung (230V) wird mittels eines Trafos auf i.d.R. knapp über 5V herumtertransformiert und danach gleichgerichtet.
Grundlegend hast du schon recht aber seit bestimmt 20 Jahren sind sogenannte Schaltnetzteile State of the Art.
Hier gibt es einen Schritt mehr. oder besser gesagt sogar zwei Schritte mehr.
in einem ersten Schritt werden die 230 Volt Wechselstrom gleichgerichtet. Heraus kommt ein Gleichstrom mit etwa 310 Volt. Das liegt an dem Unterschied zwischen dem Effektiv und Scheitelwert. aber dazu wollen wir erst mal nichts weiter sagen.
in einem zweiten Schritt wird mit einem Leistungstransistor der den Strom immer weider ein und auschaltet, aus dem Gleichstrom ein pulsierneder Gleichstrom gemacht.
Dieser wird dann heruntertransformiert. der Übertrager, so nennt sich hier der Transformator funzt im Wesentlichen wie es der Transformator schon immer tat.
mit zwei wesentlichen Unterschieden die in einer vergleichsweise sauberen Sinuswelle schwingenden + 155 bis - 155 Volt, die einer Effektivspannung von 230 Volt entsprechen sorgen am Ausgang des Trafos für eine ebenso schöne, saubere Welle.
die schlagartig von 0 Volt auf 310 Volt und wieder zurück zu 0 Volt wechselnde Spannung ergibt am Auagang einen total krumpeligen Wechselstrom. Da dieser aber wieder gleichgerichtet wird, ist das schnurz egal!
der zweite große Unterschied, und das ist eigendlich der Grund für den ganzen Aufstand, den wir da proben: weil dieses extrem schnelle ein und auschalten 16.000 mal in der Sekunde sorgt für eine sehr hohe Frequenz und so ein Trafo, Pardon Übertrager, der kann bei hohen Frequenzen wesentlich kleiner sein, da er nicht so viele Wicklungen braucht.
Vergleich mal ein Trafonetzteil von einem handy von sagen wir 1998 wo 5 Volt und 500 mA raus kommen mit einem modernen Netzteil 5 Volt und 2 Ampere! Das neue hat 4 mal so viel Bums, ist aber deutlích kleiner.
Aber zurück zu deiner eigendlichen Frage. die Wicklungen im Übertrager aber auch im Trafo sind recht dicht beienander. das Ganze wirklt wie ein Kondensator. und auch wenn die Stromkreise von Ein- und Ausgang galavnisch getrennt sind, also keine direkte elektrisch leitende Verbindung besteht, kann sich am Ausgang des Nezteiles eine sogeannte Blindsapannung aufbauen. der Strom fließt so zu sagen durch die Luft.
Wenn nun mit dem Netzteil alles in Ordnung ist, dann ist das zwar ein wenig nervig, aber ungefägrlich. Ungefähr so wie die sogenannte statische Aufladung, wenn man also über den Teppich schlürft und danach an der Türklinke einen kleinen Schlag kriegt. für bestimmte Elektronik kanns aber trotzdem gefährlich werden.
Im Zweifelsfall kann man so ein Netzteil aber auch mal prüfen (lassen) denn auch wenn es selten vorkommt, so kann es sein, dass mit dem Netzteil was nicht stimmt. Der Kollege "Kerner" hat ja schon ein Video eines Kanales, der sich genau mit dem Thema befasst verlinkt. Du solltest es dir anschauen!
Es liegt an den Y-Kondensatorer im Netzteil. Diese Kondensatoren sind in der EU wegen EMV-Schutz (=unerwünschte Funkstörungen vermeiden) vorgeschrieben.
Diesen Strom den du verspürst ist für den Menschen erträglich, und somit zulässig!
Sei froh, das Netzteil hat somit eine Funkentstörung, als gewiss auch ein CE-Zeichen.
Viel Erfolg!
Naja das ist aus dem Action, tut aber sehr verlässlich was es soll.
Hallo,
die 5V DC aus einem Taktnetzteil ist mit HF von ca. 16kHz überlagert.
Möglicherweise ist ein HF-Kondensator falsch berechnet.
Oder Regelkreis nach 230V AC ist nicht ganz so spannungsfest wie er sollte.
Die Hf könnte mit deinen Nervenenden wechselwirken.
Jedenfalls empfehle ich, auch mal ein anders Netzteil aus zu probieren.
Vorsicht! Denn Strom kann Dich tödlich umbringen!!https://www.youtube.com/watch?v=blpYNynMhlQ
Hansi
Anlage:
https://www.amazon.de/Anker-PowerPort-Wandladeger%C3%A4t-Laptops-iPhone-Black/dp/B098X6BQ8P
Danke, das ist defenitiv 100 mal schlauer was du schreibst als die meisten hier. Das Netzteil ist auch ziemlich billig.
Ich habe ja auch mal Elektrotechnik studiert.
Da muss ja ein kleines Bisserl hängen geblieben sein.
😂😂😂Hansi
Finde ich cool. Es gibt einfach so vieles was ich nicht verstehe oder wovon ich nicht weiß, das Thema ist nicht umsonst wie Mathe für die meisten unverständlich.
Einfach mal ein g´scheites Netzteil ohne "⚡⚡" kaufen.
Oder vielleicht bringt sogar der Osterhase eines vorbei.
Wer weis.
Hansi
Ja, wenn du weiterhin, ab und zu, ´"Y-Kondensator" spielen willst,
dann wäre das rausgeschmissenes Geld.
https://recom-power.com/de/rec-n-class-x-and-class-y-safety-capacitors-142.html?0
Hansi
Wenn du den Kontakt berührst kriegst du eine geballert. Der Stromkreis ist geschlossen, weil du ja nicht in der Luft schwebst. Das berühren vom Boden reicht hier völlig aus
Schön, es geht aber entweder um 5V DC oder um 230V mit extrem geringen Strom.
Wenn du das Ladekabel berührst kommt da nur das raus was das Ladegerät ausspuckt.
Ich habe mal von den 310V gehört, denn bei sinusförmigem Wechselstrom wird immer die Spannung angegeben, die der Leistung von Gleichstrom entspricht. Deswegen muss es ja einen kurzen Augenblick mit mehr Spannung geben und wenn man einen Kondensator auflädt, dann hat er die höchste Spannung wenn ich mich nicht irre.