Wie ist das Polizist zu sein?
Besonders als Frau. Ich bin 18, mache mein Abitur und bin interessiert an einem Studiengang oder vielleicht einer Ausbildung in dem Beruf. Wie gefährlich ist die Arbeit? Welche Perspektiven gibt es? Meine eigene Recherche mache ich natürlich auch, freue mich aber persönliche Erfahrungen direkt zu hören. ;)
3 Antworten
Wie ist das Polizist zu sein?
Die Formulierung klingt fast ein bisschen so, als würdest du als Antwort irgendetwas Herausragendes erwarten, wie „Polizist zu sein ist etwas ganz Besonderes und Unvergleichliches.“
Ich vermute mal stark, dass die allermeisten Polizisten das so nicht beantworten würden. Ich jedenfalls nicht.
Das sage ich nicht, um die Tätigkeit als Streifenpolizist (ich schätze mal, davon sprichst du?) oder meine Begeisterung davon zu schmälern. Es ist ein spannender, abwechslungsreicher und wichtiger Beruf! Aber ich glaube, es wäre allen Interessenten einen Gefallen getan, wenn man von Anfang an klarstellen würde, dass der Beruf auch, mehr als die meisten „üblichen“ Berufe anstrengend, belastend, einschränkend, ungesund, ermüdend, dreckig, ekelig, undankbar und nicht zuletzt (natürlich!) gefährlich ist. Das Recht, das man durchsetzt, hat leider allzu oft nicht viel mit Gerechtigkeit zu tun, Rückendeckung von der Politik hat man meiner Ansicht nach wenig und Freund und Helfer ist man selten (entweder, weil die Menschen aus Angst oder Abhängigkeit nicht in der Lage sind, Hilfe anzunehmen oder weil sie sie nicht annehmen wollen).
Wer so sehr für diesen Beruf brennt, dass er/sie ihn trotz aller Nachteile ausüben möchte, dem empfehle ich ihn auf jeden Fall. Wir brauchen Leute, die nicht nur auf Bequemlichkeit aus sind und keine Angst haben, sich (wortwörtlich, nicht moralisch!) die Hände schmutzig zu machen.
Gruß, B.
Der Schichtdienst, die Überstunden, die eingeschränkte Freizeit (arbeiten an Wochenenden und Feiertagen), das Wahrnehmen von belastenden Einsätzen, wie heftige Widerstandshandlungen, vergammelte oder erhängte Leichen, die Aufnahme von schweren (tödlichen) Verkehrsunfällen, die Beteiligung von misshandelten oder verletzten / im schlimmsten Fall toten Kindern, das Überbringen von Todesnachrichten an Familienangehörige…
such dir was aus.
Ich bekomme es nur durch meinen Freund mit aber naja. Generell ein sehr abwechslungsreicher spannender und wichtiger Beruf. Ich kenne tatsächlich auch keine berufsgruppe die so viel in ihrer Freizeit über ihren Beruf spricht. Das ist eine absolute Polizisten Krankheit.
Dazu sollte man aber sagen:
-Schichtarbeit ist anstrengend und killt dein privatleben
-Du braucht eine lange und ich meine damit wirklich sehr lange Zündschnur.
-Generell ist der Beruf sehr Bürokratisch und du musst dich an Regelungen halten die einfach Schwachsinn sind auch wenn es deutlich einfacher ginge
-Manche Leute werden dir gegenüber eine negative Einstellung haben ohne dich als Person überhaupt zu kennen nur wegen deinem Beruf
-Du wirst oft in eklige Situationen geraten oder mit Menschen zu tun haben die du eigentlich definitiv nicht anfassen willst. Exkremente, Erbrochenes, Blut, Dreck, Spucke, Leichen, verdreckte Wohnungen, offene Wunden etc.
-Du solltest emotional belastbar sein denn du wirst mit Leichen zu tun haben, üblen Situationen oder Schicksalen von Menschen denen du nicht helfen kannst, beleidigt oder bedroht werden
Wie gesagt ich bin keine Polizistin. Man sollte sich das aber überlegen. Mein Freund liebt seinen Beruf über alles für mich persönlich wäre das aber nichts.
Wenn du Glück hast, kommst du als erstes zum Hambacher Forst oder bist Fußballstadien unterwegs. Da kann man viel dazu lernen, gerade mit seinen Emotionen an Grenzen kommen, welches schon belastend sein kann. Sonst wirst du vielseitig eingesetzt. Also von Langeweile, bis auf der Wache, dürfte da nichts von zu spüren sein.
Wenn du außerdem an fremden Leuten als auch neuen Geschichten interessiert bist, wirst du dort auch aufblühen.
Viel Glück dabei! 🍀
Danke für die Antwort, geht es denn vielleicht genauer? Was ist belastend? Was genau meinen Sie mit diesem Satz?
>Das Recht, das man durchsetzt, hat leider allzu oft nicht viel mit Gerechtigkeit zu tun, Rückendeckung von der Politik hat man meiner Ansicht nach wenig