Wie ist das Polizist zu sein?
Die Formulierung klingt fast ein bisschen so, als würdest du als Antwort irgendetwas Herausragendes erwarten, wie „Polizist zu sein ist etwas ganz Besonderes und Unvergleichliches.“
Ich vermute mal stark, dass die allermeisten Polizisten das so nicht beantworten würden. Ich jedenfalls nicht.
Das sage ich nicht, um die Tätigkeit als Streifenpolizist (ich schätze mal, davon sprichst du?) oder meine Begeisterung davon zu schmälern. Es ist ein spannender, abwechslungsreicher und wichtiger Beruf! Aber ich glaube, es wäre allen Interessenten einen Gefallen getan, wenn man von Anfang an klarstellen würde, dass der Beruf auch, mehr als die meisten „üblichen“ Berufe anstrengend, belastend, einschränkend, ungesund, ermüdend, dreckig, ekelig, undankbar und nicht zuletzt (natürlich!) gefährlich ist. Das Recht, das man durchsetzt, hat leider allzu oft nicht viel mit Gerechtigkeit zu tun, Rückendeckung von der Politik hat man meiner Ansicht nach wenig und Freund und Helfer ist man selten (entweder, weil die Menschen aus Angst oder Abhängigkeit nicht in der Lage sind, Hilfe anzunehmen oder weil sie sie nicht annehmen wollen).
Wer so sehr für diesen Beruf brennt, dass er/sie ihn trotz aller Nachteile ausüben möchte, dem empfehle ich ihn auf jeden Fall. Wir brauchen Leute, die nicht nur auf Bequemlichkeit aus sind und keine Angst haben, sich (wortwörtlich, nicht moralisch!) die Hände schmutzig zu machen.
Gruß, B.