Wie hätte man das Hexenproblem der frühen Neuzeit besser lösen können?

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Wir wissen, dass es gerade nach dem Mittelalter zu einer problematischen Hexenvermehrung kam, die mit vielen Problemen einherging. Zeitgenössische Quellen berichten von plötzlichen Naturkatastrophen aus heiterem Himmel und 99% aller Wissenschaftler waren sich einig, dass dies auf menschengemachten Magiewandel beruht. Aber auch zweiköpfige Kälber, das Problem der vertauschen Babys, Wechselbälger, aber vor allem zerstörte Ernten waren eindeutige Hinweise.

Die Menschen hatten sich damals einfach nicht anders zu helfen gewusst, als die Gefahr mit Feuer zu bekämpfen. Man darf ja nicht vergessen, dass die Kirche das Problem jahrhundertelang ignoriert hatte und sogar abstritt, dass es überhaupt Hexen gäbe. Auch später waren es noch die Magieleugner und Querdenker bis tief in die rechte Szene die Notwendigkeit hexenbedingter Maßnahmen abstritten und Verschwörungstheorien vom angeblichen Hexenwahn und einer bösen Kirche verbreiteten.

Wie hätte man es anders lösen können?

Nachtflugverbote, Tanzverbot am Sabbat, mehr Aufklärung in der Schule, eine Stiftung, welche vor Schwurblern und Hexenleugnern mit bunten Broschüren warnt, eine Königin, die ihren Lebenslauf frisiert und irgendetwas mit Völkerrechtlich gemacht hat... das alles hätte nicht viel gebracht.

Ich glaube, es war so am besten für alle.

Es gab kein Hexenproblem in der frühen Neuzeit. Es gab eher ein Problem mit Leuten, die alles, was sie nicht verstanden, als Hexenwerk brandmarkten. Aufklärung der ignoranten Menschen, allen voran Kirchenvertreter, hätte eventuell geholfen.

Das war ja kein echtes Problem, sondern ein eingebildetes Problem. Man nahm (fälschlicherweise) an, es gäbe Hexen - und man verschob echte, aber andere Probleme (z.B. die Schweine sind im Stall gestorben) auf dieses eingebildete Problem.

Statt die echte Ursache (z.B. eine Krankheit bei den Tieren) zu suchen, nahm man fälschlicherweise an, eine "Hexe" habe da einen Schadenszauber gewirkt. Falsche Annahmen führen zu falschen "Lösungen".

Hexen und Hexer gab es nicht. Das war nur eine Art, Menschen als Sündenböcke zu deklarieren und unliebsame Personen (z.B. Neid, Vorteile wie deren Haus zu übernehmen etc.) loszuwerden und Meinungen zu unterdrücken. Erst während der Aufklärung und danach die Erklärung der Menschenrechte im 18. Jahrhundert wurde die Wissenschaft so gut, dass Herrscher und Herrscherinnen sowie andere erkannten, dass der Glaube an Hexer und Hexen Humbug war und dafür keinen belegbaren Beweis.

man hätte den Typen mit seinen Hexenhammer erschießen sollen, bevor er das bescheuerte Buch geschrieben hat. Das hätte sehr viele Personen für den Folgen übler Nachrede geschützt. Vielleicht wäre die Aufklärung etwas früher gekommen.
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Wenn man sich die Urteile und Begründungen durchliest, warum die zwölfjährigen Töchter einer Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, fragt man sich echt, wann da der Menschenverstand so massiv versagt hat.