Wie findet ihr Geschäftsreisen?
Hallo zusammen, sitze gerade im Zug und mir ist langweilig. Ich bin 4 Stunden geschäftlich unterwegs, um morgen pünktlich bei einem Seminar sein zu können. Vor einem Monat schon einmal, zwei weitere Seminare folgen noch. Die nächsten beiden auch über mehrere Tage.
Obwohl ich eigentlich gerne reise merke ich, dass sowas doch nicht wirklich was für mich ist. So ganz allein ohne Frau unterwegs, für die Arbeit.. da sind private Kurzausflüge doch deutlich besser.
Wie seht ihr das? Macht ihr gerne Geschäftsreisen? Oder könntet ihr euch das für euch selbst vorstellen? Und wieso?
11 Stimmen
10 Antworten
Ich habe sämtliche (!) Geschäftsreisen u.a. auf Messen und Seminare oder Lehrstellenbörsen, aber auch Tagungen, die ich als Ehrenamtler (Kolping usw.) und Kommunalpolitiker bzw. Gemeinderat über die Jahre unternommen habe, meist als zwar lehrreich und im Nachgang als informativ aufgefasst, aber auch als ziemliche logistische und organisatorische Herausforderung und meist hat irgendein glorreicher Trottel was vermasselt, so dass es doch nicht richtig geklappt hat und irgendwas mehr oder weniger daneben ging. Es gab einmal sogar eine Autopanne, weil ein Kollege meinte, er müsse mit seinem vollbesetzten, total ranzigen und altersschwachen Golf I die 350 Kilometer packen: Hilfe!
Es lag im Ganzen nicht daran, dass ich nicht zuhause sein konnte, sondern daran, dass es organisatorisch in der Regel ein Krampf war - und die Rahmenprogramme, die meist bestrebt waren für gute Unterhaltung zu sorgen, waren in der Regel so verklemmt, dass ich im Hotel blieb. Und so was merkt man sich einfach. Glücklicherweise muss ich seit einiger Zeit so was nicht mehr machen. Vor allem die Tagungen von Kolping (Regional- oder Diözesanversammlung usw., war mehrfach Delegierter) waren katastrophal organisiert und das Programm war auf alte Leute zugeschnitten.
Als Medienberater einer Zeitung habe ich ansonsten zahlreiche Außentermine bei Kunden und mache das gern, beim Autofahren kann ich nachdenken und in meiner C-Klasse fühle ich mich total pudelwohl. Ich fahre gern, bin routiniert am Steuer und unternehme innerhalb des Geschäftsgebiets gern Fahrten. Das Gebiet ist kompakt.
Bahnfahrten sind für mich nach etlichen Negativerlebnissen mit der Deutschen Bahn - vielleicht haben wir aber auch nur kein Glück mit der Bahn gehabt - übrigens selbst auf weite Entfernungen tabu. Ich fahre überall mit meinem privaten Mercedes C180 hin.
Solche Anekdoten sind es auch, die ich berichten kann und wegen denen ich mich spätestens nach einer sehr unangenehmen Begebenheit auf dem Schienenweg nach Leipzig von der Bahn distanziert habe. Auf dem Papier liest sich das toll, Preis/Leistung sind bei der Bahn objektiv auch faire Angebote ... aber Papier ist bekanntlich geduldig. Pünktlich ist man im Grunde nie, höchstens vielleicht im Lokalbereich; organisatorisch ist die Bahn einfach nur schlecht - wie gesagt, das Ding wurde spätestens unter Hartmut Mehdorn erledigt. Auch die Privatisierung der einst soliden, wenngleich behäbig agierenden Bundespost geht in die Richtung, aber das würde zu weit führen.
Klar, wenn ich in meinem Benz reise, kann ich genausogut in einen Stau geraten oder muss eine kurzfristige Umleitung in Kauf nehmen oder trotz penibelster Wartung kann was kaputtgehen und nur das Servicemobil von Mercedes helfen, was Zeit kostet ... aber diese Gefahren sind, obwohl mein Auto relativ alt ist, geringer als irgendein ärgerliches und in der Sache total dämliches (!) Malheur mit der Bahn.
Zu den Geschäftsreisen und Tagungen als Solche habe ich ja schon erwähnt, warum ich die nicht sonderlich mag und froh bin, dass da vorerst - nicht wegen Corona! - nix mehr dergleichen ansteht.
Haha ja… von der BahnCard hab ich auch weit Abstand genommen nach dem man sich die Leidensgeschichten der Kollegen angehört hat.
BahnCard hatten wir nie, aber es gab einige Bahnfahrten, die total aus dem Ruder gelaufen sind - übrigens alles private Unternehmungen. Mit Bussen haben wir gute Erfahrungen gemacht, aber die heutige Bahn ist ein kaputtgesparter, planloser Haufen und kein Dienstleister im eigentlcihen Sinne mehr - deswegen klappt's ja auch meist nicht.
Ja ich kann mir aussuchen ob ich ne BahnCard (100?50? Keine Ahnung mehr) bekomm oder halt meine Kilometer mit dem Auto abrechne.
Das Theater immer bis die Kollegen beim Kunden sind. Und dann bist ohne Auto mit ein bisschen Pech im Hotel auch noch eingesperrt. Nix mit mal eben wohin futtern fahren. Nene
Mein Job besteht fast nur aus der Reise an sich
Hi,
Muss nicht jeden Tag sein aber prinzipiell erlebt auf Reisen immer was, oder fast immer.
Man kann neue Leute kennenlernen und vielleicht ist eine flirt-bereite Frau dabei 😎 hier ist man gerne unter Leuten, das wäre mir leiber, als nur zuhause zusitzen. Man muss die Feste feiern wie sie fallen, irgendwann ist die Gelegenheit sonst vorbei und dann ärgert man sich, wenn man das nicht gemacht hat.
Viel Zeitverschwendung diese Reisen, das meiste lässt sich Remote klären.
Das mag in Deiner Branche so sein, kann man aber nicht verallgemeinern.
Ich bin immer 2-3x im Jahr weg. Einmal zur Messe und ein oder zwei Mal im Jahr zu einer Fortbildung.
Ich habe dadurch schon viele nette Kollegen kennengelernt und auch hübsche Orte.
Während einer Zugreisende kann es eigentlich nicht langweilig werden, es sei denn, man ist schlecht vorbereitet.
Wenn meine Frau ihrer große Fortbildung einmal im Jahr hat (wechselweise Garmisch oder Sylt), fahren unser Hund und ich immer mit.
Die Organisation übernehme ich komplett selbst, von der Anreise über die Unterkunft und die Freizeitgestaltung. Das Problem habe ich zum Glück nicht, bekomme auch alles bezahlt.
Was die Bahnfahrten betrifft kann ich als Bahnangestellter mittlerweile nur noch zustimmen. Letztes Seminar Hinfahrt: Anschlusszug wegen einer dicken Störung knapp eine Stunde verspätet, ich dadurch gut 45 Minuten zu spät beim Seminar. Auf der Rückfahrt plötzlich wieder Verspätung gemacht, kurz vorm Umstiegsbahnhof. Den Anschlusszug hab ich nur noch erreicht, weil ich den Koffer und die Beine in die Hand genommen habe. Wenige Tage später privat nach Hamburg. ICE pünktlich, 3 andere nicht. Dadurch mein ICE letztendlich auch 15 Minuten später. Auf der Rückfahrt wieder Verspätung des vorausfahrenden Zuges, meiner dadurch wieder später. PLUS umgekehrte Wagenreihung. Wurde natürlich erst durchgesagt als der Zug einfuhr. Ich hatte eine Reservierung in Wagen 1.. durfte also am überfüllten Bahnsteig in Hamburg von ganz vorne nach ganz hinten. Bis zur Mitte habe ich es geschafft, bevor es mir zu knapp wurde und ich eingestiegen bin. Den Rest musste ich dann durch den Zug laufen. Und heute fällt der Anschlusszug sogar komplett aus. Es gibt zwar einen Ersatzzug, der fährt aber mit weniger Plätzen. Also durfte ich wieder umdisponieren.. es ist einfach nur traurig.