Wie findet ihr, dass Gottesdienste trotz hoher infektionszahlen stattfinden?

Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen

Schlecht 62%
Gut 29%
Eigene Antwort 6%
Geht so 3%

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Schlecht

Sehr schlecht finde ich das. Aber ich habe auch nicht ernsthaft erwartet, dass unsere von einer Pastorentochter geführte Regierung den "Gottes"-anbetern offen Paroli bietet.

Schlecht

Ich sehe zwar das in den großen Kirchen durchaus Hygienekonzepte umgesetzt werden die auch sicher was bringen und die Gefahr dort extrem niedrig ist, aber die sind ja auch nicht das Problem. Viel mehr sind die vielen Freikirchen, kleinere Glaubensgemeinschaften usw. das Problem die sich in überfüllten Räumen ohne jeglichen Abstand treffen und Corona vielleicht sogar noch als göttliche Prüfung sehen und jegliche Vernunft außen vor lassen. Genau dort waren doch wirklich unzählige Hotspots. Daher sollte man Gottesdienste komplett verbieten oder zumindest die Hygienekonzepte auch kontrollieren. Wobei letzteres wieder problematisch ist.

Nordlicht979  18.12.2020, 14:09

nach meiner Kenntnis halten sich auch Freikirchen an die Gebote von Maskenpflicht und Abstandhaltung.

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Bearman1974  18.12.2020, 14:12
@Nordlicht979

Leider nicht alle. Teilweise erlauben das die Räumlichkeiten gar nicht.
Ich habe tatsächlich schon Aussagen gelesen wie "Ob ich Corona bekomme liegt alleine in Gottes Hand und ich kann nichts dagegen tun egal wie ich mich verhalte". Klar gibt es auch vernünftige Freikirchen. Aber eben auch genügend die es nicht sind, daher wäre ein Verbot einfach sinnvoll. Man muss ja entweder ganz oder gar nicht verbieten um niemanden zu diskriminieren.

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Nordlicht979  18.12.2020, 15:16
@Bearman1974

Wieso nicht alle? Wie stellst du das fest?

Es gibt Kaufhäuser, in denen Kunden klauen. Diese bekommen dann Hausverbot. Soll man jetzt allen Kunden Hausverbot erteilen? Es gibt Männer, die sich unsittlich gegenüber Kindern verhalten. Diese werden dann z.B. eingesperrt. Soll man jetzt alle Männer einsperren?

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Bearman1974  18.12.2020, 15:19
@Nordlicht979

Es wurden tatsächlich auch alle Kaufhäuser geschlossen ;-) Auch diejenigen die kaum bis keinen wirklichen Kundenverkehr hatten. Ganz schliessen muss man leider ganz da es sonst nicht standhalten würde vor Gericht.

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Nordlicht979  18.12.2020, 16:56
@Bearman1974

Dass alle Kaufhäuser geschlossen wurden, hat nichts mit dem Kundenverhalten "klauen" zu tun. Inwieweit eine Maßnahme vor Gericht durchgesetzt werden kann, entscheidet das Gericht. Es wäre kein Einzelfall, wenn eine Maßnahme von einem Gericht verworfen wird.

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Bearman1974  18.12.2020, 17:01
@Nordlicht979

Nein aber mit Corona. Das klauen Beispiel ist irgendwie auch kein tauglicher Vergleich. Hier geht es darum das eine selektive Schließung kaum Bestand haben dürfte und eine Kontrolle eher unmöglich so daß eine komplettes Gottesdienstverbot das einzig taugliche Mittel wäre. Zum beten braucht man keine Kirche und den Gottesdienst kann man auch über skype machen o.Ä. Das ging ja auch im Frühjahr. Das Risiko wenn man es weiter zulässt ist m.E. einfach völlig untragbar und unangemessen in Anbetracht der Folgen. Google einfach "Freikirche Corona" und schau selbst das Du hier 100te Seiten Ergebnisse hast und die ersten paar Seiten schon voll von ganz unterschiedlichen Fällen sind.

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Nordlicht979  18.12.2020, 17:09
@Bearman1974

warum das komplette Gottesdienstverbot tauglich sein sollte, begründest Du nicht.

Vom Christentum hast Du anscheinend keine Ahnung. Jesus lehrte: "Wo 2 oder 3 in meinem Namen beisammen sind, bin ich mitten unter ihnen." ==> auf dem gemeinsamen Gebet beruht ein besonderer Segen.

Ja, die Zeitungsberichte habe ich gelesen:

Beispiel: Nach einem Corona-Ausbruch unter Anhängern einer Freikirche in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) hat sich die Gemeinde gegen Vorwürfe zur Wehr gesetzt. Ein umfangreiches Hygienekonzept sei für Gottesdienste erstellt und auch eingehalten worden, teilte die Freikirche namens Crystal Forum am Freitag mit. Man bedauere, dass sich nun dennoch Menschen mit dem Virus infiziert hätten. Bei vorherigen Gottesdiensten habe es keine Ansteckungen gegeben.

Also kann man sagen, dass entweder die behördlicherseits vorgegebenen Hygienemaßnahmen grundsätzlich nichts taugen oder dass die Anhänger der Freikirche sich irgendwo angesteckt haben. Eindeutige Zuordnung zum Gottesdienst als Ursache kann ich nicht erkennen.

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Bearman1974  18.12.2020, 17:16
@Nordlicht979

Du pickst einen Fall von hunderten raus.... JA! Das Verbot jeglicher Versammlung ist ein taugliches Mittel! Komisch das ich bei der Suche nach Corona Ausbrüchen nach Frisörbesuchen ziemlich nichts finde wenn ich google. Und das wird ja als taugliches Mittel gesehen. Daher müsste man Konsequent sein und auch Gottesdienste verbieten in meinen Augen. Das wird man als Christ im Sinne der Nächstenliebe und zum Schutz anderer ja wohl mal für ein paar Wochen aushalten. Heißt es in Eurer Religion nicht auch das man manchmal Opfer bringen muss für andere? Genau dieses völlig heuchlerische Verhalten ist mit ein Grund weswegen ich mich von dem Verein distanziert habe.

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Nordlicht979  18.12.2020, 17:25
@Bearman1974

Wenn Du der Meinung bist, dass jegliche Versammlungen ein taugliches Mittel sind, dann müssest Du Dich auch gegen Masken und Abstandspflichten aussprechen, die ja offensichtlich überflüssig weil untauglich sind.

Es geht nicht darum, dass Christen kein Opfer bringen wollen oder würden. Man sollte doch nur wissen: ist es sinnvoll? Wenn monatelang auf Maskenpflicht u. Abstand bestanden wurde - dieses Maßnahmen jetzt aber nichts taugen, nährt das nur Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines Shut-Downs. Dass die PCR-Tests a) gefährlich sind und b) wenig aussagen, sollte Dir bekannt sein.

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Bearman1974  18.12.2020, 17:27
@Nordlicht979

Oh, in diese Richtung geht es. Ja da sind wir dann grundlegend verschiedener Meinung und werden auch zu keinem Ziel kommen. Ich wünsche Dir aber trotzdem alles Gute und das Du gesund bleibst. Das nennt sich Nächstenliebe ;-)

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Nordlicht979  18.12.2020, 17:34
@Bearman1974

Nächstenliebe schließt das in Frage stellen und das Nachdenken nicht aus. Wenn mich jemand auffordert, blind seinen Anweisungen zu vertrauen, gehen bei mir die roten Lampen an.

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Bearman1974  19.12.2020, 19:51
@Nordlicht979

Bei mir gehen die "roten Lampen" an wenn sich jemand "schlauer" findet als die Mehrheit der Experten auf einem Gebiet.

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Gut

Mitreden kann ja wohl nur der, der dabei war und sich selbst überzeugt hat, wie die Hygieneregeln beachtet werden. Außerdem wird das noch von Bistum zu Bistum etwas verschieden sein.

Jedenfalls ist bei unseren Gottesdiensten der Abstand gleichmäßig groß genug, im Gegensatz zu der Situation in den meisten Supermärkten, die ich kenne.

In unserer Kirche sind alle Plätze, wo man überhaupt sitzen darf, nummeriert; die anderen haben ein Schild "gesperrt". Es herrscht "Einbahnstraßenverkehr", d.h. beim Rein- und Rausgehen benutzt man verschiedene, gekennzeichnete Gänge. Immer sind außerdem 3 Ordner im Einsatz, die Plätze so anweisen, dass niemand jemand anderem in der Bank zu nahe kommt. Für die Weihnachtsgottesdienste (wenn sie denn stattfinden), muss man sich schon vorher anmelden und bekommt eine Platznummer.

Insgesamt passen in unsere Kirche ca. 400 Personen; mehr als 60 Plätze sind nicht zugelassen, von denen immer nur ca. 30-40 esetzt werden.

Insgesamt ist das wohl kein Problem.

Lalilu39  18.12.2020, 19:56

Läuft in unserer Uni genauso und die ist auch schon seit 2 monaten zu und wir müssen alles online machen. Da wird es doch möglich sein auch gottesdienste online zu machen... das ganze geht auch von zuhause.

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RudolfFischer  19.12.2020, 09:17
@Lalilu39

Natürlich sind Gottesdienste zu Hause möglich.

Dagegen spricht:

  • Gottesdienste leben vom Gescheinschaftsgefühl, das ist online nicht möglich
  • Gottesdienstbesucher sind im Schnitt wesentlich älter als Studenten und haben zum großen Teil keinen Internetzugang mit Kamera usw.

Wir haben nun etwa 10 Monate Gottesdienste mit Sicherheitsvorkehrungen. Die Inzidenzrate ist ständig heruntergegangen, erst in den letzten Wochen wieder höher. Also statistisch kein Zusammenhang zu Gottesdiensten, die gleichmäßig besucht wurden. (Ich bin u.a. Statistiker.)

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Schlecht

Ich bin in diesem Thema etwas zwiegespalten und kann verschiedene Sichtweisen schon etwas nachvollziehen.

Aber gerade aus christlicher Sicht finde ich den Schutz der Kranken und Schwachen unabdingbar. Jeder sollte dazu beitragen und das geht eben nur, indem Kontakte vermieden werden.

In der Bibel finden sich im Umgang mit Aussatz vielleicht Hinweise, wie mit einer ansteckenden Krankheit umgegangen werden sollte. Abstand und Kontaktverbot waren auch hier Mittel der Wahl. Um die Kranken wurde sich gekümmert, sie wurden mit Nahrungsmitteln versorgt usw. Trotzdem war es wichtig, Abstand zu ihnen zu halten, um die Krankheit nicht weiter auszubreiten.

Nach ein paar Gedanken dazu:

In einer gefallenen Schöpfung gehören solche Krankheiten seit dem Sündenfall im Garten Eden dazu. Es ist wichtig, weise und mit gesundem Menschenverstand damit umzugehen und ganz besonders darauf zu achten, keine Menschen in Gefahr zu bringen und eventuell anstecken zu können.

Christen sind für ihre Gebet und für die Beschäftigung mit Gottes Wort (der Bibel) nicht auf bestimmte Orte - wie Kirchen oder Gemeindehäuser - gebunden und auch nicht an besondere Personen - wie Pfarrer, Priester oder Pastoren.

Nach der Bibel ist jeder gläubige Christ "ein Tempel des Heiligen Geistes":

  • "Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des in euch wohnenden Heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?" (1. Korinther 6,19).

Und ebenso ein "Heiliger und Priester":

  • "Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht" (1. Petrus 2,9).
  • "Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm regieren 1000 Jahre" (Offenbarung 20,6).

Also können Christen auch im Familienkreis, über Online-Angebote oder über Videokonferenzen Gottesdienst feiern.

Wie gesagt: Wichtig ist, auch andere Meinungen zuzulassen, einander trotzdem zu respektieren und zu lieben und sich nicht spalten zu lassen. Gerade jetzt ist es wichtig, dass die Gesellschaft zueinandersteht und sich gegenseitig hilft und unterstützt!

Schlecht

1. Der Großteil der Kirchgänger gehört zur Risikogruppe wegen ihres hohen Alters.

2. Beten kann man ohne Probleme zuhause.

3. Nächstenliebe ist der wichtigste Grundsatz des Christentums, also wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, diese zu zeigen, indem man verzichtet und auf andere Menschen Rücksicht nimmt.

4. Die Kirche hat soooo viel Geld, dass sie es so oder so ohne Probleme überstehen wird.

RudolfFischer  18.12.2020, 14:16

Mit Geld hat diese Frage nichts zu tun.

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Nudelauflauf28  18.12.2020, 15:26
@RudolfFischer

Trotzdem ein Argument dafür, dass man für ein paar Wochen auf Gottesdienste verzichten kann. Argumentieren kennste?

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RudolfFischer  18.12.2020, 18:10
@Nudelauflauf28

Wer eine lebendige Gemeinde kennt, weiß, dass die Gemeindemitglieder die Gemeinschaft suchen, und deshalb versuchen die Kirchen, das einzurichten. Wenn sie befürchten müssten, ein paar Wochen Zwangspause würden die Gläubigen zum Abfall bringen, wäre es mit der Lebendigkeit des Glaubens nicht weit her. Ich halte es für absurd anzunehmen, dass unser Seelsorgeteam (die meisten sind Laien) nur deshalb mühsam Gottesdienste mit Corona-Schutz organisiert, weil es keine Schäfchen/Kirchensteuerzahler verlieren will. Auf so etwas kann nur ein Außenstehender kommen.

Die Gemeinschaft ist auch nicht übers Netz zu erzielen. (Das erlebe ich übrigens auch in meinen anderen "Vereinen".) Und für die Kommunion gibt's noch keine App ;-))

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