Wie bekommt man Selbstbewusstsein?

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Hallo ImaStay,

oft ist es ja so, dass der Feind eines natürlichen Selbstwertgefühls eigentlich in uns selbst selbst zu finden ist. Gemeint ist die innere Stimme, die uns immer wieder verurteilt und kritisiert. Wir tun uns also selbst keinen Gefallen, wenn wir es zulassen, dass dieser innere Kritiker uns niedermacht und uns unsere Selbstachtung nimmt.

Es ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, wenn man diesen Kritiker nicht über seinen Selbstwert bestimmen lässt, sondern sozusagen wieder selbst die Regie übernimmt! Das ist sicher leichter gesagt als getan. Wie aber kann das gelingen?

Wenn Dich wieder einmal Deine innere Stimme verurteilt, warum dies dann widerstandslos annehmen, ohne es erst einmal zu hinterfragen bzw. infrage zu stellen?

Statt Dir beispielsweise zu sagen: "Ich mache immer alles falsch", oder "Ich bin nicht gut genug", könntest Du Dir klar machen, dass Fehler und Schwächen kein Grund sind, sich schlecht zu fühlen oder sich zu verurteilen. Denke bitte daran: Jeder macht Fehler, niemand ist perfekt! Viel besser ist es, wenn Du für Deine Fehler und Schwächen Verständnis aufbringst!

Wenn Du Deine Selbstachtung aufbauen willst, dann lerne es, gut zu Dir selbst zu sein! Versuche immer so mit Dir umzugehen, wie mit einem guten Freund: liebevoll, geduldig und verständnisvoll!

Solltest Du jedoch immer wieder Selbstvorwürfe machen und zu kritisch mit Dir umgehen, streust Du sozusagen Salz in Deine Wunden! Ohne es zu wollen, machst Du es Dir nur selbst das Leben schwer! Besser ist es, wenn Du Deinen inneren Kritiker möglichst klein hältst und Dich nicht von unerbittlicher Selbstkritik herunterziehen lässt!

Was ebenfalls einer gesunden Selbstachtung entgegen läuft, ist, wenn Du Dich immer wieder mit anderen vergleichst, oder Dich an dem Idealbild misst, das Du vor Augen hast. Dieses Idealbild stammt meistens nicht von einem selbst, sondern von Menschen, die einen im Laufe des Lebens geformt haben: z.B. die Eltern, Lehrer oder Gleichaltrige. Also haben sich wahrscheinlich andere das Bild, dem Du möglicherweise hinterherläufst, für Dich ausgedacht. Wäre es nicht viel besser, zu der Person zu werden, die Du sein möchtest?

Es können aber auch recht kleine und einfache Dinge zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen: Du kannst z. B. mit einem Lächeln innerhalb kürzester Zeit Deine Gefühle positiv beeinflussen. Das funktioniert selbst dann, wenn Dir überhaupt nicht nach Lachen zumute ist. Das kommt daher, da unsere Gefühle sehr eng mit unserem Körper verbunden sind!

Daher kann auch die Körperhaltung mitbestimmend dafür sein, ob Du Dich klein und mickrig oder selbstbewusst fühlst. Eine aufrechte, gerade Haltung z.B. vermittelt ein anders Gefühl, als wenn Du mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern umherläufst.

Ein weiterer Tipp ist die richtige Atemtechnik. Sobald Du hektisch und aufgeregt bist, wird Deine Atmung automatisch flacher. Wenn Du ganz bewusst darauf achtest, immer dann, wenn Du erregt bist, langsam tief ein- und auszuatmen, wirst gelassener und damit auch sicherer werden.

Falls Du mal wieder in einem seelischen Tief steckst, kann körperliche Bewegung wahre Wunder wirken! Fahre Fahrrad, gehe joggen oder mache einfach nur einen Spaziergang! Ganz bestimmt wirst Du Dich hinterher besser und ausgeglichener fühlen. Es bringt Dich nicht weiter, wenn Du Dich verkriechst und negativen, selbstzerstörerischen Gedanken nachhängst! Werde aktiv und setze Dich in Bewegung!

Und zum Schluss noch ein letzter Tipp: Für andere da zu sein und sich selbstlos für jemanden einzusetzen, erzeugt ein positives Lebensgefühl und lenkt einen von schlechten Gedanken ab! Das Bewusstsein, etwas Wertvolles und Sinnvolles geleistet zu haben, macht Dich zufrieden und hebt letztendlich auch Dein Selbstbewusstsein!

Wenn Du an Gott glaubst, dann denke daran, dass die Bibel in vielem, was sie uns sagt, ebenfalls zu einem ausgeglichenerem Selbstwertgefühl beiträgt. Du kennst doch sicher das Gebot: " Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Wie dieser Text zeigt, brauchen wir ein gewisses Maß an Eigenliebe, um psychisch gesund und stabil sein! Wenn man sich selbst liebt, wird man dadurch noch lange nicht zu einem Egoisten! Es kommt hier auf Ausgeglichenheit an.

Ist es nicht außerdem ein schöner Gedanke, dass Gott Dich persönlich für wichtig hält? Der berühmte biblische König David von Israel, brachte das einmal wie folgt zum Ausdruck:" Du weißt, wann ich mich setze und wann ich aufstehe. Aus der Ferne erkennst du meine Gedanken. Ob ich unterwegs bin oder mich hinlege, du beobachtest mich. Mit allen meinen Wegen bist du vertraut." (Psalm 139:2,3). Gott hatte sich also mit den Einzelheiten im Leben Davids befasst. Und genauso interessiert sich Gott auch heute ganz persönlich für uns!

Wie Du siehst, kann man einiges dafür tun, um richtig und ausgeglichen über sich zu denken! Du kannst sicher nicht von heute auf morgen gleich alles eins zu eins umsetzen. Doch je mehr Du an Dir arbeitest, desto eher wirst Du Dich in eine positive Richtung verändern. Viel Kraft und Erfolg dabei!

LG Philipp

Mach Dinge, auf die Du stolz sein kannst, oder die Du magst.

Mach einen Waffenstillstand mit Dir selbst. Immer, wenn Du was Negatives denkst, kurz innehalten und zu sich sagen: Stopp, so denke ich nicht über mich. Icih hab schon viel gutes geschafft (irgendwas vor Augen führen, worauf Du wert legst).

Schäm Dich nicht dafür, wenig Selbstbewusstsein zu haben.
Mangelndes Selbstbewusstsein entsteht eigentlich eher aus der Idee, dass man selbstbewusst sein muss. Also Selbstbewusstsein ist nicht unbedingt "ich fühle mich toll und ich kann x toll", sondern "ich stehe zu dem, wie ich gerade fühle und wie es gerade für mich ist". D.h. die oberste Maxime eines selbstbewussten Auftretens ist weniger "ich muss so und so sein", sondern eher "ich BIN so und so (und das ist für mich KEIN Problem)". Es geht also eher um Authentizität, als das man ein bestimmtes Bild verkörpern muss. Gerade die Idee, dass man ja irgendwas sein muss, was man gerade nicht ist, macht ja wenig selbstbewusst.

Ich meine damit, so eine Grundakzeptanz der jetzigen Gegebenheiten. Akzeptanz heißt nicht, dass man das gut findet, sondern dass man einfach dazu steht, wie es gerade ist. Und dann kann man sich durchaus auch verändern und sich da "herausarbeiten".

Wenn Du z.B. Angst hast, mit neuen Leuten in Kontakt zu kommen und das für Dich eine Riesenhürde ist, jemanden anzusprechen, dann ist der wenig selbstbewusste Weg: "Ich muss diese Angst unbedingt verstecken, das darf keiner sehen, dass ich ängstlich bin. Wenn das irgendjemand sieht, ist es direkt vorbei". So verstärkt man die Angst und wirkt eher wenig selbstbewusst.

Selbstbewusst ist eher die Haltung: "Alright, ich bin ängstlich - das ist einfach eine Wahrheit. Die muss ich nicht verstecken. Sollen die Leute das ruhig sehen. Aber gut, ist ja auch gar nicht einfach Leute einfach so anzusprechen. Das muss ich ja üben. Das wird schon mit der Zeit. Ohne Training und immer wieder überwinden geht es halt nicht".

Selbstmitgefühl gehört auch dazu (also z.B. sich zugestehen, dass man manche Dinge üben / lernen muss, z.B. Angst überwinden).

Sport und gesunde Ernährung wäre aufjedenfall ein guter first step

Sei Dir Deiner Stärken und Schwächen selbst bewusst. Was kannst Du, und was nicht?

Was Dir fehlt ist eher Selbstwert und Selbstliebe.