Wie alt ist euer glaube nach die erde? 6000 jahre alt? Gibt es dafür wissenschaftliche beweise das sie 6000 jahre alt ist?

17 Antworten

Hallo Hummus531!

Kurzum:
Nein, es gibt keine seriösen wissenschaftliche Beweise,
dass die Erde "nur" 6.000 Jahre alt ist!

Ich "glaube" an die Wissenschaft und überprüfe selbst Daten,
um dann daraus logisch schlussfolgern zu können. Zudem forsche ich auch selbst nach bzw. mache mir Gedanken im Rahmen meiner Bildung, meines Intellekts und Verständnisses. Man muss nicht alles perfekt verstehen, um den logischen Faden erkennen zu können. Ansonsten überlasse ich idR diese Dinge Wissenschaftlern, die dann eben stets korrigieren oder genauer werden, sodass man Theorien oder gar Hypothesen selbst durchdenken oder überprüfen kann. Das andere ist ist für mich Mumpitz! Ich orientiere mich an Fakten/Tatsachen. Zudem haben wir den Weltraum und somit Sterne, Planeten, Monde etc. vor Augen, um diverse Dinge überprüfen zu können. Wie entstehen denn Sterne, Planeten und Co.? Dies dauert Milliarden Jahre.

Da Evolution eben "Zeit" benötigt (hinsichtlich Epigenetik gibt es auch Prozesse, die schneller vonstatten gehen können) und bekannt ist, dass der moderne Mensch ca. 300.000 Jahre alt ist, kann die Erde nicht "nur" 6000 Jahre alt sein. Die Erde ist wohl ca. 4,5-4,8 Milliarden Jahren alt. Physiker und Geologen wissen Bescheid.

Ja, der Quark mit dem Kreationismus ist mir auch schon bekannt,
sodass ich auch schon von 6.000 Jahren gehört/gelesen habe.
Dennoch ist es Unsinn, da Glaube und Interpretation nichts mit Fakten zu tun hat.

Ich glaube daher eher an Wissenschaftler und an die Uran-Blei-Datierung.
Diverse Dinge kann man auch unter https://pro-physik.de/ und https://www.science.org, https://evolution.berkeley.edu, https://www.britannica.com nachlesen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Gibt es dafür wissenschaftliche beweise 

Nein, ganz im Gegenteil.

Bereits die C14-Altersbestimmung erledigt die Behauptung mit einer 6000 Jahre alten Welt.

Denn für diese Datierung gibt es Kalibrierungsdaten. ZB mit Baumringen, mit denen man auf 14 000 Jahre kommt:

 As of 2020, securely dated tree-ring data for the Northern Hemisphere are available going back 13,910 years

https://en.wikipedia.org/wiki/Dendrochronology

Und mit zB Jahresschichten aus Herbstblättern, die aus einem See gewonnen werden. Im Frühjahr kommt mit dem Schmelzwasser vom Berg ein bestimmtes Material und lagert sich am Seeboden ab. Darüber kommen im Herbst die Blätter von den Bäumen am Strandufer und anderes Material.

Das Alter der Blätter entspricht ungefähr dem linearen Verlauf:

Bild zum Beitrag

Der Suigetsu-See in Japan ist ideal dafür: diese Schichten decken den gesamten möglichen Bereich der C14-Methode ab, etwa 50 000 Jahre.

„Außerdem liegt der See in einer Region, die niemals von Gletschern bedeckt war. Selbst während der Eiszeiten wuchsen dort Bäume. Deren Blätter fielen in den See, sanken auf den Schlamm und wurden fossilisiert.
Diese Blätter sind für die Altersbestimmung ideal, weil sie die Information bewahren, wie viel C-14 in der Atmosphäre war, als sie es über die Photosynthese aufgenommen haben.“
So hat sich über mehrere Zehntausend Jahre hinweg am Seegrund ein Archiv in Form von fast papierdünnen Sedimentlagen angesammelt. Ähnlich wie bei Baumringen steht jede dieser Lagen für ein Jahr:
„Die Blätter, die in diese Sedimenten begraben wurden, sind perfekt erhalten, und wir konnten mit Hilfe der C-14-Methode ihr Alter bestimmen.
Das war der eine Teil. Der andere waren chemische und mikroskopische Untersuchungen der einzelnen Lagen. So ließen sie sich genau voneinander unterscheiden und zählen. Das heißt, wir führten die C14-Messungen an Schichten mit einem bekannten Alter durch.“

https://www.deutschlandfunk.de/korrigierter-massstab-100.html

Und dann gibt es das Hitzeproblem (Heat Problem): Wäre das, was wir zB auf ein Alter von 3 Milliarden Jahre schätzen, in nur 6000 Jahren zerfallen, wäre die Erde verglüht. Darum wird das Heat Problem (Hitzeproblem) genannt.

Auch sonst, müsste die Physik und die Welt anders funktionieren:

Die Behauptung, die Konstanz der Halbwertszeiten radioaktiver Nuklide sei nicht erwiesen, ist aus verschiedenen Gründen ein sehr schwaches Argument.
Was die Kreationisten geflissentlich übergehen: Wären die Halbwertszeiten (bzw. Zerfallskonstanten) früher nennenswert verschieden von den heutigen Werten gewesen, hätten sich auch die Verhältnisse der vier Grundkräfte zueinander fundamental verändert.
Die Halbwertszeit eines "Alpha-Strahlers" wie Uran-238 beispielsweise hängt vom Verhältnis der starken Kernkraft zur sogenannten Coulomb-Wechselwirkung (elektromagnetischen Abstoßung) der Protonen im Kern ab. Eine nennenswerte Verkürzung der Halbwertszeit – ein erforderlicher Schritt, um die geologische Zeitmessung mit den Annahmen des Kreationismus in Einklang zu bringen – würde entweder eine Verringerung der starken Kernkraft oder eine Erhöhung der elektromagnetischen Abstoßung voraussetzen.
Wäre aber die starke Wechselwirkung nur um wenige Prozent schwächer, wäre Wasserstoff das einzige Element im Universum (MCGRATH 2001, S. 217). Schwerere Elemente wären instabil, Sterne (typische Fusionsreaktoren) hätten sich nie gebildet. Wäre dagegen die elektromagnetische Kraft nur ein klein wenig stärker, wäre der gesamte Wasserstoff im Universum innerhalb weniger Jahre in Helium umgewandelt worden – langlebige Sterne wie die Sonne könnten nicht existieren.

Hier wird das Hitzeproblem erklärt:

Nehmen wir pro forma einmal an, dass die Halbwertszeiten radioaktiver Nuklide früher tatsächlich um mehrere Größenordnungen niedriger lagen als heute. Welche Auswirkungen hätte dies auf die Erde gehabt?
Man kann sich leicht ausrechnen, um welchen Faktor die bei radioaktiven Zerfällen freiwerdende Energie (Bindungsenergie der Nukleonen) höher sein müsste, um die Ergebnisse der Zeitmessung mit den Aussagen der Bibel zu harmonisieren:
Da sich das Erdalter auf rund 4,54 Milliarden Jahre datieren lässt, die Welt nach Ansicht des Kreationismus jedoch nur 10.000 Jahre alt ist, wäre eine Verkürzung der Halbwertszeit um fast sechs Zehnerpotenzen (Faktor eine Million) erforderlich.
Auch die Zerfallsleistung (Energie pro Zeit) würde um diesen riesigen Faktor anwachsen.
Knapp die Hälfte der Erdwärme stammt heute aus dem Zerfall radioaktiver Elemente. Die Leistung, die aus dem radioaktiven Zerfall resultiert, beträgt rund 2•1013 Watt, also 20 Terawatt (GANDO et al 2011).
Einen Erdradius von 6.370 km zugrunde gelegt, liegt die geothermische Leistungsdichte des radioaktiven Zerfalls bei etwa 0,040 Watt (40 mW) pro Quadratmeter Erdoberfläche.
Eine um sechs Größenordnungen höhere Zerfallsleistung entspräche demnach einer Wärmeleistung von 40.000 W (40 kW) pro Quadratmeter Erdoberfläche.
Wenn man sich vergegenwärtigt, dass dieser Wert ziemlich genau der Leistungsdichte einer modernen Ceranfeld- oder Herdplatte entspricht, kann man sich leicht ausmalen, was passieren würde:
Die Ozeane würden innerhalb kürzester Zeit zu kochen beginnen und verdampfen. Dann würde sich die Erde bis zur Weißglut erhitzen und lange davor jede Lebensform vernichtet haben. Jeden Wassers beraubt, das die enorme Hitze aus dem Erdinneren aufnehmen könnte, würde die Erde schließlich selbst verdampfen

https://www.ag-evolutionsbiologie.net/html/2014/kreationismus-und-radiometrische-datierung.html

 - (Religion, Christentum, Wissenschaft)

BillyShears  08.06.2025, 10:55
As of 2020, securely dated tree-ring data for the Northern Hemisphere are available going back 13,910 years

In einem etwas ähnlichem Verfahren per Bohrkernanalyse kommt man für den Eisschild Grönlands auf ein Alter von rund 400.000 Jahren.

Rudolfo1957  07.06.2025, 21:27

Wie immer 😉👍👌

Die biblische Chronologie hat nichts mit dem Alter der Erde oder der Menschheit zu tun. Deine 6000 Jahre (oder sogar 7500 Jahre, nach der Septuaginta) geben uns eine sehr, sehr blasse Ahnung davon, wie lange so eine Schöpfungsperiode dauern kann. Die siebte bricht kurz vor Adams Erscheinen an (Gen. 1.31-2.3), und dauert immer noch an (Hebr. 3-4). Mit Adam beginnt schlussendlich die biblische Geschichtsschreibung im eigentlichen Sinne, wobei sich das Geschehen auch geografisch eingrenzt (siehe Edenbeschreibung). Das Sechstagewerk (Gen. 1.1-2.4) verzichtet hingegen bewusst auf zeitliche oder räumliche Eingrenzung. Die Paradiesgeschichte ist keine primitive Wiederholung desselben, sondern seine (chrono-)logische Fortsetzung innerhalb der bestehenden Schöpfung. Es geht grob zusammengefasst um die neolithischen Umwälzungen in Südmesopotamien, einem der wichtigsten Zivilisationsherde der Welt.

Zu guter Letzt werden alle Schöpfungsperioden zu einer einzigen zusammengefasst (Gen. 2.4). Bei unbestimmten Zeitabschnitten kein Problem, bei Wochentagen hingegen ein Ding der Unmöglichkeit. Deshalb weichen Übersetzer an dieser Stelle betreten auf unspezifische Wiedergaben a la ,,Zeit" aus, weil Tag spätestens hier keinen Sinn mehr macht.

Woher ich das weiß:Recherche

Gemäß James Usher wurde die Erde am 28. Oktober 4004 v.Chr. geschaffen. Er beweist das in seinem Buch "Annales Veteris et Novi Testmenti". Für der älteren Zeit nimmt er die Stammbäume und die angegebenen Zeiten ausschließlich aus der Bibel. Für die spätere Zeit zieht er auch außerbiblische Quellen heran in Ermangelung präziser biblischer Angaben. Das Buch wurde digitalisiert, ist aber nur auf Latein verfügbar. Natürlich bestehen Unsicherheiten wg. der Kalenderreformen und der unsicheren biblischen Angaben. Manche meinen, die Erde sei 4,5 Milliarden Jahre alt. Jedenfalls wurden Zirkon-Kristalle in Australien gefunden, die 4,4 Milliarden Jahren alt sind, wie man aus der Uran-Blei-Zerfallsreihe ermitteln kann. Man fragt sich natürlich, warum die Zirkon-Kristalle in der Frühzeit nicht durch flüssiges Gestein untergegangen sind. Sind sie womöglich erst seit kurzem auf der Erde?

ca. 4,6 Mrd. Jahre

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.