Wer war bei Jesu Kreuzigung (historisch)?

Keineahnung457  20.11.2023, 12:18

Mit nichtchristlich meinst du wohl außerbiblisch?

Hdhehe 
Fragesteller
 20.11.2023, 20:00

Ja

6 Antworten

Es ist unpassend nach heutigem Maßstab an die damalige Zeit heranzugehen weil damals waren viele Menschen ungebildet und Papyrus war teuer und hat nicht lange gehalten. Das heißt es war jetzt nicht so, dass etwas besonderes beobachtet wurde und dann hat es sich jeder aufgeschrieben.
Was normal war, war eben die mündliche Tradition, aber es gibt ein aufgeschriebenes Glaubensbekenntnis mit 1. Korinther 15 (Korinther sind Briefe an die Leute in Korith) und dieses Glaubensbekenntnis wird auf paar wenige Jahre nach der Kreuzigung datiert:

Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift... und dass er auferweckt worden ist... und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben...

Rein nicht-christlich gibt es sehr viele heidnische und auch jüdische Quellen/Berichte. Da wird die Person Jesus historisch auch erwähnt weil Christen sich schon im 1. Jhd verbreitet haben und es gab da Verfolgung & Ärger.

Zum Beispiel gab es den Brandfall in Rom (64 n. Chr.) wo Kaiser Nero auf Befehl ein Brand gestiftet haben soll und die Schuld sollte dann auf die Christen zu gehen. Der Historiker Tacitus (58 - 120) hat einen kurzen Bericht von Kaiser Nero zitiert:

Dieser Name stammt von Christus, der unter Tiberius vom Prokurator Pontius Polatus hingerichtet worden war.

Dann gibt es zum Beispiel bei den Juden die Tradition der Tannaiten (die tannaitische Periode ist vom Jahr 0 bis 200) und da wurde im Talmudtraktat Sanhedrin 43a folgendes aufgeschrieben:

Am Vorabend des Pesachfestes henkte man Jesus. 40 Tage vorher hatte der Herold ausgerufen: Er wird zur Steinigung hinausgeführt, weil er Zauberei betrieben und Israel verführt und abtrünnig gemacht hat... Da aber nichts zu seiner Verteidigung vorgebracht wurde, so henkte man ihn am Vorabend des Pesachfestes

Das heißt die Juden, die selbst eben verantwortlich waren, leugnen natürlich nicht dass Jesus gekreuzigt wurde.

Es würde insgesamt auch keinen Sinn machen... auf der einen Seite hatten die Aposteln & die ersten Christen ein schweres Leben (Verfolgung, Armut...) gehabt und einen schrecklichen Tod aufsich genommen (geköpft, verbrannt, gekreuzigt...), das macht man nicht aus Spaß für eine ausgedachte Geschichte und auf der anderen Seite war es ein Ereignis, das nie entlarvt wurde als fake Story, sondern viel mehr wurde sie von allen Gruppen in den ersten Jhd. bestätigt und auch die heutigen Historikern zweifeln daran nicht. Zum Beispiel der atheistische Gerd Lüdemann, der für seine historische Jesus Forschung bekannt war, sagte:

Jesus Tod als Konsequenz der Kreuzigung ist unbestreibar
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ex-Atheist & belege Theologie-Kurse
Mayahuel  20.11.2023, 14:07
das macht man nicht aus Spaß für eine ausgedachte Geschichte

Sikhs sind für ihr Märtyrertum bekannt. Bedeutet das, dass ihre Religion wahr ist?

weil Christen sich schon im 1. Jhd verbreitet haben und es gab da Verfolgung & Ärger.

Existenz von Christen ist nicht identisch mit Existenz von Jesus.

0
Von Experte xxScarface1990 bestätigt

Hier finden sich außerbiblische Quellen über Jesus, die teilweise auch von der Kreuzigung berichten: Begründet Glauben: 10 antike Quellen, die Jesus außer-christlich belegen

Hdhehe 
Fragesteller
 19.11.2023, 13:16

Sehr schön. Danke. Eine Frage noch. Wie Autentisch sind all diese quellen? Kann man sicher sagen das diese nicht verfälscht worden sind? Woher weiß man das das original von damals genauso aussah wie das was dort in dem Bericht zitiert wurde?

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Im Folgenden sind zehn nicht-christliche Quellen genannt, die die Existenz von Jesus von Nazareth belegen. Sie stammen aus dem 1. oder 2. Jahrhundert und haben verschiedenen Haltungen zu Jesus. Manche stehen ihm leicht positiv gegenüber, einige eher neutral, andere lehnen ihn ab oder verachten ihn.
1. Thallus
Thallus verfasste ca. 52 n. Chr. ein dreibändiges historisches Werk der Weltgeschichte, welches in weiten Teilen verloren gegangen ist. Der christliche Chronist Sextus Julius Africanus (um 170–240) zitierte ihn jedoch. Er kommentiert die Finsternis während des Todes Jesu (Markus 15,33) und interpretiert sie als Sonnenfinsternis:
„Diese Finsternis nennt Thallus im dritten Buch der Historien eine Sonnenfinsternis. Wie mir scheint, gegen vernünftige Einsicht.“
Sextus Julius Africanus merkt jedoch an, dass eine Sonnenfinsternis zu dem Zeitpunkt nicht möglich gewesen sein kann, da der Tod Jesu mit dem ersten Frühlingsvollmond zusammen fällt. Der Text scheint zu zeigen, dass Thallus a) Jesus für eine historische Person hielt und b) die synoptische Passionsüberlieferung kannte und sich mit ihr kritisch/skeptisch auseinandersetzte. Theißen/Merz, Jesus, 91: „Thallus bezieht sich auf eine mündliche oder schriftliche christliche Passionsüberlieferung. In der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts fühlte sich ein nicht-christlicher Historiker herausgefordert, ‚falsche‘ historische Angaben in ihr zu widerlegen.“
2. Sueton
Sueton (ca. 70 - nach 130 n. Chr.) war Römer und ein Biograph der römischen Kaiser von Caesar (gest. 44 v.Chr.) bis Domitian (gest. 96 n.Chr.). In De vita Caesarum, ca. 117 n. Chr. bis vor 122 n. Chr., erwähnt er in der Claudiusbiographie ein Edikt des Kaisers Claudius im Jahr 49 n. Chr., das Juden aus Rom auswies (Claud. 25,4):„Die Juden vertrieb er aus Rom, weil sie, von Chrestus aufgehetzt, fortwährend Unruhe stifteten.“
3. Mara Bar Serapion
Mara Bar Serapion war Römer und schrieb kurz nach 72/73 n. Chr. als Gefangener aus dem Gefängnis an seinen Sohn.
„…was hatten die Athener für einen Nutzen davon, daß sie Sokrates töteten, was ihnen mit Hungersnot und Pest vergolten wurde? oder die Samier von der Verbrennung des Pythagoras, da ihr ganzes Land in einem Augenblick vom Sand verschüttet wurde? oder die Juden von der Hinrichtung ihres weisen Königs, da ihnen von jener Zeit an das Reich weggenommen war? Denn gerechtermaßen nahm Gott Rache für jene drei Weisen: die Athener starben Hungers; die Samier wurden vom Meere bedeckt, die Juden umgebracht und aus ihrem Reiche vertrieben, leben allenthalben in der Zerstreuung.
Sokrates ist nicht tot: wegen Platon, noch Pythagoras: wegen der Herastatue, noch der weise König: wegen der neuen Gesetze, die er gegeben hat.“
„Denen, die bestritten, Christen zu sein oder gewesen zu sein, sprach ich die Formel vor und ließ sie die Götter anrufen und zu Deinem Standbild […] mit Weihrauch- und Weinspenden beten und außerdem Christus lästern. Daraufhin konnten sie meines Erachtens freigelassen werden. Denn zu all dem sollen sich wahre Christen nicht zwingen lassen. […] Sie versicherten, ihre ganze Schuld oder ihr Irrtum habe darin bestanden, dass sie sich regelmäßig an einem bestimmten Tag vor Dämmerung versammelten, um Christus als Gott ein Lied darzubringen und sich durch Eid zu verpflichten – nicht etwa zu einem Verbrechen, sondern zur Unterlassung von Diebstahl, Raub, Ehebruch, Treulosigkeit, Unterschlagung von anvertrautem Gut. Umso mehr hielt ich es für notwendig, von zwei sogenannten ‚Dienerinnen‘ die Wahrheit auch noch durch Folter zu erforschen. Ich fand nichts als absurden, maßlosen Aberglauben. […] Denn nicht nur über die Städte, auch über die Dörfer hat sich die Seuche dieses Aberglaubens verbreitet. Doch es scheint möglich, sie einzudämmen und auszutilgen.“
8. Phlegon von Tralleis
Phlegon von Tralleis (80- nach 137 n. Chr.) war ein freigelassener Sklave und Hofbeamter des römischen Kaisers Hadrian. Seine Werke sind weitestgehend verloren gegangen, doch zitiert Euseb von Caesarea in seiner Chronik Phlegon:„Im vierten Jahr der 202. Olympiade ereignete sich eine große Sonnenfinsternis, die alle bisher eingetroffenen, überragt: zur sechsten Stunde wurde der Tag zur dunklen Nacht, so dass am Himmel die Sterne sichtbar wurden. In Bithynien bebte überdies die Erde und die Stadt Nicäa stürzte zum großen Teil ein.“
Rechnet man zurück, ist das 4. Jahr der 202. Olympiade das Jahr 32/33 n. Chr.Ebenso wird es von Sextus Julius Africanus in Chronographie, 18.1 zitiert:
"Während der Zeit des Kaisers Tiberius gab es eine Sonnenfinsternis bei Vollmond."Ägypten zu flüchten“ (Contra Celsum 5,58)
Zusammenfassung:
Was kann man von außer-christlichen Quellen über Jesus von Nazareth lernen1. Alle Autoren sind sich einig, dass Jesus eine Gestalt der Geschichte ist! Ihre Angaben entsprechen außerdem dem groben Rahmen, den auch das NT zeichnet.
2. Josephus, Lukian und Mara Bar Serapion betrachten Jesus als weise.
3. Plinius, der Talmud und Lukian implizieren, dass Jesus ein wirkungsvoller Prediger war.
4. Josephus und der Talmud behaupten, dass Jesus Wunder vollbracht hat.
5. Tacitus, Josephus, der Talmud und Lucian erwähnen, dass Jesus gekreuzigt wurde. Tacitus und Josephus legen dies auf die Zeit von Pontius Pilatus fest. Der Talmud erklärt, dass dies über das jüdische Passafest geschehen ist.
6. Thallus und Phlegon erwähnen das ungewöhnliche Naturereignis einer Sonnenfinsternis während eines Vollmonds im Jahr der Kreuzigung Jesu.
7. Tacitus und Josephus beschreiben, dass Christen glauben, dass Jesus von Nazareth von den Toten auferstanden ist.
8. Josephus beschreibt, dass Jesus der Christus oder Messias war.9. Plinius und Lucian erwähnen, dass Christen Jesus als Gott angebetet haben
Quelle :https://www.begruendet-glauben.org/theologie/mederacke-2018-10-antike-quellen-die-jesus-ausser-christlich-belegen/
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule
Wer waf bei Jesus Kreuzigung dabei? (Nicht Christliche Quellen).

Da gibt es ausschließlich die Erwähnung von Pontius Pilatus bei Tacitus.

Der schädliche Tod eines kurzzeitig aufgetretenen Wanderpredigers in einem unbedeutenden Randgebiet war für den Rest der Welt nicht besonders interessant.