Wer hat wirklich die ganze Bibel zusammengestellt?

15 Antworten

Welche Bibel. Das ist imgrunde die Krux. Es gibt nicht die Bibel. Es gibt viele Bibeln. Zusätzlich zu dem was Hamburger02 geschrieben hat hat er ja schon angedeutet das die Protestanten ne gekürzte Version haben. Die Kürzungen wurde entsprechend ja auch von geistlichen nach ihren guddünken vorgenommen.

Dann gibt es noch andere Bibeln von anderen Schreibern. Nach meinem Wissen hat King James in seiner Bibelschrift auch einiges rumgedoktort.

Das heilige Wort Gottes wird gerne Mal von den entsprechenden Abspaltung nach ihren Ansichten angepasst. Die Bibeln Der Mormonen und zeugen Jehovas dürften auch ihren eigene Ansichten haben.

Sie ist von Menschen geschrieben und würde von Menschen nach deren Ansichten mehrfach zusammengestellt.

Zur Zeit des Frühchristentums waren sehr viele Texte in verschiedenen Varianten und Sprachen einzeln im Umlauf. Wie aus diesen Texten dann letztlich die Bibel entstand, lässt sich auch heute noch sehr gut nachvollziehen, da die entsprechenden Briefe und Texte hierzu immer noch in der Bibliothek des Vatikans vorliegen und öffentlich einsehbar sind.

Schon im 2. Jahrhundert äußersten sich erste katholische Kirchenlehrer dazu, welche dieser Schriften kanonisiert, also für gültig erklärt werden sollten und welche nicht. Gleichzeitig wurden diese Texte auch redaktionell überarbeitet, indem einige Textpassagen entfernt, einige hinzugefügt und andere lediglich umgeschrieben wurden.

Beim Konzil zu Nicäa 325 wurde dann erstmals intensiv diskutiert, eine allgemein verbindliche Bibel aus den vorhandenen Texten zusammenzustellen. Dabei wurde für das AT praktisch der vorhandene Tanach komplett übernommen und lediglich neu sortiert.

Bei den Schriften, die zum neuen Testament zusammengestellt werden sollten, gab es unter den Bischöfen allerdings heftige Diskussionen. Letztlich setzten sich aber die Katholiken aus Rom durch, da sie mit Kaiser Konstantin im Rücken die größte Macht hatten. Konnten sich die Bischöfe überhaupt nicht einigen, sprach Konstantin auch schonmal ein Machtwort betreffs Glaubensinhalte und aufzunehmender Bücher. Am Ende gelangten so nur die Schriften ins NT, die der damals schon weit entwickelten katholischen Dogmatik entsprachen. Die Schriften, die nicht zur katholischen Dogmatik passten, wurden verdammt und systematisch vernichtet. Viele dieser Schriften sind daher auch nur dem Namen nach bekannt, da sie in Schriften der Kirchenlehrer als abzulehnend erwähnt werden. Einige der abgelehnten und vernichteten Schriften haben aber doch überlebt, z.B. in Nag Hammadi oder Qumran. Die Anhänger der abgelehnten Schriften, die nicht der katholischen Dogmatik entsprachen, wurden systematisch verfolgt, unterdrückt und notfalls auch ermordet.

Endgültig beschlossen wurde die Zusammenstellung der Bibel dann von den katholischen Bischöfen auf dem Konzil zu Karthago im Jahre 397. Diese Zusammenstellung von damals 73 einzelnen Schriften ist noch heute die Grundlage der katholischen Bibel. Auf diesem Konzil wurde auch beschlossen, dass genau diese Texte als "göttlich" anzusehen seien und alle nicht aufgenommenen Texte nicht göttlichen Ursprungs seien, weshalb sie auch in Zukunft niemals in einer Bibel auftauchen dürfen.

Diese Zusammenstellung der griechischen Texte wurde dann vom katholischen Kirchenlehrer Hyronimus anfangs des 5. Jahrhunderts ins Lateinische übersetzt und diese lateinische Übersetzung ergab dann die sogenannte Vulgata, die bis zu Luther alleine verbindlich für alle römisch-katholischen Christen war.

Mit Luther und seiner deutschen Übersetzung der Bibeltexte wurde von den Reformatoren nie verbindlich festgelegt, welche Schriften in die Bibel gehören und so kam es, dass insbesondere die Bibeln der Protestanten bzw. deren Ableger teils andere, meistens weniger Schriften enthalten als die Vulgata.

So gesehen ist die katholische Bibel die originale Bibel und die protestantischen Versionen sind davon gekürzte Ausgaben. Diese Bibeln sind aber auf der Basis der katholischen Dogmatik entstanden, weshalb z.B. auch Paulus, der Ideengeber des Katholizismus, so breiten Raum erhielt. Sie stellen aber nicht den ursprünglichen Glauben innerhalb der frühchristlichen Gemeinden dar und schon gar nicht die Lehre Jesu im Original, sondern nur insoweit diese den Katholiken in den Kram passte, wie man aus später gefundenen und ursprünglich verdammten Schriften, wie z.B. dem Thomasevangelium inzwischen weiß.

Bevor die Texte in die Bibel aufgenommen wurden, wurden sie aber zunächst so bearbeitet, dass sie auch zur katholischen Dogmatik passten. Was nicht passte, wurde eben passend gemacht.

Beispiel:

Nett ist auch die Geschichte in der Bibel, dass als Jesus verhaftet werden sollte, ein nackter Jüngling floh, der sich bei Jesus aufgehalten hatte. Matthäus deutet dies an: Da verließen ihn alle und flohen. Und ein Jüngling folgte ihm, der ein Leinengewand auf dem bloßen Leibe trug; und sie ergriffen ihn, er aber ließ das Leinengewand fahren und entfloh nackt.

Im Markusevangelium wurde diese Geschichte urspünglich noch wesentlich ausführlicher beschrieben (Markus, Kapitel 10 zwischen den heutigen Versen 34 und 35):

Und sie kamen nach Bethanien, und jene eine Frau, deren Bruder gestorben war, war dort. Und sie kam, warf sich vor Jesus nieder und sagte zu ihm: „Sohn Davids, habe Erbarmen mit mir.“ Aber die Jünger wiesen sie zurück. Und Jesus, der in Wut geriet, ging mit ihr in den Garten, wo das Grab war, und sogleich wurde ein lauter Schrei aus dem Grab gehört. Und indem er näher trat, rollte Jesus den Stein vom Eingang des Grabes. Und sogleich ging er hinein, wo der Jüngling war, streckte seine Hand aus und zog ihn hoch, indem er seine Hand ergriff. Aber der Jüngling, als er ihn ansah, liebte ihn und fing an, ihn anzuflehen, dass er bei ihm sein möge. Und sie gingen aus dem Grab heraus und kamen in das Haus des Jünglings, denn er war reich. Und nach sechs Tagen sagte ihm Jesus, was er tun solle, und am Abend kam der Jüngling zu ihm, ein leinenes Tuch über [seinem] nackten [Körper] tragend. Und er blieb diese Nacht bei ihm, denn Jesus lehrte ihn das Geheimnis des Reiches Gottes.

Über diese Passage regte sich aber der Kirchenlehrer Clemens von Alexandria ziemlich auf, da diese Passage kein gutes Licht auf den "makellosen und heiligen" Jesus werfen würde und veranlasste, dass diese Passage in allen folgenden Bibelversionen gestrichen wurde. Clemens deutet dabei selber an, dass diese Passage wohl als homosexuelle Liebesnacht interpretiert werden könnte und das müsse natürlich angesichts der Göttlichkeit Jesu von vornherein eine Lüge sein. Zu der Zeit, also um 200 herum, gab es ja schon erste Bestrebungen einiger Frühchristen, Jesus zum Gott zu befördern und im Rahmen dieser Beförderung durfte nichts mehr in den Texten auftauchen, was Jesus in irgendeiner Weise als menschliche Schwäche angelastet werden konnte.

Nun könnte man natürlich auch noch fragen, was Jesus mit dem Reich Gottes meinte. Dazu steht in Lukas 17:

Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit Aufsehen. Man wird nicht sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch.

Wenn man nun also das Reich Gottes inwendig findet und dieses Reich Gottes mit Liebe in Verbindung bringt, kann man durchaus nachvollziehen, was Clemens aus diesen Passagen herauslas und warum er diese Passage bei Markus streichen ließ.

Aroanida  09.04.2019, 19:19

Interessante Ausführungen und sehr ausführlich.

Ich habe jetzt im Netz nochmal weiter zu der Textpassage mit dem "Jüngling" gesucht - leider verlaufen die meisten Links im Nichts. Dann hab ich im Markusevangelium selbst geschaut (ich habe eine Züricher Übersetzung, die oft angibt, wenn es in verschiedenen überlieferten Handschriften unterschiedliche Versionen gibt). In Kapitel 10 sind die Jünger und Jesus auf dem Weg nach Jerusalem, in Vers 46 kommen sie nach Jericho (also recht weit nord-östlich). Erst Anfang Kapitel 11 kommen sie nach Bethanien. Es scheint mir also recht unwahrscheinlich, dass mitten im Kapitel 10 (noch vor Jericho) plötzlich der Lazarus-Einschub in Bethanien kommen sollte.

Zumal die Lazarus-Geschichte in keinem anderen der drei synoptischen Evangelien erwähnt wird (lediglich Johannes erzählt davon)

Im übrigen erinnern einige Formulierungen sehr stark an die Story aus Markus 10,17, wenige Verse vorher (da kommt der "reiche Jüngling" vor und die Formulierung "Jesus sah ihn an und liebte ihn"), als wollte der Verfasser, dass der Text vertraut erscheint.

Fazit: Irgendwie klingt das für mich nach fake-news. Hast du da vielleicht noch ein paar konkrete Quellen für mich (lieber ein Buch als Internet)?

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Hamburger02  09.04.2019, 21:38
@Aroanida

Natürlich ist wie fast alles aus der Antike Gegenstand von Diskussionen, zumal es keine wirklich verlässlichen Schriften gibt. Pseudepigraphien, Fälschungen und vieles mehr aus dieser Zeit ist fast der Normalfall und da machen nicht einmal die kanonischen Texte eine Ausnahme. In diese letztlich fruchtlosen Diskussionen möchte ich mich auch gar nicht tiefer einmischen.

Den Clemensbrief mit dem Zitat der gestrichenen Stelle findet man in:
"Ursula Treu (Hg.): Die Griechischen Christlichen Schriftsteller. Clemens Alexandrinus 3, Akademie Verlag, Berlin 1980",

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Im alten Testament war Gott ein Klaus Kinski und im neuen Testament hat er sich zu einem Hippie gewandelt.

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Das alte Testament stammt aus dem Judentum. Der Islam hat auch das AT übernommen. Die Christen haben zusätzlich das NT, da sie Jesus als Gottes Sohn ansehen. Juden sehen Jesus nicht als den Messias an und auch der Islam sieht ihn nur als Propheten.

Die Schriften die aufgenommen wurden sind kanonisch, wurden in den Kanon aufgenommen. Diejenigen, die nicht aufgenommen wurden heißen Apokryphen. Entschieden haben es in der Vergangenheit die kath. Oberhäupter auf den Konzilien. Es wurde anfangs auch über die Dreifaltigkeit gestritten, bis es eingeführt wurde.

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Jesus ist Gottes Sohn und Maria Mutter Gottes..... das heißt.....

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Life - Elite University of the Universe [L-EUotU]

https://de.wikipedia.org/wiki/Bibel

Hier die Wiki-Version.

Selber habe ich verinnerlicht, entstand die Bibel ca. 300 Jahre nach Christi Geburt https://de.wikipedia.org/wiki/Bibeleinen ueberbordenen Haufen Schriften, aus denen dann heraus die Bibel daraus wurde.

Nein, die Kirchenväter waren es nicht. Diese waren die ersten, die einen Abfall von den Lehren Jesu initiiert haben. Die Bibel hat Gott selbst zusammengestellt, durch seinen heiligen Geist. Diese Menschen haben dabei nichts mitzusprechen gehabt.

(2. Timotheus 3:16, 17) Die ganze heilige Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, 17 damit der Mensch Gottes völlig geeignet und für jedes gute Werk vollständig ausgerüstet ist.

Die Kirche verweist gern auf die sogenannten Kirchenväter als Gründer ihrer Kirche, doch dabei müssen wir in Betracht ziehen, dass diese lebten, als die Apostel bereits tot waren. Zu diesem Zeitpunkt hielten bereits heidnische Lehren und Philosphien Einzug in die damaligen Christenversammlungen. Richtigerweise sagte die Bibel einen Abfall vom wahren Glauben voraus, und dies begann sich nach dem Tod der Apostel zu erfüllen.

(2. Thessalonicher 2:3) Lasst euch in keiner Weise von irgendjemandem irreführen, denn dieser Tag wird nicht kommen, bevor die Abtrünnigkeit kommt und der Mensch der Gesetzlosigkeit, der Sohn der Vernichtung, offenbart wird.

(1. Timotheus 4:1) Die inspirierten Worte aber sagen ausdrücklich, dass in späteren Zeiten einige vom Glauben abfallen werden, weil sie auf irreführende inspirierte Aussagen und Lehren von Dämọnen achten.

(2. Timotheus 4:3) Denn es wird eine Zeit kommen, in der sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach eigenen Wünschen mit Lehrern umgeben, die ihnen die Ohren kitzeln.

(2. Petrus 2:1) Es gab jedoch auch falsche Propheten unter dem Volk, wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird. Diese werden unauffällig zersetzende Sekten einführen und sogar den Besitzer verleugnen, der sie freigekauft hat, wodurch sie schnelle Vernichtung über sich bringen.

(1. Johannes 2:18, 19) Kinder, es ist die letzte Stunde. Ihr habt ja gehört, dass der Antichrist kommt, und tatsächlich sind jetzt schon viele Antichristen aufgetreten. Daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. 19 Sie kamen aus unserer Mitte, aber sie waren nicht wie wir, denn wenn sie wie wir gewesen wären, dann wären sie bei uns geblieben. Doch sie sind weggegangen, damit sich zeigt, dass nicht alle wie wir sind.

Wir sehen also, dass ein Abfall deutlich vorhergesagt wurde. Dies bestätigte zuvor auch Jesus in einem Gleichnis:

(Matthäus 13:24-26) Er brachte nun einen weiteren Vergleich: „Mit dem Königreich des Himmels ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf sein Feld säte. 25 Während die Menschen schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und machte sich davon. 26 Als die Halme wuchsen und sich Ähren bildeten, erschien auch das Unkraut.

Der Feind Gottes ist Satan, und er wird natürlich alles daransetzen, dass die Wahrheit über Gott nicht bestehenbleibt, sondern verfälscht wird, damit die Menschen sie nicht finden und erkennen können.