Wer hat Ukrainer aufgenommen und was sind die Probleme?
Gemeint sind Ukrainer außerhalb der Familie - also Fremde.
4 Antworten
Ich habe bei mir vor 5 Wochen 2 Junge Mütter mit jeweils einem Sohn aufgenommen. Ich war selbst überrascht, dass sie dieses Risiko, bei einem wildfremden, jungen Mann mit im Haus zu wohnen, eingegangen sind. Sie waren am Anfang verständlicherweise auch etwas misstrauisch. Es hat sich aber schnell gelegt und wir konnten recht schnell eine gute Beziehung zueinander aufbauen, was nicht zuletzt daran liegen mag, dass wir nahezu gleichalt sind. Wir können uns untereinander vertrauen, ich habe ihnen auch einen Hausschlüssel übergeben. Wir verständigen uns mit einer Übersetzungs-App. Sie haben 2 Zimmer in der oberen Etage, und ich bin ins Wohnzimmer aufs Sofa umgezogen, sodass sie zumindest etwas Privatsphäre haben. Die Kinder gehen mittlerweile hier zur Grundschule und haben somit auch schon Freunde gefunden. Für eine der Mütter steht auch schon evtl. ein Job in Aussicht.
Ein Problem war am Anfang die Verständigung, als wir die App noch nicht hatten. Ein weiteres Problem, für das ich bisher aber immer eine Lösung gefunden habe, ist es, die Termine bei Ämtern, Behörden, Ärzten usw. mit meiner Arbeit zu koordinieren. Oft muss ich Kollegen um einen Diensttausch bitten. Aber sie wissen warum und sind deswegen gern dazu bereit. Ein weiteres (was ich selbst jetzt nicht als Problemempfinde) ist, dass man nahezu due ganze Freizeit zur Hilfe bereit sein muss. Mal sind es Hazsaufgaben der Kinder, mal Briefe, mal ist es auch einfach Unterhaltung. Man muss versuchen, ihre Hobbies hier ausleben zu lassen. Die Jungs sind z.B. schon mit beim regelmäßigen Fußballtraining. Man sollte auch versuchen, die eigenen Bewohner mit anderen ukrainischen Flüchtlingen bekannt zu machen, sodass sich diese auch untereinander treffen können. Darum habe ich vor einiger Zeit mal eine Grillparty bei mir im Garten gemacht und dazu alle Flüchtlinge und die entsprechenden Helfer aus unserer kleinen Stadt dazu eingeladen. Dadurch sind viele neue Bekanntschaften entstanden.
Liebe Grüße
Der Phoenixx
Dass es in einer 2-Zi.-Wohnung an Platz mangelt, ist aber auch sehr verständlich. Da hätte ich das sicherlich auch nicht machen können.
Respekt! Ich würde niemals mein Bett aufgeben, um später auf dem Sofa zu schlafen. Das ist nett von Dir!
Danke. Ich würde nicht mit dem Gewissen klarkommen, allein in meinem Haus zu wohnen, wo ausreichend Platz ist, während soo viele Menschen momentan nicht wissen wohin mit sich.
Total naiv von dir, es sind immerhin Russen, am Anfang so zu vertrauen ist mehr als gefährlich!
Jedem das seine. Aber nein, es sind keine Russen, sondern Ukrainer. Nach deiner Ansicht wären dann viele Polen auch keine Polen, sondern Deutsche, was sie aber nicht (mehr) sind.
Und warum sollte ich erstmal nur das Böse in allen Menschen vermuten, statt das Gute, wo doch das Böse um Längen in der Unterzahl liegt. Außerdem habe ich ja die ersten 5 Monate gemeinsam mit ihnen im Haus gewohnt, so dass ich mir sehr gut einen Eindruck verschaffen konnte, ob ich ihnen auf dauer Vertrauen kann oder nicht.
Übrigens, ob du es glaubst oder nicht, ich hab ihnen mittlerweile auf unbestimmte Zeit das gesamte Haus überlassen, da ich somit eine gute Nebeneinnahmequelle haben, und die Ukrainer und ich mehr Privatsphäre haben.
Ok...vielleicht etwas detaillierter? Was sollte daran widerlich sein?
Dass du dich bereicherst durch deine "gute Nebeneinnahmequelle"...
Nochmals die Frage: und was ist daran bitteschön widerlich? Ich habe schließlich mein ganzes Haus dafür vorübergehend aufgegeben. Dass ich dafür Miete bekomme, ist doch nur fair. Oder hättest du es besser gefunden, wenn ich mir gesagt hätte "ach...lass die doch ruhig alle in irgendwelchen Zelten auf Feldbetten und ohne das mindeste an Privatsphäre übernachten, während ich hier auf meinem Sofa am Kamin liege und meine Zimmer oben frei sind"
Kannst ja zu jedem Vermieter in Zukunft sagen, dass er widerlich ist, weil er Geld für eine Wohnung verlangt! Oder hab ich da was missverstanden?
Allerdings wahrscheinlich nicht mehr lange, da für beide ein Job in Aussicht steht.
Ich kenne wen, die finden er ist zu dankbar und will ihnen immer Essen geben, obwohl sie ihm schon oft gesagt haben, dass sie schon genug haben und wenn er noch mehr bringt sie was wegschmeißen müssen. Außerdem soll er lieber sein Geld sparen, weil er in Zukunft bestimmt alles brauchen kann. Das war in zumindest bisher das einzige, worüber sie sich in dem Zusammenhang beklagt haben.
Wir haben eine Familie aufgenommen und abgesehen von den gängigen Problemen (überfüllte Anlaufstellen bei den Behörden, viel Unklarheit, Sprachbarrieren) kommen wir super zurecht.
Maja sprachprobleme er nicht es ist manchmal vielleicht etwas witzig durch die sprach-app wie sie es übersetzen es ist manchmal nicht ganz so richtig aber es funktioniert zum größten Teil, Ansonsten sind es ganz normaler Europäer, sie bringt sich gut in den Alltag mit ein und unterstützen wo sie können, ist jedenfalls bei uns der Fall.
Auf jeden Fall! Wir haben drei Generationen bei uns, bei der Kleinsten und dem Ältesten ist es mit der App und dem Smartphone noch etwas schwierig, aber wir kommen definitiv zurecht!
Ist nur frühs etwas ungewohnt im Bad 😅 zumindestens jemand muss zu Hause sein oder zumindestens man muss gutes Vertrauen haben zueinander haben. Ist das noch nicht richtig geregelt mit der Unterstützung was sie bekommen und was sie an Leistungen zur Verfügung steht . Etwas nervig mir die Behörden
ich wohne in einem Wohnprojekt und haben nach einer Mieterabstimmung eine ukrainische Familie im Haus aufgenommen.
Abgesehen von der Sprachbarriere gibt es bislang keine Probleme.
Man hilft beim Papierkram mit den Behörden, kocht und isst zusammen, gibt Geschenke zu Ostern - est ist alles bestens.
Die Kinder sind niedlich und ich spiele gerne mit ihnen, oder lerne Ukrainisch.
Es war für sie ein bisschen seltsam, dass ausgerechnet Sozialisten ihnen helfen, aber als sie gemerkt haben, dass wir keine Putin-Verehrer sind, war alles super.
Wir witzeln schon vom ukrainisch-deutschen Kibbuz. :D
Ich rede davon, dass du dich trotz guten Absichten zum Geknechteten machst....
Ich sehe mich nicht als geknecht, ich hätte auch einer deutschen oder afghanischen Familie geholfen, wenn das zur Diskussion gestanden hätte.
Wenn das Sozialsystem versagt, ist es für mich selbstverständlich meinen Beitrag zu leistet, auch wenn das der Regierung signalisiert, dass ihr Kurs richtig ist.
Einfach sehr schön, was Du schreibst. Wir hätten auch gerne Gäste - doch in einer kleinen 2-Zi.-Wohnung, sind wir schon am Limit. Leider nicht mal Platz für ein Gästebett. Und wir brauchen beide unsere Ruhe, Zeit zum Regenerieren ...