Wenn unser Umfeld uns prägt, wie kann es dann sein das manche sich aus toxischen Familien lösen?

4 Antworten

Die Frage ist ein bisschen schwierig gestellt (finde ich). Es wird nicht ganz klar, wie du das Wort "prägen" genau meinst.

Was mir zu dem Thema bekannt ist: Also - der Einfluss einer Familie oder eines Umfelds auf jemanden ist in der Kindheit schon erst mal "prägend". Aber das hat nichts Unausweichliches - kein "so MUSS man später werden".

Es gibt den Verlauf, dass man das, was man vorgelebt kriegt, verinnerlicht, und es später selber so macht. Oder den Verlauf, dass man, sobald das kritische Denken erwacht, voll in die Opposition geht, also später genau das Gegenteil macht. (Und viele Wege dazwischen, mit einer Mixtur aus beidem).

Ob etwas "Toxisches" einem wirklich schadet, oder auch nicht, das hängt ab von Resilienzfaktoren. (Google mal "Resilienz" - da findet man viel super Interessantes!) Zum Beispiel kann irgend eine Person im Leben (sei es eine Großmutter, Kindergärtnerin, Mutter oder Vater eines Freundes oder sonstwer), der / die von Herzen an dem Kind interessiert ist, und ihm echtes Interesse und Zuwendung entgegenbringt, ganz viele andere "toxische Einflüsse" ausgleichen und zum Positiven verändern.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – sowohl eig. Erfahrung als auch Ausbildung in Gewaltfreier Ko

Auch Menschen, die sich aus toxischen Familien lösen, sind meist stark davon geprägt. Aber das kann auch so aussehen, dass die Person das Verhalten ihrer Familie reflektiert und kritisch eingeordnet hat und beschlossen hat, nicht selbst so zu werden oder sich weiter davon beeinflussen zu lassen.


ScrappyFlappy 
Beitragsersteller
 28.03.2025, 20:03

Naja. Aber allein schon die bewusste Distanzierung zu toxischen Familiendynamiken ist zumindest ein Zeichen, dass man zumindest offen für Veränderung oder Fortschritte ist.

Lua15  28.03.2025, 20:04
@ScrappyFlappy

Ja natürlich. Aber das widerspricht doch nicht dem, was ich gesagt habe?

ScrappyFlappy 
Beitragsersteller
 28.03.2025, 20:08
@Lua15

Nein, auf keinen Fall. Aber scheinbar können sich Menschen auch selbst prägen zum Bsp. Durch Selbstreflexion oder bewusste Handlungen. Wobei ich zustimme das ein Teil des Erlebten Unterbewusst immer bleiben wird.

Weil sie merken das es ungesund ist ,und eine andere Art haben damit umzugehen.

Das hat eher was mit abgrenzen zum schlechten zu tun

Es verhält sich in etwa so, 1/3 wird ererbt 1/3 prägt die Familie und 1/3 wird vom Umfeld erworben/ geprägt.

Tatsächlich kann man sich entscheiden, nicht so sein zu wollen, wie man das in der Ursprungsfamilie gesehen und erlebt hat.

Ich zum Beispiel habe mich von meiner Ursprungsfamilie getrennt, das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens und vor allem auch Schutz für meine Kinder.

Teufelskreise kann man unterbrechen.

Mich haben ganz sicher auch Menschen geprägt, denen ich im Laufe meines Lebens begegnet bin.