Wenn Migranten kein Problem sind - warum machen Vietnamesen keine Probleme?
Noch nie wirklich Probleme gemacht, aber die seit 2015 schon
liegt das an der Mediendarstellung? Liegt das an den Gegebenheiten der Migration (Vietnamesen meistens keine Kriegsflüchtlinge), liegt es an der Kultur ? Woran liegt es ?
8 Antworten
Ich kenne selber einen Ex-Ossi, der ziemlich schlecht über die dortigen Vietnamesen gesprochen hatte. Und hier im Westen, wo ich aufgewachsen bin, sagten manche Leute über die (schon damals hier befindlichen) Italiener, das seien "Itaker", auch die heute akzeptierten italienischen Mitbürger hatten damals mit großen Vorurteilen zu kämpfen.
Und manche nennen Polen immer noch "Polacken" (das habe ich in Franken gehört).
Auch Vietnamesen, Polen, Italiener und viele andere wurden und werden mit negativen Vorurteilen belegt. Leider.
"die seit 2015 schon"
Aber doch sicher nicht alle. Auch da sollte man sich vor Verallgemeinerungen hüten.
ich verstehe das, aber du musst deine Leute retten
Weil rassistische Zuschreibungen eben nicht auf Fakten Rücksicht nehmen.
Vietnamesen stehen heute vielleicht in Deutschland nicht im Fokus der rassistischen Hetze, aber in den frühen 90er Jahren waren sie das primäre Ziel von rassistischen Übergriffen in Ostdeutschland. Zwei der größten rassistischen Ausschreitungen dieser Zeit, 1991 in Hoyerswerde und 1992 in Rostock-Lichtenhagen, richteten sich gegen Vietnamesen, die damals größte ausländische Gruppe in den neuen Bundesländern.
In den vorangehenden Hetzkampagnen wurden den Vietnamesen vorgeworfen, Asylbetrug zu begehen und kriminell und unhygienisch zu sein, ganz ähnlich wie anderen Gruppen heute. Damals wie heute hatten diese Stereotype nichts mit den Menschen selbst zu tun, sondern mit den Umständen, unter denen sie leben mussten und aus denen sie kaum Aufstiegsmöglichkeiten hatten. Damals wie heute diente der Rassismus vor allem als Ventil, um den Frust über die Arbeitslosigkeit und den Sozialabbau in den neuen Bundesländern auf einen Sündenbock umzuleiten. Und damals wie heute reagierte der Staat mit Verschärfungen des Asylrechts statt mit Hilfe für die Opfer rassistischer Gewalt.
Am Umgang mit Vietnamesen lässt sich wunderbar zeigen, wie rassistische Stereotype entstehen und wieder vergehen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Auch das Beispiel der Ukrainer ist hier interessant. Vor 2022 herrschten rassistische Stereotype über Ukrainer vor, dass sie gerade gut genug für die größten Drecksarbeiten als Bauarbeiter, Putzfrauen und Prostituierte waren. Seitdem Deutschland direkte militärische Interessen in der Ukraine verfolgt, werden Ukrainer umgekehrt als der Inbegriff des unbeugsamen Heroismus überhöht.
Erzähl mal, was soll denn eine "Rasse" sein? Die Biologie kennt den Begriff nicht, die kennt nur Spezies und Populationen. Die besten Rassenkundler scheinen mir die selbst ernannten Antirassisten zu sein! Die scheinen am genauesten zu wissen, was eine "Rasse" ist.
BTW: Ist der gern geschmähte "alte weisse Mann" eine "Rasse" und die Schähungen folglich "Rassismus"?
Viele ostasiatische Kulturen sind von Konfliktvermeidung und Anpassung geprägt. Sichtbare Kriminalität ist dort weniger akzeptiert. Vietnamesische Familien haben eine hohe Erwartung an den Bildungserfolg ihrer Kinder (Aufstieg durch Beruf, Studium), was eher zu Anpassung und Integration führt.
Länder des Nahen Ostens oder Afghanistans sind stärker durch Ehr- und Männlichkeitsnormen geprägt, was häufiger zu Konflikten führen kann. Es passiert öfter, dass scheinbare Respektlosigkeit als Angriff auf die Ehre angesehen wird. Gewalt wird kulturell häufiger akzeptiert, um seine Ehre (Respekt) wiederherzustellen.
Bringt es auf den Punkt. Wenn Ehre und Glaube wichtiger als persönlicher Erfolg und Assimilation sind wird es einfach schwierig
In den Neunzigern gab es durchaus Probleme mit einigen Vietnamesen. Stichwort Zigarettenmafia. Ansonsten gelten Vietnamesen als zurückhaltende Menschen, die großen Wert auf die Bildung ihrer Kinder legen und sehr fleißig sind. Von daher, ist das eher eine unauffällige Migrantengruppe, mit einem hohen Bildungsniveau bei den jüngeren Generationen.
Es sind halt nicht allgemein Migranten, sondern eine überproportional große Anzahl Personen eines bestimmten Kulturkreises bzw. Einer bestimmten Migrantengruppe ^^
Nö, Frauen aus diesen Kulturkreisen sind auch überrepräsentiert. Sogar in Relation zu ihrer Anzahl an der Gesamtbevölkerung etwas häufiger als deutsche Männer ^^
Eher eines bestimmten Geschlechts.. :)