Wenn heute eine Titanic ein Eisberg crashen würde, wäre man schnell genug da um ALLE zu retten?

9 Antworten

Dass es lange dauerte, bis Retter eintrafen, war nicht das größte Problem bei dem Untergang der Titanic.

Angefangen hat es schon damit, dass es keine Lautsprecher gab. Alle Passagiere mussten einzeln aus ihren Zimmern geklopft werden. Das dauert ewig.

Danach folgten Probleme mit den Rettungsbooten: die Crew war sich nicht sicher, ob die Rettungsboote wirklich die angegebene Zahl an Menschen aushalten würden. Daher wurden sie teilweise nur halb gefüllt. Dazu kam dann noch, dass die Crewmitglieder das Motto "Frauen und Kinder zuerst" verschieden durchgesetzt haben. Die einen haben wirklich nur Frauen und Kinder in die Boote gelassen, andere haben nur die zuerst einsteigen lassen und dann einfach mit Männern aufgefüllt. Dass insgesamt zu wenig Rettungsboote da waren, kommt noch dazu.

Dann folgte noch das Problem, dass nicht genau bekannt war, wo die Titanic sank. Du sagst selber, GPS gab es damals noch nicht. Und wenn man die Unglücksstelle nur auf 50km genau hat, sind das fast 8.000 km² zum Absuchen, im Dunkeln im Winter.

Da das Wasser eiskalt war, wären auch heute die Rettungskräfte nicht schnell genug da. Besonders muss man auch bedenken, dass das Gebiet ein Meer voll Eisberge war. Da könnte man heute auch nicht mit Höchstgeschwindigkeit durch.

Wenn heute die Titanic noch einmal untergehen würde, es aber moderne Technik gäbe, könnten zumindest Helikopter bis zum Untergang da sein. Zwischen Kollision mit dem Eisberg und dem Untergang lagen zweieinhalb Stunden. Dann müsste man aber sofort um Hilfe rufen und auch gleich losfliegen.

akaSavitar  14.09.2023, 17:37

dazu kommt noch das die titanic keine roten raketen hatten und man dachte das die weißen zur feier sind...

0

Zum einen sollten alle Schiffe heutzutage Rettungsboote, Inseln, Rettungskutter etc. an Bord haben, um JEDEN Passagier retten zu können (was man zur Zeit der Titanic für "Nicht notwendig" erachtete).

Zum anderen bitte nicht vergessen, dass auch Hubschrauber keine unendliche Reichweite haben ;-) Aber man kann von Suchflugzeugen aus selbstaufblasende Rettungsflösse abwerfen.

Sagen wir es einfach mal so: Würde eine "Aida" oder ein "Mein Schiff" dieses Schicksal ereilen, so wären die Überlebenschancen zumindest massiv höher als 1912.

Woher ich das weiß:Recherche

es machen Kapitäne ja heute keine Wettrennen mehr auf Deubel komm raus nachts durch Eisfelder, wie damals, nur um die ersten zu sein. Außerdem hat man damals nach dem Unglück eigens die Kapazitäten an Rettungsbooten verpflichtend erhöht, so dass alle Passagiere aufgenommen werden können.

Ein Seenotrettungskreuzer hat eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 25 Knoten (46,3 km/h). Er bräuchte von Neufundland aus gut 12 Stunden bis zur Unglücksstelle.

Die deutschen Seenotrettungshubschrauber fliegen mit ca. 220 km/h, auch da wären es von Neufundland aus rund 2 ½ Stunden bis zur Titanic.

Alles natürlich nachts und bei eisigen Temperaturen!

Mag sein, dass heute mehr Schiffe in der unmittelbaren Umgebung wären als 1912. Aber GPS wäre auch nicht viel besser als die damalige Ortung durch die Navigatoren an Bord der Schiffe. Die Titanic konnte ja ihre Position durchgeben, nur waren die meisten anderen Schiffe zu weit entfernt.

Es wären heute vielleicht ein paar Leute weniger abgesoffen, aber einen großen Unterschied würde es gegenüber 1912 wohl kaum geben.

Das lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt von diversen Faktoren ab.

So u.a. von den Ausmaßen und Schäden der Havarie am Schiff. Theoretisch könnte auch ein großes Schiff quasi wie ein Stein absacken, ohne dass viel Zeit bliebe, das Schiff zu verlassen.

Dazu die Wetterverhältnisse, in Verbindung mit dem Wellengang und der Sichtweite. Weiterhin die Anzahl der Schiffe, die sich in erreichbarer Nähe befinden, die Vorgehensweise der Besatzung bei der etwaigen Evakuierung und vielen anderen Aspekten.

Die TITANIC befand sich in einem großen Seegebiet, in großer Entfernung zur Küste.

Erinnert sei dabei u.a. an die Havarie der ESTONIA in der östlichen Ostsee 1994, bei der über 850 Menschen den Tod fanden. Eines der größten Schiffsunglücke in Friedenszeiten, nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Ostsee ist wesentlich kleiner als das Seegebiet im Nordatlantik, zudem waren diverse Schiffe in unmittelbarer Umgebung des Fährschiffes, konnten allerdings ihrerseits, auch aufgrund des schlechten Wetters, keine umfassende Rettungsaktion durchführen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Estonia_(Schiff,_1980)

Eine Havarie auf hoher See kann auch in der heutigen Zeit immer noch in einer Katastrophe enden.