Welche Hunderasse könntet ihr mir empfehlen?

Flauschy  16.01.2024, 15:26

Warum möchte dein Freund keinen Hund aus dem Tierheim?

Yapyapyap733 
Fragesteller
 16.01.2024, 15:27

Seine Familie hatte das zwei mal "versucht" und sagen das die teilweise sehr schwierig sein können, durch vorherige Erfahrungen... Zudem möchte er lieber einen vom Welpenalter an

4 Antworten

Also einen Welpen?

Bedenke, dass du das erste halbe Jahr einen Welpen absolut nicht alleine lassen kannst und erst dann kann man langsam mit dem Training anfangen. Das ist ein Aufwand, den viele Ersthalter unterschätzen. Es ist machbar, natürlich - aber es muss halt immer jemand zu Hause sein.

Die zentrale Frage ist immer, warum will man einen Hund. Die meisten Rassen sind für einen bestimmten Zweck gezüchtet. Wenn du diesen Zweck bedienen kannst, ist das schon die halbe Miete. Collies wollen hüten, Retriever stöbern und Spitze und Huskys sind die eierlegenden Wollmilchsäue.

Es gibt von Hans Räber die zweibändige Enzyklopädie der Rassehunde. Die ist immer einen Blick wert.

Yapyapyap733 
Fragesteller
 16.01.2024, 15:45

Ja das mit dem Welpen sollten wir hinbekommen, da mein Bruder sich seine Schichten beliebig einteilen kann und ich wie gesagt nur selten zum Präsenz unterricht muss.

Das mit dem "Zweck" ist eine schwierigere Frage aber daher frage ich hier um mich dann mit den Vorgeschlagenen Rassen weiter beschäftigen zu können.

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Jekanadar  16.01.2024, 16:01
@Yapyapyap733

Ich bin ein Freund von Jagdhunden. Ich kann mit Jagdtrieb besser arbeiten, als mit dem "kleben" der Hütehunde. Aber das ist ein rein persönlicher Aspekt. Aktuell habe ich einen Greyhound, weil ich wenig Zeit für den Hundeplatz habe. Mein Traum wäre ein Barsoi, aber das sind absolute Ein-Mann-Hunde.

In näherer Auswahl für einen Arbeitshund, wenn es mit meiner Arbeit passt, wären bei mir der Schwarze Russische Terrier, Großpudel (obwohl in der Pflege etwas aufwendig) oder eine der vielen Bracken.

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Yapyapyap733 
Fragesteller
 16.01.2024, 16:03
@Jekanadar

Oh wow, da hast du ja viele in deiner näheren Auswahl. Woran machst du am Ende fest, für welche Rasse du dich entscheidest, wenn ich mal so blöd fragen darf?

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Jekanadar  16.01.2024, 16:23
@Yapyapyap733

Wie viel Zeit ich habe ist der wichtigste Punkt.

Ich komme aus der Rettungsarbeit und habe eine ziemlich gute Vorstellung davon, was es heißt einen Hund auszubilden. Als ich soweit war, mir einen eigenen Hund leisten zu können, fehlte mir die Zeit. Ein Job, ein Partner, ein Haushalt und dann noch einen Hund, der zwei bis drei Mal die Woche ins Training muss - das habe ich nicht mehr geschafft.

Ich brauchte also einen Hund, der mit "nur Haushund" zufrieden war. Ich wollte keinen Welpen, und was ein Hund an Grunderziehung braucht, bekomme ich mit meiner Erfahrung auch alleine hin. Solange es keine großen Probleme wie übermäßige Angst oder Aggressionen sind.

Gelandet bin ich dann beim Greyhound aus Irland. Die ehemaligen Rennhunde kommen erwachsen nach Deutschland, verbringen dort einige Zeit auf einer Pflegestelle und werden dann den Interessenten zusortiert. Man bekommt im Idealfall also einen gesunden, hervorragend sozialisierten Hund, der sich relativ einfach in den eigenen Alltag eingliedern lässt. Über die Windhundcommunity lernt man dann automatisch auch die anderen Windhundrassen kennen. Man spricht mit Haltern, Züchtern und Trainern; ließt sich ein, besucht Austellungen und Rennen und kann mit der Zeit immer besser Einschätzen, ob eine bestimmte Rasse wirklich für einen geeignet ist.

Ich war vor Corona viel auf Hundemessen unterwegs. Dort trifft man auf so viele Leute, bei denen man sich informieren kann. Es ist nie verkehrt, persönliche Kontakte aufzubauen. Wenn du in NRW wohnst... Jetzt am Wochenende ist die DogLive in Münster. Evtl einen Blick wert.

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Yapyapyap733 
Fragesteller
 16.01.2024, 16:29
@Jekanadar

Uh interessant. Also würde dann praktisch das "Upgrade" kommen zum jetzigen Hund?😅

Leider ist Münster gut 3 Stunden von mir entfernt... aber wahrscheinlich gibt es bei mir in der nähe auch Hundemessen, da werde ich mal nach schauen. Auf die Idee mit der Messe bin ich bisher selber noch nicht gekommen :D

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Jekanadar  16.01.2024, 16:35
@Yapyapyap733

Für drei Stunden fahrt, lohnt sich das nicht. Stimmt.

Ja, irgendwann hätte ich gerne wieder einen Arbeitshund. Aber ach, die Zeit XD

Messen sind immer ein guter erster Eindruck. Und wenn du "wirklich" wissen willst was auf dich zukommen kann... Schau in Rasseforen und richte deine Aufmerksamkeit auf Krankheiten und Erziehungsprobleme. So fällt man zumindest nicht ins kalte Wasser.

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also wenn du engagiert bist und bereit bist zu lernen und mit dem Hund zusammen etwas zu tun, dann kämen ganz viele Rassen infrage.

Jagdtrieb hat fast jeder Hund - der eine mehr der andere weniger aber sie sind alle Raubtiere darüber muss man sich im Klaren sein.

einen golden Retriever könnte ich mir gut vorstellen. Der ist mittelgroß, hat ein freundliches Wesen, ist leicht erziehbar, menschenfreundlich und meist auch verträglich mit Artgenossen. das ist allerdings keine angeborene Eigenschaft sondern eine Frage wie man den Hund groß zieht und wie viele Sozialkontakte er hat.

Auch Groß Pudel sind ganz tolle Hunde, sind aber in der Fellpflege etwas aufwändiger.

Weiße Schäferhunde kämen auch noch infrage. wunderschöne Hunde mit einem etwas sanfter Charakter als die normalen Schäferhunde. Sehr sensibel aber auch relativ leicht erziehbar. Auch hier ist die Fellpflege ein Thema.

Dann natürlich der berühmte Labrador. Aber da muss man aufpassen weil die sind wirklich schon ziemlich kaputt gezüchtet.

Einer meiner Lieblingshunde ist der amerikanische Collie. auch ein Hund den ich mir gut bei einem Anfänger vorstellen könnte etc.

aber egal welche Rasse. Du musst dir darüber im Klaren sein dass ein Welpe wie ein Kleinkind ist den kann man das erste halbe Jahr überhaupt nicht alleine lassen und danach kann man langsam anfangen zu trainieren. Auch ein erwachsener Hund sollte nie länger als 4 - 5 Stunden alleine sein.

Welpen machen viel Arbeit, die ersten zwei Jahre sind sehr stressig mit Erziehung usw.

Nur Gassi gehen reicht keinem Hund. Man muss auch überlegen wie man den Hund geistig auslasten und beschäftigen kann.

Solche Sachen wie Verträglichkeit mit Artgenossen, Umwelt Sicherheit, Menschenfreundlichkeit sind nicht unbedingt angeboren. Das sind Dinge für die der Halter verantwortlich ist. ein Hund der früh positive Kontakte mit Menschen hat und sorgfältig auf die Umwelt sozialisiert wurde, ist später natürlich ein toller Begleiter. Bis es soweit ist, ist es Arbeit.

Man darf sich nicht vorstellen dass man einen Hund einfach nur an die Leine hängt und los läuft. Das funktioniert bei einem Welpen schon überhaupt nicht. Den muss man erst mal an Leine und Geschirr gewöhnen. Für einen Welpen ist draußen alles fremd und neu und jede Mülltonne kann zur Bedrohung werden. Man braucht viel Zeit und auch etwas Ahnung wie man dem Hund die Welt zeigen und erklären kann.

Es ist eine wunderschöne Erfahrung einen Welpen groß zu ziehen. Aber es erfordert sehr viel Zeit und sehr viel Engagement von Seiten der Menschen.

Lang- und Kurzhaarcollies sind toll.

Yapyapyap733 
Fragesteller
 16.01.2024, 15:23

Das sind hübsche tiere🙈 hast du selber so einen?

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corod  16.01.2024, 15:40
@Yapyapyap733

Ja, nen Kurzhaarcollie, auch mein erster Hund. Absolut brav, treu und auch nicht so überzüchtet.

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Yapyapyap733 
Fragesteller
 16.01.2024, 15:46
@corod

Das hört sich doch super an😁

Werde mich mal mit dieser Rasse mehr auseinandersetzen. Auf den ersten blick gefällt mir der sehr

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Welche Charaktereigenschaften sind euch wichtig beim Hund? Darf er Jagdtrieb haben? Soll er eher eigenständig sein oder gern mit seinen Menschen zusammenarbeiten? Ist dir wichtig, dass der Hund verträglich mit anderen Hunden ist? Soll er „nur“ ein Gassi- und Wanderbegleiter sein oder planst du noch eine andere Auslastung für den Hund? 

Yapyapyap733 
Fragesteller
 16.01.2024, 15:38

Charakterlich sollte er ausgeglichen, verspielt und lernwillig sein, da ich sehr gerne mit ihm Tricks und so üben würde. Familienfreundlich wäre auch ganz schön, wobei wir uns nicht sicher sind ob wir irgendwann mal Kinder wollen.

Jagdtrieb ehr ungerne...

Mir wäre es lieber wenn er gerne mit Menschen zusammen arbeit, wobei Eigenständigkeit auch was hat.

Ja er sollte definitiv verträglich mit anderen Hunden sein

Ich glaube ein Gassi und Wanderbegleiter (ggf auch Jogging runden) wäre das "haupting", wobei ich da voll kommen offen bin. Ich würde da gerne noch was anderes ausprobieren, habe mich damit aber bisher wenig beschäftigt...

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Flauschy  16.01.2024, 16:01
@Yapyapyap733

Die Rassen, die ich mir bei dir vorstellen könnte wären z.B.

Ein Labrador oder Golden Retriever. Das „Retriever“ im Rassenamen kommt von retrieve = zurückbringen. Der Hund wurde für das apportieren von Wild gezüchtet. Das ist eine Beschäftigung, die man gut unterwegs mit dem Hund machen kann aber es ist etwas anderes als stupide 10 x ein Bällchen werfen und der Hund läuft hinterher. Die Retriever haben keinen ausgeprägten Jagdtrieb und sind in der Regel nicht unverträglich mit Artgenossen.

Einen Pudel wenn man sich nicht von ihrem „Alte Leute Rasse“-Image abschrecken lässt. Das Pudelfell kann man sportlich kurz halten und dann sind Pudel Allrounder, die alles mitmachen und auch nicht durch Artgenossenunverträglich oder übermässigen Jagdtrieb auffallen.

Der Spitz denn so viel wie der Rasse nachgesagt wird bellt ein Spitz nicht. Man muss sich allerdings ein bisschen mit der Pflege des üppigen Fells beschäftigen und ein Spitz mag eher kühles als warmes Wetter.

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Yapyapyap733 
Fragesteller
 16.01.2024, 16:07
@Flauschy

Apportieren finde ich mega cool. Das konnte auch ein Hund meiner Reitbeteiligung richtig und mich hat das ziemlich beeindruckt.

Meinst du das auch ein Kurzhaarcollie zu mir passen könnte? Das wurde mir hier empfohlen und vom aussehen her und dem ersten kurzen Einblick in die Persönlichkeit der Hunde gefallen die mir sehr. Labrador finde ich bisher auch ganz ansprechend genauso wie Pudel

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Flauschy  16.01.2024, 16:37
@Yapyapyap733

Zum Kurzhaarcollie kann ich dir die "Rassebeschreibung ungeschönt" ans Herz legen: Die Hunderasse Kurzhaarcollie - Hey-Fiffi.com. Ein Kurzhaarcollie kann sensibel sein was nicht leicht erziehbar bedeutet, sondern dass sie sich negative Erfahrungen merken und sie sind bellfreudig. Du solltest also kein Problem damit haben wenn dein Hund mal bellt und mit dem sensiblen Wesen umgehen können.

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