Waschmaschine reparieren lassen oder neu kaufen?
Meine Waschmaschine ist 29 Jahre alt und seit einiger Zeit kann man die Trommel nicht nur manuell drehen, sondern auch hin und her bewegen. Sie wandert auch umher und wäre Samstag fast inkl. Trockner vom Podest gefallen. Meiner Schwiegermutter ist auch aufgefallen, dass die Waschmaschine sehr laut ist. Sie meint, es hört sich an, als ob ich Steine waschen würde.
Lohnt es sich, die Waschmaschine noch zu reparieren oder lieber eine neue kaufen? Es handelt sich bei meiner Waschmaschine um eine Miele
Weißt du die genaue Modellbezeichnung von deinem Gerät?
Miele Novotronic W830
8 Antworten
Ein neukauf wird wahrscheinlich Wirschaftlicher sein als wenn du sie reparieren lässt. Es kommt halt drauf an wie sehr du an der Maschine hängst.
Die Maschinen von heute werden auf jedefall nicht solange halten, ca 5-15 Jahre höchstens.
Da werden es gar keine Ersatzteile mehr für geben. Von daher ist ein Neukauf angesagt.
Bei meiner Waschmaschine (19 Jahre ) war der Dichtungsgummi hinüber- da ging gar nichts mehr.
Deine Waschmaschine hat ein stolzes Alter erreicht und du solltest dir eine neue Maschine zulegen.
Denke du wirst auch mit einem neuen Gerät Energie sparen.
Bei so langer Betriebsdauer ist es besser, eine sparsamere Maschine anzuschaffen. Bis Du das tote Ding repariert hast, kostet es schon eine Stange Geld, denn da sind wohl schon Teile der Lagerungen an/durchgerostet.
Wenn Du das alles selber machst, ist das sicher nicht teuer. Musst aber Zeit haben und wohl auch ein Schweißgerät.
Unabhängig davon wird sie aber deutlich mehr Wasser und Energie brauchen als ein neues Gerät.
Nein, das ist ein Irrtum. Man wusste schon in den 90er wie sparsames waschen geht. Das ist haupsächlich Marketing. In der Realität sind das bestenfalls 10-20% unterschied.
Das ist haupsächlich Marketing.
Da wüsste ich gerne mal die Quelle dieser Behauptung.
Wenn ich recherchiere komme ich zum Ergebnis, dass eine heute rund 30 Jahre alte Maschine durchaus deutlich über 150 l pro Waschgang verbraucht, wohingegen eine moderne eher mit 50 l pro Waschgang auskommt.
Das Argument "Das ist doch nur Marketing" würde ich gelten lassen, wenn es heißen würde "Was, deine Maschine ist schon 10 Jahre alt? Dann Kauf lieber ne neue, die ist effizienter und sparsamer."
Aber bei 30 Jahren Unterschied in der technologischen Entwicklung dürfte die Investition in eine neue Maschine sich sicherlich mehr lohnen als die alte zu reparieren. Selbst wenn die neue nur noch 10 Jahre hält.
Ein beispiel:
Waschmaschine Miele Novotronic W921 aus 1990. in diesem Video wasche ich 5kg Wäsche im Haupt/Koch/Bunt Programm mit 60°C. Es wird die Temperatur, Strom und Wasserverbrauch ermittelt.
Folgendes Ergebnis: Strom: 1,36KW/h Wasser: 68,1L Laufzeit: 85min.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=qSkimMtqiHc
Außerdem gibt es hier eine ganze Liste mit Geräten:
https://nei-dt.de/wp-content/uploads/2018/11/Besonders-sparsame-Haushaltsgeraete-1995.pdf
Und hier, ne ganze Liste von diesen Listen: https://nei-dt.de/fachinformationen/strom-sparen-und-erzeugen/stromsparen/
Das bedeutet natürlich nicht das es keine ineffizienten Maschinen aus den 90er gibt. Da müsste man mal das Modell der Fragestellerin herausfinden.
Das ist für damalige Verhältnisse natürlich schon ordentlich.
Ich mach mal nen Vergleich mit meinen Verhältnissen. Wir sind 3 Personen und ich schätze wir waschen etwa 1,5 Maschinen pro Woche, also etwa 70 im Jahr.
Wir waschen meist bei 20-40 °C. Ich rechne trotzdem mal mit 60 °C.
Unsere 3 Jahre alte Maschine macht ca. 50 l pro Waschgang (maximale Beladung 8 kg). Unterschied sind also rund 18 l, das ist schon eine Ersparnis von rund 30 %.
Bedeutet 1260 l im Jahr weniger Wasser und etwa 70 kWh im Jahr weniger Energie als die von dir genannte.
Macht bei 5 €/m3 (Wasser + Abwasser) und 0,40 €/kWh dann etwa 35 € Ersparnis im Jahr. Hoffe ich mal, dass die 10 Jahre hält, sind es dann 350 €. Steigende Preise noch nicht mit einkalkuliert.
Die Maschine hat 350 € gekostet. Unter den Annahmen hätte es sich nicht gelohnt eine 30 Jahre alte Maschine zu reparieren, erst recht nicht, wenn die alte deutlich über 70 l pro Waschgang benötigen würde.
Aber ja, es kommt sehr auf den Einzelfall drauf an. Wäscht man mehr oder weniger, hat man ne Solarthermie und ist die Waschmaschine an Warmwasser angeschlossen, ist die Reparatur einfach oder kompliziert, ist die alte Maschine schon ziemlich effizient oder verschwenderisch, was kostet eine neue und wie lange hält sie... Wirkt sich alles auf die Wirtschaftlichkeit aus.
Da möchte ich noch ein wenig Nahrung liefern: Konsumergeräte zeigen zwar schön ordentlich das eingestellte Programm an, aber was die Temperaturverläufe anbetrifft, so hüllen sich alle in Schweigen.
Die Annahme, dass bei eingestelltem Programm mit 60° auch konstant mit 60° gewaschen wird, ist nur ein Wunschtraum. So wird meist nur einmal kurz die Temperatur erreicht aber kaum gehalten und dann geht es auch schon wieder nach unten. Auf welchen Wert, weiß man nicht. So kann man auch keine gültige Berechnung des Stromverbrauchs machen; letzten Endes muss man während des gesamten Waschgangs aufsummieren, was tatsächlich angefallen ist; gleiches gilt für Wasserverbrauch.
Und bei der nächsten Wäsche weicht das schon wieder stark ab, weil die Befüllung nie wirklich identisch sein kann.
Wenn die Ersatzteile verfügbar sind, dann auf jeden Fall reparieren. Bei den Haushaltsgeräten gilt, desto älter die sind, desto haltbarer sind diese.
Bei den heutigen Waschmaschinen ist schon gut, wenn diese 10 Jahre halten. Viele gehen schon vorher kaputt.
Teile kann man oft selbst herstellen; zwar nicht Halbelter und Mikrochips, aber wenn es um Metallteile u.a. geht, kann man durchaus sehr viel machen. Und auch Ersatzeile in Plastik kann man sich heute sehr billig drucken lassen. Da geht schon viel; es ist nur unbequem, weil man sich in die Materie vertiefen muss und einige Stunden Zeit investiert.
Natürlich ist auch das ein oder andere Werkzeug nötig. Grundsätzlich macht es doch recht vielen Leuten Freude, dass sie am Ende stolz sein können, eine neue Aufgabe gemeistert zu haben. Auch wenn das beim nüchternen Durchrechnen des Zeitaufwands eher sinnlos war. Aber man hat hier ja kein Geschäft zu betreiben, mit dem man seinen Unterhalt erwirtschaften muss.