Was zeichnet einen "guten" Reiter aus?

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Endlich mal eine schöne Frage, bei der man sich wund tippen könnte.

Die Reitweise ist dafür völlig egal.

Für mich beginnt ein guter Reiter im Kopf. Ernsthaft fair zum Pferd, kein bollern, kein ziehen. Keine schiebende Hüfte, sondern das Pferd so wenig wie möglich stören. Das ist so in der extra Kurzfassung für mich ein guter Reiter.

Weitergehend dann auch, dass sich derjenige sanft auf andere Pferde einstellen kann und auch diese nicht stört. Daraus entsteht fast immer schönes reiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Was meinst du mit „Stil“? Die Reitweiseoder Disziplin spielt keine Rolle.
Es gibt in der klassischen Reiterei die Scala der Ausbildung - eine fürs Pferd, und eine für den Reiter. Die für die Ausbildung des Pferdes variiert ein wenig in anderen Reitweisen, wobei ALLEN gemeinsam die Förderung der Durchlässigkeit ist. Die Scala der Ausbildung des Reiters beginnt bei der Balance und mündet im der guten Koordination der Hilfen. Durchgehende Lebensaufgabe dabei ist das Perfektionieren des Gefühls. Wer einen gefühlvollen und Reitstil hat, wird normalerweise auch im Umgang fair sein. Meine Meinung…

Ein Rodeoreiter, für den es darauf ankommt, irgendwie bis zur Glocke auf dem bockenden Pferd oben zu bleiben, wird unter „gut reiten“ natürlich etwas ganz anderes verstehen.

es kommt auf den respekt an.

the horse knows
he knows, if you know
he also know, if you don`t know
(ray hunt)

das pferd spürt, ob der reiter es respektiert. dementsprechend lässt das pferd den reiter einen guten reiter sein oder eben auch nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Für mich ist ein guter Reiter, der beides unter einen Hut bekommt. Natürlich steht die Beziehung zum Pferd ganz oben! Der Reiter muss den Unterschied erkennen zwischen Theater (Oh Gott! Ich muss an diesem Hocker vorbei, an dem ich schon tausendmal vorbei bin! Wie gruselig!) und echter Angst erkennen. Er muss das Pferd dazu bringen, all die unnatürlichen Dinge wie Piaffe, Traversale, Fliegender Wechsel, sogar, dass ein Mensch auf seinem Rücken sitzt, nicht aus Angst vor der Peitsche macht, sondern weil es besser werden will. Weil es den Reiter stolz machen will. Weil es etwas lernen will. Aus Fleiß. Ein guter Reiter achtet nicht nur auf den Fame, den er aus dem Pferd ziehen kann, sondern auch auf die emotionale Bindung zum Pferd. Das Pferd vor dem Reiter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Beides.

Am wichtigsten ist viel Ahnung rund ums Pferd zu haben (d.h. krankheiten, umgang, was gut u. was schlecht fürs pferd ist). Leider sind deswegen viele Reiter keine guten Reiter.

Trotzdem finde ich es auch wichtig, dass man reitet ohne dem Pferd zu schaden und dafür ist nunmal auch ein gewisses reiterliches Niveau ein muss