Was war euer schönstes Erlebnis in der Schule?

8 Antworten

Hallo :)

Da gab es viele, besonders in der Berufsschulzeit. Ich war da drei Jahre lang Klassensprecher & ein Jahr stellvertretender Stufensprecher. Es war eine tolle Zeit, wo eigentlich jeden Tag im Schulhaus i.wie was Interessantes passiert ist. Ich bin ehrlich wenn ich sage, dass ich mich nicht für einen besonderen Augenblick entscheiden kann ... weil grad in der Berufsschule viel Schönes vorfiel. Es gab jeden Unterrichtstag einen neuen Hammer. Ich fand da die ganze Stimmung total klasse.. es war so locker, so gemütlich, so herzlich & zwanglos.. wir hatten alle die selben Berufsziele, wir waren in der Klasse so authentisch, so echt... jeder konnte mit jedem, das war total super :) Habe heute noch viel Kontakt tlw. täglich zu den ehemaligen Mitschülern!

Aber auch in der Realschule gab es den einen oder anderen netten Moment. Ich erinnere mich z.B. sehr gern an eine junge Lehrreferendarin, die wir in der 9. Klasse hatten -----------> sie hat unglaublich tollen Unterricht gemacht, der richtig Spaß gemacht hat :) Außerdem war unser "Abschluss-Streich" ganz nett, da haben mein Kumpel & ich um 6 Uhr morgens auf'm Schulhof Stimmungslieder gesungen ;) Die Stimmung war die ganze Nacht durch bombastisch :) Den Schüleraustausch mit unserer französischen Partnergemeinde fand ich auch total toll & super interessant, das ist jetzt auf den Monat genau 10 Jahre her. Bei einer Fastnachtsfeier hatte ich auch mal einen Auftritt auf der Bühne unserer Stadtteilhalle, das war auch lustig :)

In der Grundschule fand ich unsere Wandertage in der 2. und 4. Klasse (Juli 1999 und Mai 2001) besonders toll ---------> die Gemeinschaft, die Erlebnisse, das war einfach toll, da denk' ich auch nach fast 20 Jahren noch gerne dran :) Auch das Abschlussgrillen in der 4. Klasse denkt mir noch, mein Opa hat nämlich den Grill bedient & mit seinem alten Benz sämtliche Getränke angeliefert :)

Allgemein habe ich die Schule nie als Belastung empfunden, sondern bin gern gegangen. War auch stets 'nen recht guter Schüler & mit keinem böse.

Noidea333 
Fragesteller
 02.05.2016, 16:27

Hört sich gut an. Bei dir merkt man echt, dass Menschen durch Schulerlebnisse geprägt werden. Seien es nun positive oder negative! Bei dir waren es zum Glück die positiven :)

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rotesand  02.05.2016, 16:28
@Noidea333

Danke :) Gerne doch!

Aber eine Frage interessiert mich dann doch -------> Wie meinst du denn das, dass du das bei mir gleich gemerkt hast?

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Noidea333 
Fragesteller
 02.05.2016, 16:32
@rotesand

Ist doch offensichtlich :) An dem Text, den du geschrieben hast, wird doch eine gewisse Sehnsucht deutlich.

Wenn man eine schöne Zeit erlebt hat, wird man für das Leben gestärkt. Man ist glücklicher, redefreundlicher, offener zu anderen :) Du bist nicht so ein typischer "Einwort-Antwort-Mensch", sondern verstehst dich zu artikulieren und weißt anschaulich zu berichten :)

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rotesand  02.05.2016, 16:35
@Noidea333

Vielen Dank :)

Ja, das stimmt schon! Ich habe viele schöne Erinnerungen, von denen ich auch immer gern berichte, weil es mir immer noch gut tut dran zu denken --------> und außerdem ist der Mund doch zum Reden da bzw. die Tastatur zum schreiben ;)

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Noidea333 
Fragesteller
 02.05.2016, 16:40
@rotesand

Eben. Gerade wo im digitalen Zeitalter die sozialen Kontakte immer mehr verkümmern. Man lernt heute virtuell mehr Leute kennen als im real life ;) Das muss ja nicht nur negativ sein. So lernt man schnell Leute aus aller Welt kennen und kann schreiben und lesen, was man will :)

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Letzte Woche ist was passiert, was ich glaube so schnell nicht vergessen werde: wir hatten eine vertretungsstunde bei einer Lehrerin, die drei Jahre in Athen unterrichtet hat und seit diesem schuljahr aber wieder in Deutschland an meiner Schule unterrichtet. Da Religion vertreten wurde, haben wir von unserer Religionslehrerin aufgaben bekommen. Wir mussten aufgaben zum Thema Tod und Auferstehung machen, und waren nicht gerade begeistert davon. Das bekam unsere Vertretungslehrerin. Plötzlich nahm sie sich einen Stuhl und hat sich neben uns gesetzt. Und dann hat sie uns von ihrem Vater erzählt der gestorben ist und, dass sie entscheiden musste, ob sie ihn noch einmal operieren oder ihn in Frieden gehen lassen sollen. Sie hatte auf ihr Herz gehört und hat auf die op verzichtet. Plötzlich brach sie in Tränen aus, aber in freudentränen und erzählte uns so unglaublich hoffnungsvoll , dass sie glaubt dass sie genau die richtige Entscheidung getroffen hat und dass sie so eine tolle Familie hat. Wir haben alle mitgeheult und am Ende haben wir sie alle umarmt. Am Ende haben wir die aufgaben unserer Religionslehrerin nicht gemacht, aber ich denke was gelernt haben wir trotzdem

Ich gehe noch zur Schule und kann nichts Negatives sagen. Ich gehe jeden Morgen gerne dahin und schaue was mich erwartet. Es gibt jedoch eine Situation, die ich so schnell nicht vergessen werde und an die ich mich wirklich gerne zurückerinnere. 

Damals habe ich eine Freundin an meinen Lehrer "verraten". Sie hat immer sehr krasse Dinge (Selbstmordgedanken...) geschrieben und irgendwann habe ich es dann als meine Verantwortung angesehen, meinen Lehrer einzuweihen. Er hat auch wirklich geholfen, jedoch bekam ich relativ schnell Stress mit einigen aus meiner Klasse. Mein Lehrer hat mich wie ein Wachhund verteidigt und beschützt und war für mich da. 

Später, als wir ihn dann nicht mehr als Klassenlehrer gehabt haben, bin ich zu ihm gegangen und habe mich bei ihm dafür bedankt. Er hat mir dann gesagt, dass das selbstverständlich war und er es schön gefunden hat mich kennenzulernen. Die Momente waren echt was Besonderes.

Liebe Grüße

LikeCarlo

Noidea333 
Fragesteller
 06.05.2016, 19:29

Danke für deinen Erfahrungsbericht. Mir geht es auch so ähnlich am Abendgymnasium jetzt. Einige Lehrer finde ich echt super und hätte sie gerne als Teil meiner Verwandtschaft 😊

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Naja für mich war eigentlich nur das lernen und das frühe Aufstehen negativ, wenn man es überhaupt so nennen kann.

Die Schule selber hab ich gemocht, also meine Mitschüler, Freunde und auch die meisten Lehrer, würde die Zeit nicht missen wollen.

Ich persönlich hab eigentlich eher positive Erinnerungen an die Schulzeit... Unsere Klasse(nstufe) scheint irgendwie ne Ausnahme zu sein, sowas wie Mobbing gabs da nie so wirklich...

Klar, es wurde immer mal wieder einer geärgert oder mit irgendwas aufgezogen... Aber da war jeder mal das "Opfer" und das war auch nie bösartig...

Am liebsten denke ich eigentlich an die Abizeit zurück... So die 12. und 13. Klasse. Irgendwie haben sich da alle schon seit der 5. Klasse gekannt, und es wurde allen bewusst, dass sich die Wege bald trennen. So wurden die Freundschaften noch mal enger und ja... Irgendwie war es einfach eine schöne Zeit...

Von den Lerngruppen über die Planung der ganzen Events (Abiball usw) und dem Moment, in dem man die letzte Abiprüfung abgegeben hat bis hin zum "Wache halten" in der Nacht vor dem Abistreich... Ich vermisse diese Zeit wahnsinnig :)

Und jetzt, wenn ich drüber nachdenke, bekomme ich schon wieder Sehnsucht! :)

Ich freue mich, dass du das Trauma langsam beiseite schieben kannst und auch nochmal schöne Erinnerungen sammeln kannst! :)

Noidea333 
Fragesteller
 02.05.2016, 16:22

Ich beneide dich :) Aber ich glaube auch, dass bei mir damals nicht allen bewusst war, dass es einigen in meiner Klasse nicht gut ging ... schon erstaunlich, wie schnell sich Freundschaften ändern können, aber egal jetzt.

Vielleicht gab es bei dir ja auch welche in der Klasse, denen es nicht gut ging. Aber dir ist es vielleicht nicht aufgefallen.

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ShinyShadow  02.05.2016, 16:31
@Noidea333

Ja, das mag sein...  Nicht jeder empfindet das gleiche als schön. Aber ich weiß zu 100%, dass keiner gemobbt oder ausgeschlossen wurde. Bei Geburtstagen wurde auch mal gern die ganze Stufe eingeladen, und da ist dann auch jeder gekommen.

Es war eher so, dass man sich im Freundeskreis gegenseitig geärgert hat, da weiß man dann auch, dass das nicht böse gemeint ist.

Nur fällt mir ein: In der Unterstufe gabs schon ein paar wenige Leute, die nicht sehr "beliebt" waren, und wenn es um Gruppenarbeit ging, blieben die immer übrig... Aber das wurde echt besser, mit jedem Jahr hat das nachgelassen.

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Noidea333 
Fragesteller
 02.05.2016, 16:36
@ShinyShadow

Ja ok, ich verstehe schon. Bei mir war das nämlich damals in der Schule so, dass einige das wahrscheinlich wirklich nicht gemerkt haben oder einfach nichts merken wollten ... und später sagen sie dann wahrscheinlich auch, dass ihre Schulzeit super war und die Klasse total super ... hm. Vielleicht interpretiere ich gerade zu viel selber rein, weil doch ein paar Erinnerungen wach werden bei mir.

...Mir geht's gut!

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ShinyShadow  02.05.2016, 16:45
@Noidea333

Du, ich kann das voll verstehen.

Mein Freund wurde übrigens in der Schulzeit aufs übelste gemobbt, von fast der ganzen Klasse. Er wurde beleidigt, bespuckt, geschlagen, ausgelacht,... Und die Lehrer haben weg geschaut... Die paar wenigen, die ihn nicht gemobbt haben, haben sich fein raus gehalten und ihm nicht geholfen. Klar, weil sonst wären sie mit rein gezogen worden. 

Ich kannte die Storys immer nur aus Erzählungen, da wir in  verschiedenen Städten aufgewachsen sind und wir uns erst Jahre später kennengelernt haben.... Aber es muss echt hart gewesen sein... Man merkt ihm jetzt noch an, dass das psychische Folgen hat... Nach mehr als 10 Jahren!

Irgendwann letztes Jahr haben wir in der Stadt einen Kerl getroffen, der kam auf meinen Freund zu wie ein alter Freund und fing an zu quatschen. Er redete von wegen wie er doch die Schulzeit vermisst und dass sie unbedingt mal ein Klassentreffen machen müssen... Nachdem der Kerl weg war, sagte mein Freund nur: "Und das war jetzt ...(Name)".

Mir fiel die Kinnlade runter, denn das war der Haupt-Verantwortliche für Das Mobbing... Der schien das ganze also schön vergessen zu haben...

Da sieht man mal genau die unterschiedlichen Sichtweisen... Das ist sehr traurig... Mal davon abgesehen, dass der Typ echt nen netten und vernünftigen Eindruck gemacht hat. Das hat gezeigt, wie "dumm" Jugendliche sein können... Dieser jetzt erwachsene und vernünftige Mann hat  in seiner Schulzeit meinem Freund das Leben zur Hölle gemacht und weiß es nicht mal...

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Noidea333 
Fragesteller
 02.05.2016, 17:03
@ShinyShadow

Du sprichst mir aus der Seele. Das tut echt gut, das zu lesen und ein Gefühl von Verständnis zu sehen :)

Das ist nämlich leider wirklich so, dass die Leute durch schlechte Erfahrungen in der Schule für das ganze Leben geprägt und gezeichnet sind.

Mir geht es schon gut jetzt. Aber mir könnte es wirklich besser gehen, wenn damals Dinge anders gewesen wären. Aber der Vergangenheit hinterhertrauern und sagen, "was wäre wenn" bringt leider nichts mehr.

Letztens bekamen meine Eltern auch einen Brief von einer ehemaligen Mitschülerin von mir (die ich nur vom Namen her noch kenne, aber kein Gesicht zuordnen kann) bzgl. Klassentreffen. Auch wenn ich vielleicht nur ein oder zwei Jahre mit ihr gemeinsam Unterricht hatte, wollte ich keineswegs ein Klassentreffen mitmachen ... Ich verbinde mit der ganzen Schule und all den Jahren echt nur schlechte Erinnerungen. Die überwiegen jedenfalls die "wenigen positiven" bei weitem! Und ich wohne ja auch u.a. deshalb am anderen Ende von Deutschland nun, um möglichst nicht dort zu sein und "zufällig" irgend jemanden übern Weg zu laufen.......

Ich habe eigentlich alles schon verdrängt. Normalerweise würde ich nach 10 oder 20 Jahren oder so echt gerne mal ein Klassentreffen mitmachen, wenn doch nur die Leute damals anders gewesen wären. Einer aus meiner Klasse musste sogar nach der 8. oder 9. aus psychischen Gründen mit der Schule aufhören :( Und Leute, die ich damals kaum kannte, weil eben nur ein oder zwei Jahre teilweise (wegen den Kursen) zusammen Unterricht hatte, will ich auch nicht unbedingt sehen.

Das tut schon weh, mit ansehen zu müssen, wie andere Schüler das Leben anderer "unbewusst" zerstören können, weil die das nur als Spaß ansehen. Mir tun die Opfer leid, weil sie oft alleine gelassen werden in Zeiten, wo sie doch am meisten Hilfe bräuchten :(

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