Was soll ich machen?
Mein Vater liegt mit Krebs im Endstadium im Sterben und hat nur noch ein paar Wochen bis wenige Monate zu leben. Er ist noch im Krankenhaus, muss da aber nicht bleiben und möchte am liebsten nach Hause zum Sterben. Ich soll dann bei ihm einziehen für die Zeit und eben die Betreuung übernehmen. Da ich der einzige Angehörige bin dann auch komplett alleine, neben dem medizinischen Dienst der einmal am Tag morgens kommt. Das Problem ist, dass ich mir das nicht zutraue, ich muss auch mal arbeiten gehen und bin dann auch mal 10h nicht zuhause, und das geht ja eigentlich gar nicht, wenn er Schwerkrank da alleine liegt. Zusätzlich muss ich mich dann noch um die Haustiere kümmern und ich sag ehrlich, das wird mir über Wochen bis Monate jeden Tag 24h lang zu viel. Kann ja dann nicht einen Tag mal Abstand nehmen. Es gibt 2 Straßen weiter von seiner Wohnung ein Hospiz, das wäre mir viel viel lieber, wenn ich dann meinetwegen da in die Wohnung ziehe für die Zeit und auch von morgens bis abends gerne bei ihm sein kann die meisten Tage, aber eben auch abends abschalten kann und generell mal ohne Sorgen paar Stunden arbeiten und ins Training kann. Vorallem weil er dann auch im Notfall direkt versorgt ist, es kann halt alles jeden Moment schlimmer werden, und ich muss ja auch mal schlafen, weiß gar nicht wie das dann gehen soll. Aber er möchte nach Hause, ich weiß nicht was ich machen soll, bin komplett überfordert
16 Antworten
Hallo Dario 1312
So wie du den Fall von Deinem Vater schilderst, bist zu bereits auf dem richtigen Weg mit der Pflege Deines Vaters, d.h. der Weg sollte in diesem schwerwiegenden Krankheitsfall unbedingt über das Hospiz erfolgen.
Wie Du aus meinen Beiträgen ersehen kannst, war ich selber Patient im Hospiz 2014-2016, und hatte wirklich das auserordentliche Glück, hier eine ganz tolle einfühlsame Betreuung als Patient, zu erfahren.
Ohne diese persönliche intensive, einfühlsame Betreuung hätte ich mich wahrscheinlich frühzeitig aufgegeben.
Insbesondere die Psychische, und persönlichen Einzelbetreuung, wenn man schwerstkrank ist, und ev. nur noch einige Wochen oder Monate auf dieser Erde hat, ist von unschätzbarem Wert für den Patienten!
So kannst Du, wie Du bereits geschrieben hast, dich jederzeit mit Deinem Vater im Hospiz treffen, und hast selber noch Zeit für Dich persönlich.
Sprich mit dem Hausarzt Deines Vaters, oder mit dem Ärzte Team im Krankenhaus, und sprich Sie direkt auf einen Hospizplatz an.
Danke für die ausführliche Antwort und Glückwunsch zur Genesung?! Hört man ja selten, dass jemand aus dem Hospiz lebendig entlassen wird, freut mich für dich. Die Sache bei mir hat sich inzwischen erledigt, mein Vater ist deutlich früher gestorben, als gedacht.
Schwierige Situation. Rational betrachtet wäre ein Pflege-/Hospizplatz für deinen Vater wahrscheinlich das Beste, weil dort einfach Profis für alle physischen Bedürfnisse sorgen können und deine regelmäßigen Besuche auch psychisch gut tun würden. Menschen werden aber im Alter, bzw. wenn das Sterben näherkommt, sentimental und viele wünschen sich, in den eigenen vier Wänden sterben zu "dürfen".
Eine Alternative wäre eine 24-Stunden-Pflege, die je nach Rücklagen vielleicht eine Option wäre. Allerdings würde das auch voraussetzen, dass du regelmäßig präsent bist, weil solche Pflegekräfte auch keine Familienangehörigen ersetzen.
Ich wünsche euch auf alle Fälle viel Kraft in den kommenden Wochen und Monaten.
Ein stationäres Hospiz ist für Deinen Vater die beste Option!
Die Patienten werden dort Gäste genannt und vor allem ist die Pflege rund um die Uhr, durch Pflegekräfte gesichert, die über eine spezielle Ausbildung in Palliativpflege verfügen.
Familienangehörige sind jederzeit willkommen und können dort sogar übernachten.
Deinem Vater wünsche ich, dass er ohne Symptome, wie Schmerzen, Atemnot, Ängste etc. versterben kann. Alle Symptome sind mit der richtigen Medikation zu beheben, zumindest gut zu lindern. In sehr seltenen Fällen reichen diese Maßnahmen nicht aus. Dann steht als Ultima ratio, für die Finalphase eine tiefe, palliative Sedierung zur Verfügung. Der Patient spürt nichts mehr und schläft in den Tod hinein.
Dir wünsche ich alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit!
Ich würde schauen dass er palliativ behandelt wird und in ein Hospiz kommt. Wenn du arbeiten musst würde ich das nicht machen. Du kannst ja dann in deiner Freizeit bei ihm sein.
Du siehst das genau richtig, versuch mit dem Hospiz etwa zu arrangieren. Vielleicht kann er für ein paar Tage nochmal nach Hause und dann ins Hospiz ?
Das hatte ich auch gedacht, ob wir vielleicht ne Woche nochmal zuhause verbringen und dann das Hospiz übernimmt