Was sagt dieser Gedicht aus?

2 Antworten

Mir fällt auf, dass das Kind (lyrische Ich) sich um Annäherung an den Vater bemüht,

aber dabei Schwierigkeiten hat. Das Gedicht enthält Widersprüche:

"Mit Worten hart, doch niemals soft". Man erwartet: und

"Auch wenn er wirkt so distanzfern." Passender: distanziert; distanzfern ist "doppelt gemoppelt" oder bedeutete: Fern jeder Distanziertheit

"Bleibt Vaterse in die tiefste Wunde." Tippfehler für Vatersein?, doch ist doch wohl eher gemeint: das Verhältnis zwischen Kind und Vater

Wenn ein Vater solch ein Gedicht erhalten sollte, wäre das eine intensive Aufforderung, auf das Kind zuzugehen. Vielleicht soll das Gedicht auch eine Entschuldigung des Kindes dafür sein, dass es ihm seinerseits nicht möglich ist, dem Vater so warm entgegenzukommen, wie es gern wollte. In diesem Sinne gibt es dem Vater die Botschaft, dass das Kind Verständnis für die Härte des Vaters hat, aber eine emotionale Annäherung erhofft.

Dieses Gedicht reflektiert die komplexe Beziehung zwischen einem Kind und seinem Vater. Es beschreibt einen Vater, der streng, distanziert und fordernd erscheint, aber dennoch eine tiefe, verborgene Liebe in sich trägt.

Zentrale Themen und Bedeutungen:

Strenge und Distanz

– Der Vater wird als jemand dargestellt, der mit harten Worten spricht und wenig emotionale Nähe zeigt („Mit Worten hart, doch niemals soft.“).

– Seine Autorität und Strenge können als erdrückend empfunden werden („Er fordert viel, vielleicht zu sehr“).

Verborgene Sorgen und Schutzmechanismen

– Sein Verhalten könnte auf eigene Unsicherheiten oder Ängste hinweisen („Liegen Sorgen, große Sorgen“).

– Der Zorn könnte eine Art Schutzmechanismus sein („Vielleicht ist Zorn sein Schutzgewand“).

Verborgene Liebe hinter Mauern

– Trotz der Härte gibt es Hinweise darauf, dass der Vater auf seine eigene Weise liebt („Hinter Mauern kann auch Liebe stehen“).

– Diese Liebe ist nicht offensichtlich, aber dennoch existent.

Erbe des Vaters

– Der Einfluss des Vaters zeigt sich in der Stärke, die das lyrische Ich von ihm übernommen hat („Doch du trägst Stärke, seinen Kern“).

– Trotz der Distanz besteht eine tiefe Verbindung.

Hoffnung auf Veränderung

– Die Zeit könnte zeigen, dass sich die Wahrnehmung des Vaters verändert („Vielleicht, so zeigt die Zeit es bald, ist manches warm, was jetzt noch kalt“).

– Auch in schwierigen Momenten bleibt die Vaterliebe spürbar („Bleibt Vaterse in die tiefste Wunde“).

Interpretation

Das Gedicht beschreibt eine schwierige, aber tiefgehende Vater-Kind-Beziehung. Der Vater ist auf den ersten Blick streng und distanziert, doch hinter seiner Fassade liegen Sorgen und eine verborgene Liebe. Das lyrische Ich erkennt mit der Zeit, dass auch Härte eine Form von Fürsorge sein kann. Das Gedicht vermittelt eine Mischung aus Schmerz, Akzeptanz und der Hoffnung, dass sich die Beziehung oder die Perspektive darauf im Laufe des Lebens verändert.

Woher ich das weiß:Recherche