Was passiert ohne Schutzleiter?
Hallo Leute
mein Opa hat einen Kühlschrank eine Mikrowelle und einen Gefrierschrank in einer Steckdose angeschlossen. Aber diese Steckdose hat keinen Schutzleiter! Sondern alles 2 adrig. Normalerweise macht man da ja die klassische nullung!
Die hat mein Opa aber nicht gemacht! Ich weiß dass dann bei einem Defekt des Geräte Strom am Gehäuse anliegt. Aber was ist wenn KEIN Defekt vorliegt?
dann kann nichts passieren oder? Oder kann trotz einwandfreiem Gerät Strom Anliegen? Habe mal von Kriechstrom gehört der abfließen muss, aber ist das gefährlich für den Körper wenn der nicht abfließen kann?
6 Antworten
Aber was ist wenn KEIN Defekt vorliegt?
Bitte in derart überlebenswichtigen Fragen nie SO denken, sondern immer die möglichen Folgen bedenken , WENN es zu einem Isolierungsdefekt kommt !!!
Von aussen sieht man einem SK I - Gerät in der Regel nicht an, ob ein Isolierungsfehler vorliegen könnte, oder nicht.
Gibt es in der Wohnung oder Behausung Deines Opas überhaupt keine 3-polige Steckdose ( funktionierend ) mit FI + Stromlastsicherung ?
Ab etwa 60 Volt / 30 mA = oder 50 Volt/30 mA ~ Stromfluss durch den menschlichen Körper kann es bereits lebensbedrohlich werden, wenn die Spannung nicht binnen bestimmter Zeit unterbrochen wird. .
Hier mal ein interessantes Schaubild :
Ich würde bei dem Opa da kein Elektrogerät mit metallischem Gehäuse mehr anfassen.
Ich fasse die Geräte nur am Plastik an. Aber wenn kein defekt vorliegt, ist kein Strom am Gehäuse oder?
Kommt bitte unbedingt von diesem abscheulichen Denken
Aber wenn kein defekt
Kommt bitte unbedingt von Eurem Denken runter. Einem SK I - Gerät sieht man äusserlich nie an, wenn es mal intern einen Isolierungsfehler entwickelt !
Durch die unabgesicherte FI - Verdrahtung hat Dein Opa sämtlichen SK1 - Geräten den angedachten Basisschutz gegen Isolierungsfehler genommen.
Wie argumentiert Dein Opa denn genau genau die angebliche Berührschutz-Sicherheit seiner Gerätschaft mit seiner derzeitigen Elektroinstallation Dir gegenüber ?
Da müsste er sämtliche Gerätschaft nebst begehbaren Flächen in dem Raum schon elektrisch in der Unterlage zuverlässig isoliert haben, damit zwischen Dir als Person und dem berührten Gerät kein relevantes Potenzial-Ausgleichsmoment mehr besteht.
Das wäre aber absolut unüblich in Privathaushalten .
Er argumentiert so: „Ach lass mich in Ruhe mit dem Schutzleiter“
“Ich hab Steckdosen seit 50 Jahren getauscht und nie ist etwas passiert,“
„Brauche keine Erde, Weil an keinem der vorhandenen Geräte und Kabel eine Erde vorhanden ist.“
er sagt halt, solange kein defekt vorliegt passiert ja nichts. Das ist zwar richtig aber wie jeder hier sagt, der kleinste Mini defekt und man bekommt nen Stromschlag. Is noch nie vorgekommen, in meinen Augen jedoch nur ne frage der zeit. Zudem war ich mal Herzkrank und habe seitdem noch viel mehr Angst vor Stromschlägen.
Wenn ich ihn auf die fehlende Sicherheit Hinweise sagt er, es wird eh nichts passieren. Einzig die Küche, das gäasteklo und ein Badezimmer sind neu saniert, dort ist alles 3adrig
Einzig die Küche, das gäasteklo und ein Badezimmer sind neu saniert, dort ist alles 3adrig
Wenn wenigstens diese Bereiche und Geräteanschlüsse allesamt gemäss DIN-VDE korrekt installiert wurden, dann könntest Du Dich wenigstens in diesen Bereichen auch frei bewegen und alles nutzen.
Zitat Deines Opas :
„Brauche keine Erde, Weil an keinem der vorhandenen Geräte und Kabel eine Erde vorhanden ist.“
Das trifft in soweit durchaus zu, wenn er in den (elektrisch) unsanierten Bereichen dann ausschliesslich Geräte der Schutzklasse II verwendet.
Geräte der SK II müssen dann mit zwei Quadraten ineinander gekennzeichnet sein. ( Siehe Link , mittleres Symbol ) .
https://www.talu.de/schutzklassen-elektrotechnik/
Solche Geräte sind intern so aufgebaut, dass technisch keinerlei Verbindung elektrischer Leiter zum Aussengehäuse besteht, oder das komplette Gehäuse aus isolierendem Material ( dann meist Kunststoff ) besteht.
Falls Du mal mit Deinem Laptop zu Deinem Opa fährst, und es bei ihm nachladen willst, dann solltest Du es besser in einem der elektrisch sanierten Räume ( also seiner Küche ) ans dort FI - geschützte Netz anschliessen .
...solange da KEIN Defekt vorliegt, nix. Bei einem Defekt auch nur eines Gerätes kann sich die Restlebensdauer Deines Opas allerdings drastisch verkürzen... :-(((((
Oder die eines Anderen, denn mit so einem Pfusch bringt man jeden in Gefahr, der damit in Berührung kommt. Zudem könnte im Fehlerfall die ganze Bude abbrennen.
Ja er sieht es nicht ein, ich sage es ihm oft genug, er meint das Gerät passt so. Hab auch immer Angst wenn ich eins der Geräte anfasse und fasse den Kühlschrank nur am Plastik griff an
Wenn kein Schutzleiter bzw. Erde am Gehäuse anliegt, dann funktionieren die Geräte zwar, jedoch verursachen sie nicht unerhebliche Störungen, da die Erdleitung der Netzfilter fehlt! Insbesondere bei der Mikrowelle macht sich das bemerkbar. Weiterhin steht eine kleine, geräteabhängige Spannung am Gehäuse an, die von den Erdkapazitäten des Netzfilters her rührt.
Was da welcher Opa wie gemacht hat... keine Ahnung; meiner ist es ja nicht. Aber die klassische Nullung befindet sich steckdosenseitig; also müsste er entweder eine neue Steckdose gesetzt haben oder aktiv die Brücke von N auf PE herausgenommen haben... vorausgesetzt die Anlage war vorher fachgerecht und richtig aufgebaut.
Von der Sicherheit her stellt sich hier sowieso keine Frage: Das ist weder zulässig noch sinnvoll... und wird im Fehlerfall u. U. tödlich enden. Sollte hier eine andere Person geschädigt werden, dann wird er sich wohl dafür verantworten müssen. Wenn es ihm das Wert ist, ist es seine Entscheidung!
Er hat einige Steckdosen selbst getauscht und dann die Brücke rausgenommen weil er sagt die braucht er nicht.
ist diese Spannung aufgrund des fehlenden Netzfilters nicht gefährlich? Also rein die Filterspannung für mich gefährlich?
Sagen wir es mal anders: Das ist absolut verboten. Oder direkt: Ein typisches Verhalten neunmalkluger Hobbybastler, die überhaupt keine Ahnung haben und mit gefühltem besten Wissen und Gewissen Todesfallen bauen.
Die Brücke MUSS ZWINGEND rein, da jetzt alle an dieser Steckdose betriebenen Geräte ohne geerdetem Schutzleiter betrieben werden. Abgesehen von der Zulässigkeit mag das zwar bei Geräten der Schutzklasse II (Schutzisoliert; ohne Schutzleiter) zwar kein Thema sein aber Du hast hier ausnahmslos angeschlossene Geräte der Schutzklasse I aufgeführt, die alle einen Schutzleiter haben => läuft nun alles ungeschützt und kann im Fehlerfall, sollte ein Körperschluß dabei vorliegen, mindestens mit einem schweren Unfall bis hin zur Todesfolge enden! Darüber solltet Ihr Euch bewußt sein und SOFORT entsprechend dagegen wirken, daß diese Brücke wieder reinkommt. Alternativ dazu könnt Ihr auch einfach einen Elektriker bestellen, der die Steckdose überprüft und dann entsprechend die Brücke setzt. Der wird es dem Opachen dann schon erklären.
So viel zur Sicherheit. Weiterhin ist es so, daß eine Mikrowelle ein Großverbraucher ist und üblicherweise mit einer EIGENEN Steckdose abgesichert ist. Wenn sie nicht allzu viel Leistung hat, wird es wohl, in Summe mit dem KS und GS funktionieren; aber Du schreibst von 1 Steckdose und drei Geräten, was dann wohl eine Dreifach- Steckdose bedeuten dürfte... mit einer Mikrowelle dran sollte es dann aber kein 2€- Ramsch aus der Schütte sondern eine vernünftige Dreifach- Dose sein... sonst steht vielleicht irgendwann eine warme Sanierung der Küche an!
Mfg
Wenn kein Defekt vorliegt, passiert gar nichts. Das Gerät funktioniert auch ohne Schutzleiter. Das ist halt wie Hochseilartistik ohne Netz oder wie Motorradfahren ohne Helm.
Wenn aber etwas passiert und es wird festgestellt, dass der Schutzleiter nicht angeschlossen war, dann kann das z. B. strafrechtliche Konsequenzen oder Haftung wegen grob fahrlässigen Handelns bzw. Unterlassen nach sich ziehen.
2-adrige Kabel sind nur bei Geräten zulässig, die nach außen z. B. durch Kunststoff abisoliert sind, z. B. Handrührgeräte für die Küche.
Wenn kein Defekt vorliegt besteht kein Problem. Wenn die Phase durchscheuert und mit dem metallischen Gehäuse in Berührung kommt, gibt es einen "gedonnert" wenn du Gehause und Wasserhaht /Heizung oder andere geerdete Dinge gleichzeitig berührst.
Alle diese Geräte sind Geräte der Schutzklasse I und haben einen Schutzleiteranschluss, d.h. die leitfähigen Gehäuseteile sind mit der grüngelben Ader der Zuleitung verbunden.
Ist diese Verbindung zum PE des Netzsystems unterbrochen (oder nicht "genullt"), so wird im Betrieb eine Spannung auf das Gehäuse induziert. Diese beträgt erfahrungsgemäß rund 50 V~. Ein Phasenprüfer ("Lügenstift") würde hier leuchten, bei Berührung der Oberfläche mit der Hand spürt man ein "Prickeln".
Ein durchaus möglicher Unglücksfall wäre es, wenn ein einpoliger Schalter verbaut ist und aufgrund der Position des Steckers in der Steckdose nur der Neutralleiter unterbrochen wird. Wenn jetzt aufgrund eines Defektes die Phase am Gehäuse anliegt, so kann die Sicherung nicht auslösen (der Stromkreis ist ja unterbrochen). Daher steht das Gehäuse unter voller Netzspannung. Fasst man jetzt das Gehäuse an, so wird man selber zum Verbraucher zwischen Phase und Betriebserde. Ohne Personenschutz-RCD endet dies oft tödlich!
Hä das heißt ohne nullung in der Steckdose liegen 50 Volt an??
auch wenn kein defekt vorliegt? Sind diese 50v dann gefährlich??
Dies ist eine induktive Spannung, welche durch Heizwendeln, Motoren, Leitungsverlegung etc. auf das Gehäuse induziert wird. Gefährlich ist sie nicht, aber unangenehm.
Mein Opa hat im Keller ein paar räume renoviert und dort ist 3 adrig. Aber ohne FI alles. 90% sind aber zweiadrig, wovon die meisten keine nullung haben! Er sagt aber immer da passiert schon nix und wimmelt mich ab und reagiert genervt.