Was muss steuerlich beachtet werden, wenn man ein zu zweit auf ein Konto einzahlen möchte, das auf dem Papier nur einem Besitzer gehört?
Hallo zusammen,
ich wohne mit meinem Partner zusammen und wir möchten ein gemeinsames Konto führen, um tägliche Ausgaben und Sparziele zu vereinfachen, die uns beide betreffen. Für mich kommt nur N26 oder moneyou infrage, da dies – soweit ich weiß – die einzigen Banken sind, bei denen man innerhalb eines Kontos verschiedene "Unterkonten" anlegen kann (so kann man dann z. B. feste Sparziele planen oder sich selbst Limits für bestimmte Ausgabenkategorien setzen).
Leider bieten N26 und moneyou keine Gemeinschaftskonten an, wo beide Einzahlenden als "Besitzer" gelten.
Was müssen wir steuerlich beachten, wenn z. B. ich nun ein Konto dort eröffne und wir beide monatlich, sagen wir jeweils 200 EUR, auf das Konto überweisen. Würde es hier Probleme geben?
Und jetzt wird es vielleicht noch komplizierter: Nächsten Sommer heiraten wir :-) Ändert sich dann wieder etwas?
Vielen Dank für eure Hilfe und liebe Grüße!
12 Antworten
Ich kann aus persönlicher Erfahrung und auch im Kollegenkreis nur von N26 abraten.
Es gibt genügend kostenlose Banken und eröffnet doch einfach noch ein Tagesgeld Konto.
Ansonsten ersetzt ein Bankkonto niemals eine richtige Haushaltsbuch Führung wo eingaben und ausgaben protokolliert werden, das kann man relativ einfach als Excel Vorlage auch im Internet finden.
Dem Finanzamt ist das egal wo du dein Geld parkst. Solange es im Rahmen bleibt und wir nicht von Millionen reden.
Steuerlich muss gar nichts beachtet werden.
Man sollte allerdings beachten, dass es immer besser ist, wenn jeder sein eigenes Konto behält. Erstens darf man ein Einzelkonto nur für eigene Zwecke und nicht für zwei Personen eröffnen und zweitens macht es Sinn, wenn jeder zunächst mal sein eigenes Geld verwaltet. Was für einen Sinn sollte ein Einzelkonto mit Unterkonten haben?
Ich würde bei der DKB drei (kostenlose) Girokonten eröffnen. Ein Einzelkonto für jeden und ein Gemeinschaftskonto für beide. Zu beiden Konten gibt es automatisch und ebenfalls kostenlos ein Kreditkartenkonto mit VISA-Kreditkarte, welches man auch als "Sparkonto" benutzen kann. Darauf gibt es sogar noch einen kleinen Zins von 0,2% p.a.
https://www.dkb.de/privatkunden/dkb_cash/
Auf das Gemeinschaftskonto zahlt ihr monatlich den gleichen Betrag, was immer ihr wollt und bestreitet davon die regelmäßigen Ausgaben und was übrig bleibt, geht als "Spargeld" auf das Kreditkartenkonto. Wenn ihr gegenseitig Vollmachten erteilt, kann jeder in seinem Online-Zugang alle (sechs) Konten einsehen und je nach Umfang der Vollmacht diese auch nutzen. Das erfüllt den gleichen Zweck wie Deine gewünschte "Konstruktion", ist aber sicherer und übersichtlicher.
Das gilt auch und besonders, wenn es in einer Partnerschaft mal Probleme oder eine Trennung geben sollte, was bei Euch natürlich nicht und niemals zutrifft ;-)
Wenn ihr heiratet, ändert sich, außer evtl. dem Namen nichts.
Was müssen wir steuerlich beachten, wenn z. B. ich nun ein Konto dort eröffne und wir beide monatlich, sagen wir jeweils 200 EUR, auf das Konto überweisen. Würde es hier Probleme geben?
Nichts. 20000 EUR innerhalb von 10 Jahren sind Schenkungssteuerfrei. Bei 200 EUR pro Monat würde man da nach einigen Jahren zwar drüber kommen, aber:
Und jetzt wird es vielleicht noch komplizierter: Nächsten Sommer heiraten wir :-) Ändert sich dann wieder etwas?
Ja, dann sind 500.000 EUR innerhalb von 10 Jahres Schenkungssteuerfrei, ihr müsst euch also bei diesen Beträgen keine Gedanken machen
Übrigens bietet z.B. die Comdirekt Gemeinschaftskonten an. Hier können meines Wissens auch mehrere Tagesgeldkonten erstellt werden (nicht direkt online, aber auf Nachfrage).
Steuerlich passiert da nichts, kein Umsatz, keine Schenkung.
Nur die Konstruktion als solche. Monatliche Ausgaben und Sparen ergibt ein Kuddelmuddel. Wie lang wollt ihr als Paar denn mit 400 Euro monatlich auskommen? Für's Sparen bleibt da nichts.
Zusammen schmeißen für die monatlichen Ausgaben geht durchaus. Die Kohle ist weg und wenn der andere nicht zahlt, zahlt man eben auch nicht.
Beim Sparen wird es kniffliger, wem was gehört und wenn ein zinsbegünstigter Sparplan existiert.
Hi! Steuerlich spielt das überhaupt keine Rolle. Aber bei der Kontoeröffnung unterschreibst Du, dass das Konto nur für eigene Rechnung geführt wird. Das eine zweite Person dieses Konto für sich regelmässig nutzt ist auch vor dem Hintergrund Geldwäsche nicht zulässig und wird auf Sicht mit Sicherheit zu Problemen führen.
Und rechtlich betrachtet hat der zweite "unbekannte Kontoinhaber" mit Buchung auf Dein Konto kein Eigentum mehr an dem Geld.
Mein Rat: Macht Euch bei einer vernünftigen Bank (!!) einen Gemeinschaftsstamm auf und legt Euch da ein Oder-Konto an (ihr beide seid dann Kontoinhaber, jeder kann seine Karte und seinen Onlinezugang bekommen und alleine verfügen). Dorthin überweist jeder einen abgesprochenen Betrag jeden Monat zur gemeinsamen Begleichungen eurer Rechnungen. Und jeder behält sein Einzelkonto/Gehaltskonto da wo er möchte.
Dieses Modell ist zukunftssicher, leicht zu handeln und auch nach eurer Heirat braucht ihr nichts zu ändern bzw. nur die Kontounterlagen anzupassen. Und jeder ist und bleibt Herr über sein eigenes Geld.
Gruss
Ich sehe keinen Schenkungssteuer auslösenden Fall.