Was macht ein Krankenwagen auf einer Landstraße, wenn die eine Seite total verstaut ist und es eine kurvige Strecke ist?
Überholt er dann alle usw. weil der Gegenverkehr kann ja mit 70 und mehr kommen
10 Antworten
Er fährt mit der gebotenen Vorsicht daran vorbei. Selbst bei einem Stau können die Fahrzeuge im Stau immer ein paar cm nach rechts ausweichen, um dem Einsatzfahrzeug das Passieren zu ermöglichen. Es gibt kaum Straßen in Deutschland, die schmaler sind als 6m = 3 Fahrzeuge nebeneinander.
Dann bleibt was? Er fährt mit der gebotenen Vorsicht daran vorbei
Wenn man nicht sicher dran vorbei fahren kann, kann man nicht sicher dran vorbei fahren. Weder in §35 noch in §38 steht, dass man zwangsweise überholen muss wenn jemand anderes sich dumm verhält.
Er passt sich der Situation an. Ist die Kurve schlecht einsehbar, wird er sicherlich nicht einfach so auf die Gegenspur wechseln, da das Risiko eines Frontalzusammenstoßes zu groß ist.
Wenn der sich stauende Verkehr keine Möglichkeit hat Platz zu machen, wird man je nach Situation wenden müssen, einen Hubschrauber anfordern oder jemand (ggf. Polizei) muss vorrauslaufen um vor der Kurve den Gegenverkehr zu stoppen. Ggf. gibt es auch noch weitere Möglichkeiten, die mir nur nicht einfallen.
Wenn man nicht überholen kann, kann man nicht überholen.
Wenn dann ein Verkehrsteilnehmer das mit "freie Bahn schaffen" so interpretiert, dass er in einer unübersichtlichen Kurve einfach paralysiert stehen bleibt, dann steht man eben auch mal hinter einem paralysierten Verkehrsteilnehmer und überlegt, ob man jetzt wirklich riskiert, daran vorbei zu fahren. Genau aus dem Grund sagt die StVO ja auch nicht "rechts 'ran fahren".
Klar kann man's riskieren, vorbei zu fahren. Häufig geht es gut, dass in dem Moment kein Gegenverkehr kommt. Und wenn das doch passieren sollte, dann sollte der Gegenverkehr ja in der Theorie stets bremsbereit sein, sodass man eben anhalten muss. Das klappt aber nicht unbedingt und in dem Fall riskiert man eben nicht nur einen eigenen Unfall mit Verletzten, sondern auch dass man der Person, zu der man eigentlich unterwegs ist, nicht helfen kann.
Das korrekte Vorgehen der anderen Verkehrsteilnehmer wäre, zu merken dass das mit der "freien Bahn" in so einer Situation am ehesten funktioniert, wenn alle so zügig wie möglich aus dem kurvigen Abschnitt heraus fahren oder zumindest bis zu einer übersichtlicheren Stelle.
Wenn wirklich ein hohes Risiko eines Verkehrsunfall mit dem Gegenverkehr besteht, sollte der Beifahrer der beiden Rettungssanitäter aussteigen und fußläufig vorlaufen (entweder hinter der Schutzplanke oder auf der Seite, wo sich der Verkehr staut), um die Kurve einzusehen. Dann kann er seinem Fahrer über Funk/Mobiltelefon Bescheid geben und gegebenenfalls frühzeitig den Gegenverkehr warnen.
Da sich der Stau wegen des Unfalls gebildet hat, zu dessen Opfern der Krankenwagen gelangen muss und da wegen des Unfalls die Gegenspur ja auch gesperrt ist, kann er natürlich auf der Gegenspur fahren.
Wenn Du Dir eine Situation ausdenken kannst, kann ich mir auch eine Situation ausdenken.
"weil der Gegenverkehr kann ja mit 70 und mehr kommen"
Kann. Tut er aber nicht, aus dem von mir genannten Grund.
Stau auf der Autobahn führt dazu, dass Stau auf der Landstraße entsteht. Der KW hat nichts mit dem Stau zu tun, sondern muss da wegen was anderem durch. Erweitere dein Horizont
Wegen was denn? Bitte erweitere meinen Horizont. Es ist Dein Szenario, also musst Du ja wissen, weshalb der Krankenwagen genau diese Strecke fährt.
Steile These... dir ist bewusst, dass ein handelsüblicher RTW mit Spiegeln schon 2,40 m breit ist und der entgegenkommende LKW 2,55 m zuzüglich Spiegeln?
Außerdem weiß man nie, was für eine Schlaftablette im Gegenverkehr kommt, die erstmal das Bremspedal suchen muss und ganz schlimme Angst hat, seitlich aufs Bankett zu kommen.