Was machen Buddhisten an Weihnachten?

10 Antworten

Mir ging bzw. geht es dieses Jahr genau wie dir, deshalb kann ich in deine Situation gut hineinfühlen.

Um für dich die Antwort zu finden ist es wichtig, dass du dir eine Grundlegende Frage stellst: "Was hätte Buddha dazu gesagt?" Beantworte die Frage für dich selbst. Dennoch will ich dir ein paar Impulse geben:

  • Buddha kam von Haus aus von einer polytheistischen Götterreligion. Er lehnte Zeit seines Lebens nie die Götter ab, aber machte sie nicht zum Fokus seines Glaubens.
  • Buddha lehnte Rituale nur dann ab, wenn sie keinen sozialen oder ethischen Nutzen hatten (z.B. in Majjhima Nikaya 3,11).
  • Buddha war nicht unbedingt für die Abschaffung aller nutzlosen Rituale, sondern versuchte diese mit Sinn zu füllen. Es gibt hierbei eine sehr nützliche Geschichte aus den Lehrreden im Pali-Kanon (weiß leider nicht mehr genau wo): Buddha traf einen Hindu, welcher immer beim verlassen des Hauses in alle Himmelsrichtungen huldigte. Als Buddha ihn damit konfrontierte, konnte der Hindu nicht erklären warum er dies tat & was es bringen sollte. Er meinte, dass er dies einfach aus Gewohnheit tat, da es seine Ahnen auch taten. Buddha wusste, dass dieser Mann Schwierigkeiten haben würde sich das ganz abzugewöhnen, also füllte er diese Huldigungen mit Sinn. Er bat den Hindu jede Himmelsrichtung mit etwas Heilsamen zu verbinden z.B. sollte er sich bei der Huldigen Richtung Norden mit seiner Familie verbunden fühlen. (Ich versuche bspw. in "rechter Absicht" zu schenken, was meinem Karma & dem Wohle der anderen gut tun würde.)

Zu dem sollte man bedenken, was man an heilig Abend/Weihnachten eig. feiert: Die Geburt von Jesus Christus. So verschieden auch beide wahren, die parallelen lassen sich nicht leugnen & werden von buddhistischen Meistern (sogar dem Dalai Lama) immer wieder betont. Viele Hindus (z.B. Sai Baba) oder Buddhisten sind der Überzeugung, dass Jesus genau wie Siddhartha Gautama ein Erleuchteter was. Vergleichte einmal das bei vielen Christen beliebte Metta-Suttra des Buddha (Sutta Nipatta 143-152) mit der Pergpredigt von Jesus aus dem Matthäusevangelium (Mt 5-8). Oder denke an folgende Aussagen von Jesus:

"Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir." (Mt 16,24)

Jesus sprach: "wer sucht, soll nicht aufhören zu suchen, bis daß er findet. Und wenn er gefunden hat, wird er verwirrt sein. Und wenn er verwirrt ist, wird er verwundert sein und über das Universum herrschen." (Thom 1)

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv praktizierender Buddhist & belesen
tnnsgurl99 
Fragesteller
 19.12.2020, 11:51

Sekunde mal.

Siddharta Gautama lebte lange vor Jesus, wie kann er dann was von Jesus wissen?

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Bodhgaya  19.12.2020, 12:11
@tnnsgurl99

Das habe ich auch nicht behauptet, dass er von Jesus wusste.

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Wir Nichiren-Buddhisten feiern Weihnachten mit den Christen zusammen -

Schon deshalb, weil die meisten von uns aus einem Christlichen Umfeld kommen und es aus buddhistischer Sicht keinen Grund gibt, Weihnachten nicht zu feiern!

Du darfst feiern was du willst. In meiner Familie sind inzwischen alles Atheisten und wir feiern Weihnachten trotzdem. Nicht als christliches Fest, sondern als Familienfest bei dem wir uns alle wieder sehen und eine schöne Zeit miteinander verbringen. Wir singen die Weihnachtslieder die uns gefallen und die schon meine Mutter gesungen hat als sie ein Kind war und wir essen viel zu viel und wir beschenken uns gegenseitig.

Einfach nur ein nettes Beisammensein.

In den USA begehen viele Juden Weihnachten indem sie chinesisch essen gehen, weil weder Juden noch chinesische Buddhisten Weihnachten selbst feiern.

Du kannst das so halten wie du möchtest. Es spricht nichts dagegen mit seiner Familie eine schöne Zeit zu erleben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen

Schau dir die Simsons Folge "Allein ihr fehlt der Glaube" an, da bekommst du deine Antwort ;)