Was mache ich wenn das eintrifft?
Hallo,
ich bin am Freitag bei einem Freund eingeladen. Der gehört halt zu den Zeugen Jehovas. Ich bin das erste mal bei ihm und mache mir da paar Gedanken.
Es ist vielleicht nicht so ok, wenn ich mit dieser Situation spiele oder so, aber was mache ich, wenn mich seine Familie wegen Gott anspricht und im schlimmsten Falle sogar fragt ob ich nicht beitreten will??
9 Antworten
Wenn sie dich wirklich irgendwann fragen sollten, dann sagst du höflich und bestimmt "Nein", wenn du es nicht möchtest. Keiner kann dich zu etwas derart zwingen. Vielleicht ist es einfach ein entspannter Abend, wo nur die Menschen eine Rolle spielen, nicht dessen Religionen. Jeder sollte seine eigene Überzeugung ausleben, so lange niemand darunter leiden muss....😊🐈
Kann das schon verstehen, aber du gehst ja wegen deinem Kumpel dorthin und zeigst ihm, dass du ihn nicht vorverurteilst oder in eine Schublade steckst, deswegen. Lass es auf dich in Ruhe zukommen. Du machst das schon😎 Viel Spaß🌞
in der ukraine zum Beispiel wurde in dem aktuellen verbrecherischen Krieg niemand durch die Hand eines Zeugen Jehovas getötet. Im Dritten Reich gingen unsere Brüder lieber ins KZ und verloren allen Besitz und alle Rechte, weil die nicht bereit waren, dem "größten Feldherren aller Zeiten" zu gehorchen und zu dienen .
Kommt drauf an was du und ob du erreichen möchtest.
Immerhin sind viele Cliches nicht umsonst entstanden - lediglich sind aus diesen Übertriebenes entstanden, von wegen Jehovas Zeugen dürfen kein Sport machen, keine Musik hören usw. - das ist natürlich alles Quatsch.
Dennoch gibt es welche die wahr sind.
Und sei daher nicht überrascht wenn man dich in eine längere Phase der Bekehrung einweisen möchte, was man dann lediglich harmlos mit "mit der Bibel beschäftigen" umschrieben wird, oder einen "unverbindlichen Bibelkurs". Sie waren sich selber nicht bewusst, das man mit diesen Vorgängen Indoktrinierungsmaßnahmen initiiert, mit Sprachmustern und den oft subtilen Auffordrungen in dich zu gehen und dich neu zu programmieren lassen.
Auf meiner Hompage habe ich detailiert aufgeschlüsselt, mit welchen Methoden genau dort die jeweilige Ratio umgangen werden soll. Dabei ist das übertriebene liebevolle Verhalten, sofern man es bei dir anwendet, lediglich Mittel zum Zweck.
Möchtest du einfach Freund bleiben, dann lehne freundlich ab und sage das du mit deinem Glauben zufrieden bist und keine Veranlassung hast dich mit etwas anderem zu beschäftigen - manchmal hakt man nach "ja, mit deinem Glauben hatte ich mich auch mal beschäftigt und habe Knackpunkte gefunden die dich vielleicht interessieren...". Dann könntest du sagen, "Ja ich kann mir vorstellen das sie viele Dinge anders verstehen, aber das sind ja alles eh nur subjektive Sichten, nicht wahr?"
Subjektiv ist hier das Zauberwort - denn genau genommen ist das jegliches Weltbild - das was man für wahr hält ist eben nur subjektiv. Auch wenn man ein Jehovas Zeuge ist - "sie können mir nicht weiß machen, das ihr persönlicher Glaube über dem hinaus geht was mehr als subjektiv wäre, zumal die Auslegungen der Bibel von JehovasZeugen auch nur von Menschen getätigt wurden - doch das was ich für richtig halte, das muss jeder für sich entscheiden. Das jemand anderen zu überlassen ist nicht so mein Ding."
Möchtest du die Jehovas Zeugen zum nachdenken bringn, lass es mich wissen - du musst nicht unvorbereitet denen gegenübertreten, aber versteif dich nicht und habe viel Spaß.
Meine homepage:
www.methodik-des-wachtturms.de
Bei Fragen einfach melden.
Ich bin ehemaliger Zeuge Jehovas und kann sagen, du brauchst was das betrifft dir keine Sorgen machen. Es wird dich keiner Fragen ob du beitreten willst. So einfach ist das nicht.
Es geht, vor einer Taufe, ein langes Heimbibelstudium voraus. Du musst erstmal deine alte Persönlichkeit, also deine Wünsche, Träume, Hoffnung und Vorgehensweisen ablegen, und dir das Regel und Pflichtkorsett der Zeugen anziehen, bevor du getauft wist. Bei mir dauerte das 11 Monate. Also brauchst du erstmal keine Angst haben das die dich bei dem Besuch bekehren werden.
Solltet ihr etwas zusammen essen werden sie ein Tischgebet sprechen. Es kann sein, das sie dir Bücher schenken oder Zeitschriften. Du darfst sie ruhig ablehnen. Sollten sie dich auf Religion ansprechen sagst du ganz einfach das du nur da bist um mit deinem Freund was zu unternehmen.
Vermutlich ist dein Freund der einzige Junge/Teen in seinem Alter in der gesamten Zeugenversammlung. Er wird keine Freunde weiter haben und da du der einzige bist werden die Eltern dich sicherlich abchecken. Fällst du durch, wird es das letzte Treffen dieser Art sein.
Sie wollen sehen wie du gekleidet bist. Du solltest nichts mit Totenköpfen oder so tragen. Sie werden dich vermutlich zu deinen Eltern befragen. Was die so machen. Sie werden vermutlich fragen was du für Hobbys hast und was du dir für die Zukunft wünscht oder Planst.
Das Problem das sie haben ist, ihr Kind darf eigentlich nicht mit Kids aus "diesem System" zusammen abhängen. Normale Menschen sind schlechter Umgang und schlechter Umgang verdirbt nützliche Sitten. Dieses System, damit sind Weltmenschen gemeint, also alle Menschen die keine Zeugen Jehovas sind. Sie verhindern, das ihr Kind auf die Falsche Bahn gerät. Wenn sie ihn zu sehr einspannen kanns sein, das er schnell die Biege macht wenn er älter ist. Sie versuchen ihn aber zu halten für die Religion und so werden sie ihm vermutlich einen Freund aus der "normalen Welt" erlauben, damit er später nicht behaupten kann, ihm wurde alles verwehrt.
Er wird vermutlich nie mit zu dir kommen dürfen. Es sei denn sie sehen bei dir und deinen Eltern Potential das sie zu den Zeugen kommen. Sollten deine Eltern studierte Leute sein und rauchen wie ein Schlot wird er nicht zu dir kommen dürfen.
Es kann sein, das ihn nur einen Tollen Nachmittag verbringt mit Gesellschaftsspielen und so. Es kann sein das du Zeichentrickfilme zu sehen bekommst. Caleb und Sophia heißen die Hauptfiguren und es werden Religiöse Inhalte zu sehen sein. Sollte er eine Playstation, Nintendo oder Wii haben, so wäre das die absolute Ausnahme.
Je nachdem wie seine Eltern drauf sind, Hardliner oder Liberal, wird dieses treffen angespannter oder lockerer ablaufen. Es kann auch sein das im Haus ruhe sein muss oder in der Wohnung. Grade wenn der Vater ein Ältester ist kanns sein das andere Zeugen sich im Haus aufhalten und dort Dinge für den Versammlungsbesuch zusammen gestellt werden. Der Versammlungsbesuch ist sowas wie ein Gottesdienst und da werden Vorträge gehalten und das muss alles vorbereitet und zeittechnisch abgestimmt werden. Ist der Vater ein Ältester wird er sich für solche Arbeiten konzentrieren müssen. Also wundere dich nicht wenn Flüsterzeit ist.
Auch wenn sich das jetzt alles trocken und nüchtern anhört brauchst du keine Angst haben. Du kannst immer nein sagen. Es wird keiner auf dich einreden. Und für deinen Freund wird es auf jeden Fall ein toller Nachmittag. Der Besuch eines Freundes aus der Schule ist immer ein Highlight für Zeugenkinder. Die einzige Möglichkeit für 1-2 Stunden Normalität.
Das Leben eines Zeugenkindes ist durchstrukturiert. Zu meiner Zeit damals war das so. Morgens bis Mittags Schule. Nach der Schule schnell Hausaufgaben machen. Nach den Hausaufgaben wurde sich der Wachtturm geschnappt und die Artikel gelesen und die Fragen die unter dem Artikel gestellt wurden wurden im Text nach der Antwort gesucht und mit einem Textmarker farbig hinterlegt. Dann kam die Mutter, man zog sich an und ging von Haustür zu Haustür um mit den Menschen über Gott zu reden. Von 50 Türen war vielleicht eine dabei die Offen blieb. An den anderen Türen wurde man unfreundlich, teilweise mit Drohung abgewiesen. Nach dem Dienst wurde schnell Abendbrot gegessen. Nach dem Abendbrot zieht man sich die feinsten Sachen an, Jungs ein Anzug, Mädchen ein Kleid. Und dann gings bis 22 Uhr in den Königreichssaal. Mittwochs war Buchstudium. Das heißt man nahm sich eins der vielen Bücher vor, die die Zeugen haben, und liest sich das durch. Man antwortet auf Fragen usw. Freitags war Dienstzusammenkunft und Theokratische Predigtdienstschule. Dort wird man auf den Glauben eingeschworen und darin geschult an den Haustüren frei mit den Menschen zu sprechen. Das ging auch bis 22 Uhr. Samstags traf man sich in großen Gruppen im Saal und geht dann für ein paar Stunden in den Predigtdienst, also von Tür zu Tür. Sonntags um 10 Uhr war eine 2 Stündige Versammlung angesetzt. Dort hörte man dann den Vortrag und in der 2. Stunde nimmt man den Wachtturm den man zuvor mit Textmarkern bunt hinterlegt hat und bespricht diesen vor und mit allen Leuten. An Tagen wo der Königreichsaal geschlossen ist geht man nachmittags mit den Eltern oder anderen Zeugen von Haustür zu Haustür.
Für deinen Freund bleibt also wenig Zeit für sich, bzw um mit anderen Kindern oder Freunden was zu unternehmen. Das wird immer so weiter gehen, entweder sein gesamtes Leben lang, oder aber so lange, bis er sich mal entschließt von dort wegzugehen.
Danke für diese tolle Antwort. :) Also das mit dem Tischgebet wird jetzt eh nicht so eine große Umstellung für mich, weil ich dies von zuhause schon gewohnt bin haha. Es ist mir trotzdem immer noch etwas unangenehm. Man hört immer nur diese ganzen Klischees und ist einfach vorsichtiger
Was ich lernen musste, als ich Zeugin wurde war, das die Klischees nicht stimmen. Ja, auch mir wurden diverse Dinge erzählt. Ich wurde gewarnt und und und...... aber ich sags mal so, das wovor ich gewarnt wurde, das traf nie ein. Ich lernte liebe und nette Leute kennen die keiner Fliege was zuleide tun würden. Das sind auch alles liebe und nette Leute. Aber das Problem sind nicht die Leute. Das Problem ist das System hinter den Leuten. Und mit dem System wirst du es erst zu tun bekommen, wenn du Zeitschriften und Bücher annimmst oder Einladungen die mit Religion zu tun haben. Erst dann. Mach dir keine Gedanken. Es wird alles gut gehen. Und wenn du noch Fragen hast, hinterher, kannst du dich gerne bei mir melden.
Ehemalige sind nicht objektiv. Lass dich nicht verwirren. Ich bin ein aktiver Zeuge Jehovas. Keiner wird überredet oder gegen seinen Willen zu etwas gezwungen. Überzeuge dich selbst und glaube am wenigsten den Ehemaligen.
Ich denke nicht, dass sie dich darauf ansprechen. Wahrscheinlicher wäre, wenn sie mit deinen Eltern sprechen aber auch das werden sie nicht tun.
Ein Teil ihrer Religion ist es, Leute zu missionieren. Daher gehen sie oft von Haus zu Haus. Bei uns waren sie auch schon an der Tür. Sie reden über die Bibel und laden einen ein, an einem ihrer Gottesdienste teilzunehmen. Aber das muss man ja nicht.
Die Frauen tragen immer Röcke. Auch im Winter. Also nicht wundern.
Eigentlich sind sie immer höflich. Und du kannst auch einfach sagen, dass du wegen deinem Freund hier bist und nicht über Religion sprechen möchtest.
Die werden dich nicht ansprechen und wenn doch, werden sie dein "Nein" akzeptieren. Ich wurde schon häufiger von Zeugen Jehovas angesprochen und die sind trotz Abweisung immer höflich geblieben.
Ja du hast vollkommen recht! :) Es sind halt diese Cliches die mich irgendwie nervös machen