Was kann ich für meinen Australian Shepherd tun, was mache ich falsch?

7 Antworten

Ich habe selbst einen Aussie. Und ausgedehnte Fahrrad Touren unter 18 Monaten sind ein absolutes NoGO. Die Knochen und der Bewegungsapparat sind erst mit 18-19 Monaten fertig. Überlastung, kann erhebliche Schäden mit sich bringen. 

Und der Rat den Hund noch mehr auszulasten halte ich für Fatal. 

***Das nächste Problem ist diese Unruhe. Er läuft dann wirklich von Raum zu Raum, legt sich nicht hin und "wartet" auf etwas? Er wirkt wirklich sehr unentspannt. Das war schon immer so...***

Bei diesem Satz kommen für mich zwei Möglichkeiten in frage. 

•Krankheit evtl.Schilddrüsen Probleme, schmerzen ,Herzprobleme. Nieren andere Sachen. 

All das kann Unruhe und Rastlosigkeit hervor rufen. 

Oder 

•der Hund hat mit einem Jahr keine Ruhe gelernt, sich mal zu gedulden und einfach zu warten, du machst zu viel das der hund in permanenter Erwartungshaltung ist. 

Das warten, wenn du dich mal mit jemanden unterhältst, das Jammern ist Frust. 

Da musst du durch, ignorieren nicht angucken nicht ansprechen. Keine Kommandos verwenden. 

Wenn ich mit meinen 3,5 jährigen in der gleichen Situation bin und ich schicke ihn nicht ins Platz, jammert und winselt er auch. 

Unsere Spaziergänge sahen unter einem Jahr wie folgt aus. 

Er durfte Hund sein, markieren , soziale Kontakte pflegen. Bei Hundebegnungen dürfte erst auf Ok Kontakt gesucht werden. 5 Minuten spielen, sonst ist er aufgedreht. Ansonsten ging es weiter, davon kurze minimale Übungseinheiten. Und immer mal wieder bin ich stehen geblieben und habe nichts gemacht. Da müsste man warten. Das warten wurde  ausgedehnt Bzw. gesteigert von 1 -30 min . Einfach nichts tun. 

Und das nichts tun und sich gedulden, strengt den Hundekopf genauso an, wie als wenn du den Hund körperlich auslastest. 

Da passiert ja so viel. Leute gehen vorbei , Hunde , Fahrrad Fahrer , Spaziergänger. Die ganzen Gerüche . All das , da musste er dich gedulden. 

Ansonsten , wurde im ersten Jahr Grundgehorsam gefestigt, Bindung aufgebaut, Alleinsein hat er erlernt. Das brave vorbei laufen an anderen Hunden, Leinenführigkeit in jede erdenklichen Situation. Und Ruhe lernen, zuhause sowie unterwegs. 

Mit den ganzen Sachen bist du weit aus mehr beschäftigt, wie ein Jahr. Aber du setzt grundbausteine. 

Und Fahrrad gefahren bin ich erst mit einem Jahr. Dazu habe ich erstmal beim schieben vom Fahrrad wichtige Kommandos geübt. Ein stop muss sitzen , rechts und links Fuß vom Fahrrad. Rückruf. 

Gegen langsames Radfahren für 5/10 Minuten, so das der Hund im lockeren /gesunden Trab läuft, da sagt niemand was. Aber ausgedehnt Fahrrad Touren, wo der Hund länger wie 30-40 min nebenan laufen muss, absolut fatal. Ordentliches aufwärmen gehört dazu. 

Heute kann ich mit meinem Aussie egal wo hin gehen. Ins Restaurant, Eiskaffee ich kann mich problemlos. 20 Minuten mit Leuten auf der Straße verquatschen. Vorausgesetzt er hat sich schon gelöst. Er ist absolut zuverlässig am Fahrrad und im Freilauf. Kann Ruhe halten egal was um ihn herum ist. Hat eine hohe Toleranzgrenze, beherrscht eine gute Impulskontrolle. Aber auch die ist irgendwann aufgebraucht. 

Stell dir Impulskontrolle so vor, eine Handvoll Murmel. Für jeden Reiz wo der Hund sich zurück nehmen muss, verlierst du eine Murmel. Irgendwann ist die auch aufgebraucht. Rest was man dem Hund zumutet Ist Überforderung, und Reizüberflutung. 

Und wenn meiner hibbelig wird, oder aber er dreht mir zu hoch. Weiß ich genau das war zu viel. Da ist er froh , wenn ich ihn aus stressigen Situationen nehme, und ihn an der Leine führe.

Mein Rat an dich, weniger ist mehr. Erst ärztlich folgende Sachen abklären lassen. 

Blutbild, Schilddrüsenprofil, Leber und Nierenwerte checken lassen. Herz abhorchen lassen. 

Ist das alles in Ordnung. Ruhe lernen. 

In jedem guten Aussie Forum wird darauf hingewiesen. Das Hüte und arbeitshunde im ersten Jahr Ruhe lernen müssen. 

Für Tricks und Auslastung hast du alle Zeit der Welt. 

Mein Rüde konnte bis auf Grundgehorsam nur Pfötchen. Nach seinem HD Röntgen mit 18 Monaten. Und der bestandenen BH mit 19 Monaten. Haben wir los gelegt. 

Die Frage ist, was macht ihr mit dem Hund? Das ist eine Arbeitsrasse als Hüte- und Treibhund steckt da viel Energie drin. Der Kopf und der Körper möchten beschäftigt werden, da reicht nicht drei Mal am Tag eine Stunde rum rennen.

Ich würde dir bei so einer Rasse deutlich empfehlen mehr zu machen. Denkspiele, Übungen, immer wieder neue Kommandos etc. und auch durchaus Dinge wie Dog Dance, Agility und was es nicht alles gibt.

Ferndiagnosen sind schwer möglich, aber für mich klingt das nach Unterforderung. Solche Rassen wollen mehr Auslastung. Der ist zur Arbeit auf Farmen und Ranchen gezüchtet zum Tiere hüten. Da du keine Herde hast wird er anders Arbeit brauchen.

Aber wie gesagt, dass ist meine Vermutung. Eine gesicherte Aussage ist so nicht moglich.

Einafets2808  02.05.2017, 01:42

***da reicht nicht drei Mal am Tag eine Stunde rum rennen.***

Für einen 1 jährigen Hund reicht durchaus 3x mal am Tag für 1 Stunden. Das ist sogar viel zu viel. 

Ruhe lernen das wäre der einzige richtige Rat. Wird ausdrücklich in jedem Aussie Forum drauf hingewiesen. 

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Huhu!

Erstmal - von einer Kastration wuerde ich auch erstmal generell abraten. Zurueck in die Hundeschule finde ich eine tolle idee. Oder sogar einen Hundetrainer heimkommen lassen? Tierarzt fragen befuerworte ich persoenlich auch immer. Soviel zu deinen Ideen...

Fuer mich klingt es so als waere er trotz Suchspielen und ausgedehnten Radtouren nicht vollkommen ausgelastet. Das faellt mir natuerlich schwer zu beurteilen weil ich natuerlich weder den Hund noch seinen Tagesablauf kenne. Hier ein paar mehr fragen:

  • Wieviel Stunden am Tag beschaeftigt ihr euch intensiv mit dem Hund (Spazieren, Denksport, Spielen)?
  • Wie oft hat er gelegenheit mit Artgenossen zu spielen und zu toben.
  • Ist der Hund viel alleine?

Je nachdem wie die Antworten auf die Fragen ausfallen meine Tipps:

  • Mehr/Laengere Spaziergaenge/Radtouren, mehr Denk- und Suchspiele, mehr "Qualitaetszeit" mit dem Tier.
  • Spieldates mit anderen Hunden die er kennt. Ggf mit Freunden mit Hund zusammen Denksport/Lernspiele machen.
  • Hundesitter Tagsueber oder vielleicht eine andere Moeglichkeit finden damit er weniger alleine ist.

Diese Ratschlaege kommen wie gesagt ganz auf die Ausgangssituation an. Ansonsten wuerde ich ggf auch beim Zuechter bzw. bei deiner Familie, die ja auch Aussie-Erfahrung hat, zusaetzlichen Rat suchen.

Viel Erfolg!

Spielt ihr zu Hause mit dem Hund? Bekannte von mir haben einen Münsterländer-Bordercollie-Mix. Sie ist mega aktiv und war anfangs in der Wohnung auch recht unruhig. Seit sie nicht mehr in der Wohnung mit ihr spielen, kann sich der Hund zu Hause deutlich besser entspannen. Sie ist nicht mehr die ganze Zeit in dieser Erwartungshaltung, dass ja vielleicht was interessantes passieren könnte.
Ansonsten wie oben schon gesagt Deckentraining. Allerdings darauf achten, dass die Decke nicht im Flur oder einem anderen Ort ist, wo der Hund den vollen Überblick hat und direkt sieht, wenn Besuch kommt o.ä. sonst hat man wieder das Problem, dass nicht richtig Ruhe reinkommt. (Sagt zumindest Martin Rütter. Ich hatte meine Hündin auch immer im Flur liegen und sie wirkte immer sehr entspannt).
Viel Glück!

Wenn ich mit ihm normal spazieren gehe und ich einfach nur stehen bleibe, mich kurz unterhalte oder mir auch einfach nur den Schuh zubinde, fiept er so lange bis man weiter geht. Er kann es nicht leiden, wenn man stehen bleibt. Er zieht dann nicht aber er fiept ohne Unterbrechung. Ich weiß nicht warum...

Ganz einfach. Das macht er, weil es funktioniert. Er hat gelernt, mit welchem verhalten er bekommt, was er will. Du solltest ihn zurechtweisen, wenn er fiept und er muss eine Weile ruhig sein, bevor es weiter geht.

Das nächste Problem ist diese Unruhe. Er läuft dann wirklich von Raum zu Raum, legt sich nicht hin und "wartet" auf etwas? Er wirkt wirklich sehr unentspannt. Das war schon immer so... allerdings glaubte ich, dass
es am Welpenalter lag und dann Junghund ja.... aber iwie wurde das nicht besser. Ich möchte ihm gerne helfen und weiß aber leider noch nicht wie. Hätte jemand Denkansätze?



Das Problem kenne ich von meiner Mali Hündin. Die braucht eine ganze weile, um runter zu kommen, selbst wenn sie ausgelastet ist. Das liegt an der Rasse. Mali und Aussie sind Arbeitshunde. Die wurden gezüchtet, um dauernd motiviert zu sein. Der Hund sollte zur Ruhe kommen, wenn der Rest des Rudels auch zur Ruhe kommt. Sind alle aktiv, wird der Hund nicht ruhig sein. In dem Fall hilft nur Deckentrainig, so dass der Hund eben an seinem Platz bleibt.

Einafets2808  02.05.2017, 08:12

Ein Hund der gefrustet ist, weil nicht gelernt hat zu warten oder mal runter zu schalten, ihn "zurecht weisen" absolut der falsche Weg. 

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rztpll  02.05.2017, 09:29
@Einafets2808

"falsch" rufen ist einfach, wenn man keine Alternative präsentiert.

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