Was ist, wenn man anderer Ansicht als der Professor ist? Muss/Kann man ständig die Uni wechseln?
Viele Fächer sind nicht eindeutig. In Wirtschaftswissenschaften aber auch in Soziologie etc kann die Antwort einer Frage ganz einfach davon abhängen ob ein Professor z.B. rechts /neoliberal oder links ist.
Doch was ist, wenn ich an einer Uni bin und z.b. finde, dass der Professor nur Quatsch redet, während man findet, dass der Professor an der Hochschule in einer anderen Stadt das Richtige sagt?
"Wechsel die Hochschule" würden manche sagen! Bloß: Man erfährt vorher ja gar nicht, welche Ansichten welcher Professor hat ...Und so weiter
5 Antworten
Wodurch unterscheidet sich ein KANBAN-System von einem:
- AFD-Professor
- CDU-Professor
- SPD-Professor
- Parteilosen Professor
- Omnivore Professor
- Vegetarier Professor
- FDP-Professor
jeweils untereinander?
Hab ich. Angenommen, Dir wird KANBAN beigebracht. Inwiefern beeinflusst die Meinung des Professors die Funktionsweise von KANBAN? Ich versuche zu verstehen, warum Dir der Lernstoff weniger wichtig ist als die politische Gesinnung der Lehrkraft.
Es wird in Deinem Leben immer Menschen mit anderer Meinung geben. Selbst die eigenen Kinder werden eine eigene Meinung entwickeln.
Du kannst KANBAN lernen und trotzdem ein Grüner oder liberaler sein.
Auch wenn dich das vielleicht zutiefst erschüttert, aber es gibt noch ein paar mehr Dinge im Leben als Kanban.
Willst du mir nun wirklich erzählen, ein linker/marxistischer Professor würde die selbe Wirtschaftstheorie lehren wie ein Kapitalistischer/Rechter?
Auch Professoren haben einen Lehrplan einzuhalten. In dem stehen sachliche Dinge fest. Z.B. KANBAN, FIFO, Taktfertigung, Materialwirtschaft…
Spricht der Prof bei Materialwirtschaft von CO2-Kompensation, was ein AFD-Prof nicht tun würde, dann mach ein Geschäft daraus und verkauf den künftigen Kunden zusätzlich einen CO2-Ablassbrief.
Du scheinst nicht ganz bei der Sache zu sein.
Es gibt Professoren, die sagen "Monetarismus" ist der heilige Gral für Inflationssteuerung und es gibt Professoren, die sagen, es ist völliger Quatsch.
Beide Antworten widersprechen sich fundamental. Da ändert der Lehrplan rein garnix dran und dein s**** Kanban ebenso wenig ;)
"Doch was ist, wenn ich an einer Uni bin und z.b. finde, dass der Professor nur Quatsch redet, während man findet, dass der Professor an der Hochschule in einer anderen Stadt das Richtige sagt? "
Ich halte das für etwas konstruiert, und so habe ich das auch während meiner Studienzeit nicht wahrgenommen. Gerade während der ersten Semester kommt es meiner Erfahrung nach nicht vor, dass z.B. über das Massenwirkungsgesetz (Chemie) einmal so, einmal anders berichtet wird. Bei den Grundlagen passiert das normalerweise nicht.
Zum anderen muss man ja auch erstmal beurteilen können, ob der Prof tatsächlich "Unsinn redet" oder nicht. Wie sollte man als Erstsemester das können?
Mag sein, dass es in geisteswissenschaftlichen Fächern etwas anders aussieht, aber meine Erfahrungen erstrecken sich nur über die Chemie. Vielleicht war es ganz gut, dass ich nie Soziologie studiert habe.
Naturwissenschaft und Mathematik etc ist aber etwas anderes als Sozialwissenschaften, VWL und so weiter.
Es gibt eine Theorie, die sagt "Der Staat macht die beste Wirtschaft" (Marxismus) und eine andere die sagt das genaue Gegenteil (Kapitalismus). Es gibt hier keine Eindeutigkeiten.
Aber auch unter den Kapitalisten herrscht alles andere als Einigkeit...kleines Beispiel: Es gibt Professoren, die sagen "Monetarismus" (Geldmenge als zentraler Faktor) ist der heilige Gral für Inflationssteuerung und es gibt Professoren, die sagen, es ist völliger Quatsch.
Beide Antworten widersprechen sich fundamental!
Und woher man sich als Erstsemester ein Bild machen kann als "Erstsemester"? Bildung ist mein Hobby...wenn man ein dutzend Bücher gelesen hat, auf Youtube 200 Stunden Vorlesungsmaterial und im E-Mail Austausch mit Wirtschaftswissenschaftlern auf dutzenden Seiten "auf Augenhöhe" diskutiert? ;)
Ja, das kann so sein. In Geisteswissenschaften ist das alles eben umstritten, das meinte ich ja auch.
Ihr habts da einfacher. Ne Kuh hat nen Schwanz und vier Beine. Da gibts nix dran zu rütteln ;)
Man muss halt Belege für seine Ansicht haben. Es geht in der Wissenschaft nicht um Meinungen, sondern man braucht eine gute Begründung.
Nennt sich Lehrmeinung. Du wirst nie dieselbe Lehrmeinung vertreten wie alle deine Professoren. Das ist völlig normal.
Was du tun kannst: Zähne zusammenbeißen, Modul bestehen und nicht weiter drüber nachdenken.
Das klingt danach, als ginge es am Ende nur darum, den Schein zu haben und nicht darum, die Wahrheit zu finden.
Da ich aufs Studium nicht angewiesen bin (reicher Erbe ohne die Not, arbeiten gehen zu müssen wenn ich es nicht will) kann ich es wohl auch ganz lassen oder es mir leisten, durchzufallen oder schlecht abzuschneiden.
Ich werde einfach das in der Prüfung antworten, was ich für richtig halte.
Das ist halt grundsätzlich immer das Problem an gesellschafts-/wirtschaftswissenschaftlichen Fächern. Die empirische Wahrheit gibt es nicht. Dennoch sollte man in meinen Augen versuchen, Vorlesungen so unpolitisch wie möglich zu gestalten und hauptsächlich informativ zu sein. In unserer Sparte ist das beispielsweise selbstverständlich, dass die Vorlesungen unpolitisch und informativ sind.
Du hast eine andere Meinung als der Prof und deshalb willst du die Uni wechseln?
Sorry Chef, sie vertreten nicht meine Meinung. Ich suche mir einen neuen Job.
Alles klar?
Ich sehe es einfach nicht ein, bei der Prüfung eine Frage so zu beantworten wie es der Professor will, wenn ich glaube, eine andere Antwort wäre richtig (und ein anderer Professor diese andere Antwort auch lehrt)
Dann analysiere seine und deine Meinung. Finde Wahrheiten und Unwahrheiten bei dir und beim Prof.
Hat er zum Umsturz der Republik aufgerufen oder handelt es sich um eine akademische Diskussion?
Willst du deine Scheine machen oder dauernd die Uni wechseln?
Es ist gut, wenn du deine Meinung hast und behältst. Aber Meinung, Studium und Berufsleben (!) sind leider verschiedene Dinge.
Äußere deine Meinung, wenn du gefragt wirst.
Das klingt danach, als ginge es am Ende nur darum, den Schein zu haben und nicht darum, die Wahrheit zu finden.
Da ich aufs Studium nicht angewiesen bin (reicher Erbe ohne die Not, arbeiten gehen zu müssen wenn ich es nicht will) kann ich es wohl auch ganz lassen oder es mir leisten, durchzufallen oder schlecht abzuschneiden.
Ich werde einfach das in der Prüfung antworten, was ich für richtig halte.
Ja, mach das. Wir hier in Nordfriesland sagen: lewer duad üs Slaav.
Aber, was ist Wahrheit?
Wahrheit ist z.B., dass die reine Geldmenge in entwickelten Volkswirtschaften nicht die Hauptrolle spielt bei der Inflationsrate. Und die Löhne eine viel größere Rolle spielen.
Es lässt sich nicht sagen "Kommt Geld X mehr in Umlauf, steigt die Inflation". Weil das Geld zum Beispiel keinen realen Einfluss hat, kommt es nicht in der breiten Masse an und kann dort wirksam werden im Sinne von Kaufkraft.
Das lässt sich empirisch nachweisen. Viele Professoren hängen aber nach wie vor an einem sturen "Monetarismus" und lehren diesen.
Und wie wäre es mit einem fachlichen Gespräch mit dem Prof? Okay, manche sind so stur, dass sie niemals eine andere Lehrmeinung haben werden oder wollen.
Nochmals, du willst wegen einer Lehrmeinung eines Professors die Uni wechseln? Das kann nicht dein Ernst sein.
Text und nicht nur Überschrift lesen würde helfen. Was schrieb ich? "In Wirtschaftswissenschaften aber auch in Soziologie etc"