Was ist Russlands und Putins Ziel durch ihren Angriff auf die Ukraine?

10 Antworten

Hallo Guillmon,

Was ist Russlands und Putins Ziel durch ihren Angriff auf die Ukraine?

Die totale Vernichtung der Ukraine und eine Einsetzung einer russisch freundlichen Marionettenregierung in Kiew. Putin spricht von einer "Säuberung".

Die mutmaßliche Bedrohung durch die NATO ist nur vorgeschoben.

Putin kann es sich nicht leisten, dass die Ukraine erfolgreich einen Weg beschreitet, mit Freiheit, Frieden und Rechtstaatlichkeit. In Weißrussland gab es bereits Aufstände nach der letzten gefälschten Wahl. Das möchte Putin für Russland vermeiden. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis es die letzten Russen mitbekommen würden, dass ein Leben in Freiheit, Frieden und in Wohlstand, auch in Russland denkbar wäre.

Um das durchzusetzen geht Putin nun über Leichen und nicht nur die der tapferen Ukrainerinnen und Ukrainer, sondern er zieht die ganze Welt in diesen Konflikt.

Wie ich bereits seit Beginn des Krieges gemahnt habe, Russland und die Ukraine erwirtschaften in Friedenzeiten 1/3 des weltweiten Weizenangebotes. Vieles davon fällt nun weg. Seit Monaten versucht Putin zu verhindern, dass die Ukraine noch Weizen verschiffen kann. Es wurden bereits im März und April, von der russischen Marine, voll beladene Getreidefrachter aus den ukrainischen Schwarmeer Häfen geschleppt.

Es ist begrüßenswert, dass nun auch unsere Außenministerin darauf kommt, dass etwas gegen die drohende Hungersnot in Afrika getan werden müsse. Das hätte auch 2 Monate vorher erkannt werden können.

Mit dem Scholzen in der Regierung lässt sich dabei jedoch nichts umsetzen. Dann müssten endlich Fakten geschaffen werden und Olaf Scholz müsste zu dem stehen, was er angekündigt hat. Die groß angekündigte Zeitenwende und das Liefern von schweren Waffen sind bislang eine Farce. Selbst das kleine Estland liefert mehr Waffen. Deutschland brüstet sich damit 50 Gepard Flakpanzer zu liefern, ein System, dass pro Minute bis zu 1.100 Schüsse abgibt. Lediglich 23.000 Schuss Munition können bereitgestellt werden. Das bedeutet pro Panzer keine 30 Sekunden Feuergefecht. Danach sind die Panzer nutzlos.

Bereits am 28. Februar hatte der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall der Regierung eine Liste von Möglichkeiten vorgelegt, mit allen Eventualitäten, Instandsetzung, Schulung, etc.. Fast 3 Monate später gibt es noch immer keine Entscheidung über 88 Leopard 1 Kampfpanzer und 100 Marder Schützenpanzern.

Erst am Freitag hat es sich verdeutlicht, dass Olaf Scholz keineswegs umdenkt. Aus Entrüstung haben Teile der FDP vorzeitig die Sitzung verlassen, da Olaf Scholz in bekannter Marnier keine Fragen beantwortet hatte. Es kam zum Eklat, der selbstredend danach wieder versucht wurde eingefangen zu werden.

Alles Gute Dir... und bleib gesund.

Gruß, RayAnderson  😉

Von Experte Udavu bestätigt

Hallo Giullmon!

Natürlich die Vereinnahmung der Ukraine. Putin hat schon oft genug zu verstehen gegeben, dass er den alten Machtbereich der UDSSR zurück will

Die nächsten "Opfer" werden Moldau und Georgien sein in beiden Ländern hat Putin bereits vorgearbeitet

So gibt es in Georgien bereits russische Soldaten

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende. 

Hallo Guillmon,

nach vielen anderen Ländern von Korea (1953) und Vietnam (1975) angefangen ist dieser Krieg ein "Stellvertreterkrieg", in dem diesmal die Ukraine das Pech hat, als Stellvertreterland, also Kriegsschauplatz herzuhalten.

Die beiden Hauptmächte, die seit jeher immer wieder Stellvertreterkriege gegeneinander führen, sind die USA und die Sowjetunion - jetzt als Nachfolger Russland.

Russland ist seit einiger Zeit in diesem Grundsatzkonflikt zweier Weltmächte in immer größere Defensive geraten und sieht sich jetzt von der NATO teilweise "auf Fahrrad-Distanz" konfrontiert. (Das Nato-Mitglied Estland ist auf "Fahrrad-Distanz" von Sankt Petersburg). Ebenso hat die Nato auch die Ukraine direkt unter ihren Einfluss genommen, mit der Russland eine 2000 Kilometer lange Grenze hat.

Putin sieht jetzt eine "rote Linie" überschritten. Näheres dazu liest du hier:

https://de.gegenstandpunkt.com/artikel/ukraine-russland-nato

Zur Beachtung: Dieser Artikel hegt keinerlei Sympathie für das Weltmachtstreben der USA sowie Russlands. Er dokumentiert nur mit zahlreichen Quellen beide Seiten. Vor allem Putins Standpunkt, von dem aus dieser handelt.

Diese Abhandlung ist notwendig, um diesen Krieg zu verstehen.

antiaes  14.05.2022, 15:00

Stellvertretend sind m.E. die unterschiedlichen 'Demokratie'-Formen. Es gibt ja Zeitgenossen, die diesbezüglich auch Russland als lupenrein bezeichnen... Mit der Ausbreitung der westlichen Demokratieform muss nicht der US-Amerikanische Einfluss einhergehen. 2004 - 2008 hat das ganze ohne große 'Ami-Hilfe' schließlich auch funktioniert (Juschtschenko) Wenn man natürlich USA und UNO gleichsetzt, was im Kreml gerne getan wird, kommt man in den 'Stellvertreter'-Modus.

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WisperndesGras  14.05.2022, 15:03
@antiaes

Es geht nicht um die Herrschaftsformen innerhalb der Staaten. Die Demokratie als Ideal hat sowieso weitgehend ausgedient in der Weltpolitik. Oder hörst du noch so etwas als Forderung deutscher Politiker an China?

Es geht um Weltmacht - militärischen und ökonomischen Einfluss.

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antiaes  14.05.2022, 15:11
@WisperndesGras

Man kann ja nicht von heute auf morgen die ganzen outgesourcten Produktionen wieder insourcen; also muss man über so einiges schweigen in China. Das gilt jedoch nicht für das, was Janukowitsch ab 2010 gemacht hat: Bis zum Maidan hat die EU sich null um den Demokratieabbau in der Ukraine gekümmert, nicht einmal geäußert. Ökonomischen Einfluss braucht man kaum noch sobald die regenerativen komplett ziehen; dann erübrigt sich der militärische. Die Ukrainer wollen ihr Leben selbst bestimmen und das lässt Papa Putin nicht zu... Man muss sich nurmal ansehen, WELCHE Gebiete beackert werden: Das sind die, die Janukowitsch 2010/12 für sich entscheiden konnte. So funktioniert halt Putins 'Demokratie'...

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antiaes  14.05.2022, 15:53
@WisperndesGras

Janukowitsch hatte die Anweisung, aus der Ukraine dasselbe System zu machen wie im Kreml. Von Beginn 2010 via Wahl 2012 (Parlament und dessen Wirkungsentzug) bis 2014 lief ein Vorgang, der gegen die Mehrheiten im Volk gerichtet war. Das zeigt sich 2012 im Stimmenanteil: 45% pro westlich (was ich hier als anti-russisch interpretiere), 40% prorussisch und 10% nationalistisch. Man kann jedoch die 'pro-westlichen' auch als gemäßigt nationalistisch betrachten. Es gab also die wiederkehrende Forderung die Unabhängigkeit fortzusetzen und die betrug 55% gegen die russische Bevormundung. Timoschenko war zu pro-westlich - also wurde sie 2010 nicht gewählt; dann aber war Janukowitsch zu pro-russisch also wurde nationalistischER gewählt. 2012 passierte nichts trotz Rada-Boykott der Janukowitsch nicht beeindruckte sondern im Gegenteil ihm noch half; 2013dito. Wir hatten eine Situation parallel zu Belarus heute. DESWEGEN ist Putin mit seinen ja dort einmarschiert. Einen belarussischen Maidan zu verhindern war sein erstes Ziel! das zweite war die Rückeroberung des Donbass zu verhindern, das dritte die Wasserversorgung der Krim wiederherzustellen. Dann kam Janukowitsch erneut und versuchte, im Zuge des ganzen Kiew zurückzuerobern. Es kann mir keiner erzählen, dass Putin nicht von jenem manipuliert wird - bis heute! Warum soll die Ukraine, die immer wieder territorial verletzt wurde heute nicht endlich ein freies und selbstbestimmtes Land werden? P.S.: Die NATO muss gerade aufpassen, dass die Türkei nicht aussteigt: Dann nämlich gäbe es einen neutralen Streifen: Türkei - Ukraine - Belarus - Finnland. Warum man diese Lösung nicht verfolgt ist das eigentliche Problem. Ukraine ohne NATO geht nur wenn sie auch ohne Russen ist. Umgekehrt bedeutet EU, dass die Ukraine geteilt wird. Keine der Seiten will den entscheidenden Schritt nachgeben der zu Frieden führt. Aber die Ukraine aufzuteilen ist ja in der Geschichte USUS...

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Silicium58  14.05.2022, 16:15
Diese Abhandlung ist notwendig, um diesen Krieg zu verstehen

Wer den Krieg verstehen will, soll also am besten im Ausstoß einer linksextremen, russlandverstehenden und vom Verfassungsschutz beobachteten Website wühlen.

Halte ich für einen miesen Ratschlag.

Die beiden Hauptmächte, die seit jeher immer wieder Stellvertreterkriege gegeneinander führen

Das ist nur auf Seite des Westens ein Stellvertreterkrieg.

Russland ist isoliert. Gibt keine Stellvertreter, nicht mal die hochbrisante und weltberühmte weißrussische Armee.

Russland muss selber ran und versagt militärisch, wie sie politisch und ökonomisch versagt haben.

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WisperndesGras  14.05.2022, 17:47
@Silicium58

"Russlandverstehend"- genau, man kann auch sagen Russlandkapierend. Der Begriff Putinversteher ist eine Erfindung der freiwillig gleichgeschalteten Hilfsschulblätter Süddeutsche, Frankfurter Allgemeine und anderer. Erbärmlich.

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Silicium58  14.05.2022, 21:28
@WisperndesGras

Bin ausreichend russlandkapierend, um einen ungebrochenen Fluss schwerer Waffen in die Ukraine gutzuheißen, die Probleme mit Russland angemessen behandeln können.

Deutschlands Qualitätsmedien als "Hilfsschulblätter" zu diffamieren, selbst aber das Brabbeln extremistischer Randgruppen zu verlinken, ist zudem ein Versagen, was quasi russische Ausmaße hat.

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WisperndesGras  14.05.2022, 23:29
@Silicium58

Der abfällige Begriff Putinversteher bedeutet ja das Nicht-kapieren-WOLLEN, was ihn so umtreibt. Jeder, der versucht, seine Motive zu kapieren, wird mit einem PutinBEFÜRWORTER gleichgesetzt. Nicht-kapieren-wollen - Ignoranz - Dummheit. "Putin ganz doll böse, was dann noch als "Erkenntnis" übrig bleibt.

Weit entfernt sind diese Hilfsschulblätter vom Deutschland-Versteher im Sinne von Deutschland-Kapierer. Das Vaterland hat für sie immer nur hehre Absichten. Die "Einflussphäre ausdehnen" und ähnliches, das wollen immer nur die anderen.

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zetra  14.05.2022, 19:11

Die Wahrheit ist ein schwerer Brocken, der die BRD z. Zt. schwer im Magen liegt.

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G7-Agrarminister: Putin setzt Hunger als Waffe ein

Wegen blockierter Lieferwege infolge des Krieges in der Ukraine können derzeit rund 20 Millionen Tonnen Getreide nicht exportiert werden. Die G7-Agrarminister werfen dem russischen Staatschef Wladimir Putin vor, ein "zynisches Spiel" zu spielen und Hunger als Waffe einzusetzen.

Putin will die Kornkammer Europas, die Ukraine annektieren um so der Mangel Versorgung in Russland zu begegnen und zudem damit eine Hungersnot in Afrika auslösen. Man rechnet mit Millionen Personen die dadurch von Hunger bedroht werden, was zu einer Massenmigration führt.

Putin will Flüchtlingsströme biblischen Ausmaßes verursachen die gen Europa drängen.

Die NATO Lüge ist nur russische Propaganda, was ein Blick auf die Landkarte belegt.

Bild zum Beitrag

Putin rückt mit der Annektion der Ukraine der NATO auf den Pelz, nicht umgekehrt.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/lebensmittel-preise-afrika-ukraine-krieg-100.html

https://www.globalcitizen.org/de/content/ukraine-russia-global-food-crisis/

https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/rapid-reaction/details/news/auswirkungen-des-ukraine-krieg-auf-ernaehrungssicherheit/

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
 - (Politik, Philosophie und Gesellschaft, Krieg)

Ganz einfach,

dass ihm die absolutistische Macht, im Kreml, nicht aus den Fingern gerät.

Alles Andere ist nur Mittel zum Zweck.

Hansi