Was ist eure Motivation, euch an die Regeln der Gesellschaft zu halten?

12 Antworten

Weil mein Intellekt das Wunderwerk fertigbringt, einen Perspektivwechsel zu vollziehen. Ich kann mir vorstellen, wie es sich anfühlt, in der Rolle dessen zu sein, der in dem Eckladen mit einem Messer angegriffen wird. Da ich das nicht erleben wollen würde, tu ich das selbstverständlich auch niemandem an. ^^

Ich habe nie das Bedürfnis verspürt, einem anderen Lebewesen wehzutun bzw. Schaden zuzufügen. Mit "nie" meine ich, auch nicht als kleines Kind, als ich noch gar nicht wusste, was moralisch gut und schlecht ist. Jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, je ein anderes Kind geschlagen oder sonst irgendwie angegriffen zu haben. Und später hat mir auch niemand davon berichtet, dass ich mich als Kind aggressiv verhalten hätte und quasi der Schrecken in der Nachbarschaft gewesen sei.

Später wurde ich auch von meinen Eltern in diesem friedfertigen Sinne erzogen, nach der Maxime "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg' auch keinem anderen zu." Es sind ganz einfache Spielregeln des sozialen Zusammenlebens, die jeder mit Vernunft ausgestattete Mensch einhalten wird, wenn es ihm wichtig ist, in Ruhe zu leben. Ein Teil davon findet sich ja auch in den 10 Geboten wieder. Ich möchte nicht, dass man mir wehtut. Also tu ich niemandem weh. Ich möchte nicht, dass man mich tötet. Also töte ich niemanden. Ich möchte nicht, dass man mich belügt, betrügt, bestiehlt. Also tu ich das auch nicht.

Leider ist es so, dass sich nicht alle an die Spielregeln halten. So kann es dazu kommen, dass ich mich schützen und gegen Angriffe verteidigen muss. Um mich verteidigen zu können, ist es u. U. nötig und sinnvoll, mich aus der reinen Defensive in die Offensive zu begeben.

Die grundlegenden moralischen Rechtsnormen, die sich aus dem naturalistischen Humanismus und den darauf aufbauenden Menschenrechten ergeben, die ich für gut und richtig halte.

Dazu kommt dann der kategorische Imperativ mit all seinen Implikationen...

Es ist natürlich immer ein Abwägen aber generell bin ich jemand der viele Regeln mag weil sie gebrochen werden können ohne Konsequenzen. Alles was schlimme Konsequenzen nach sich ziehen könnte mache ich natürlich nicht.

Z.B. Fahre ich ohne Licht fahrrad und hab nichtmal eins, nur auf der Autobahn mache ich das dann nicht 😉

Es gibt ja auch gute Regeln die ihren Sinn machen und welche die ich sowieso befolge weil die Konsequenzen für mein Gewissen härter wären als alles was mir Menschen antun könnten, wie etwa bei deinem Messerbeispiel.

So leuten wie mir passiert es natürlich dann auch dass sie kurz nach Inkrafttreten der Ausgangssperre direkt erwischt werden. Daraus haben wir beide denke ich was gelernt, ich denke danach waren die vorsichtiger 😁

Die Regeln und Gesetze sind der Grundsatz für ein friedliches Zusammenleben und haben durchaus seinen Sinn. Ich halte mich daran, weil die meisten anderen es auch tun, und weil diese Gesetze auch mich schützen.