Was haltet ihr von dieser Angewohnheit beim Reiten?
Wir schicken (und nach der FN) unsere Pferde an unseren Zühel ran. Wir fordern sie dazu auf, sich zwar selbst zu tragen, aber trotzdem freiwillig die Verbindung zu Reiterhand zu halten, unser Wunsch ist es, dass nicht mehr wir uns um diese Verbindung kümmern, sondern das Pferd diese selbst abholt. Wir wollen es "am Zügel" in hübscher Haltung an der senkrechten haben, da haben manche Reiter ihre Zügel doch Recht eng. Wir können Innenstellung nicht ganz ohne Zügel erreichen, teilweise brauchen wir die Verbindung. Wir wollen, dass das Pferd dem Zügel zwar nachgibt, aber sich dem Zug nicht einrollend entzieht, sondern ganz einfach "daran geht"
Das heißt:
Wir verlangen von unserem Pferd gegen ein Gebiss zu gehen, dass teilweise auf die Zunge einwirkt. Es soll sich selbst "Zug" abholen.
Des weiteren verlangen wir von jungen Pferden, dass sie einfach ihre Balancestange abgeben, nur um hübsch an der senkrechten zu gehen.
Warum?
Oben sollte stehen: (nach der FN)
6 Antworten
Ursprünglich verlangt man das nicht von jungen Pferden. Die Jungpferde gehen die ersten 2 Jahre in Remontehaltung. Auch da erarbeitet man bereits die Anlehnung, aber nicht die Beizäumung. Und doch wir können ohne Zügel stellen und biegen, der Zügel ist aber einfach nur eine Hilfe. In vielen anderen Reitweisen wird eine Anlehnung am Anfang zur Hilfe angewendet, jedoch das Pferd dauerhaft ohne Anlehnung geritten. Die Hofreitschule Bückeburg zeigt das sehr schön zb
Wir verlangen von unserem Pferd gegen ein Gebiss zu gehen
Nein, gegen das Gebiss zu gehen ist etwas ganz anderes als eine Anlehnung an den Zügel.
Im Endziel findet die Anlehnung an den Sitz statt, nicht an die Hand. Über den Sitz kann man auch die Stellung beeinflussen, wenn beide entsprechend ausgebildet sind.
Wir wollen es "am Zügel" in hübscher Haltung an der senkrechten haben
Nein. Die Kopf-Hals-Haltung ist, zusammengefasst, ein Ergebnis des korrekten Untertretens und entsteht, wenn das Pferd über den Rücken läuft. Man erarbeitet diese Haltung nicht übers Gebiss.
Es soll sich selbst "Zug" abholen.
Zug ist das falsche Wort, gut, dass es in Anführungsstrichen steht. Die Verbindung zwischen Hand und Maul ist optimalerweise nur das reine Zügelgewicht.
Des weiteren verlangen wir von jungen Pferden, dass sie einfach ihre Balancestange abgeben, nur um hübsch an der senkrechten zu gehen.
Macht man es korrekt, nimmt man ihnen nicht den Hals, nur damit sie "hübsch aussehen". Ein für den Laien hübsches Ergebnis entspricht in der Regel auch nicht der Skala der Ausbildung.
Ich frage mich, wie du auf diese Frage kommst, denn sie berücksichtigt nicht wirklich, in welcher Reihenfolge was erarbeitet wird.
Aber dennoch fehlt Dir offensichtlich ein Ausbildungshintergrund, denn ie wordlette erklärt, hast Du die Lehre komplett anders aufgefasst als sie ist.
Nein, ich habe sie einfach von einer anderen Seite umgestülpt. Welcher Meinung ich dabei bin, und was daran an sich falsch ist, war mir im ersten Sinne egal. Und ja, du hast iwo Recht, im Hinblick auf die (Skala der) Ausbildung ist da rein theoretisch relativ viel nicht so ganz richtig. Und ja, ich habe sie mal ganz anders aufgefasst, das aber nur gestern zu einem informativen Zweck😉
Okay, danke für deine Erklärung. Ich verstehe, woher der Gedanke kam, aber wie Baroque sagt, wäre die Lehre damit nicht korrekt aufgefasst.
Da hast du Recht:
Ich weiß, dass die schlechteren Kriterien ohne Ausbildung und Hintergrund genannt wurden aber ich sag mal so, manchmal muss man einfach Mal anders denken, ohne Sinn und Verstand 😉
manchmal muss man einfach Mal anders denken, ohne Sinn und Verstand 😉
Hm. Seh ich jetzt nicht unbedingt so, aber wie gesagt, ich versteh schon, dass es für jemanden, der sich nicht intensiv mit der Gesamtthematik befasst hat, widersprüchlich klingen kann.
Verpflichtend!
Das Pferd muss nur so gearbeitet werden, nur so kann es gesund gearbeitet werden.
Damit es möglichst lange, möglichst gesund seine Leistungen erbringen kann.
Es geht nicht „dagegen“. Das steht so auch nicht in der Reitlehre - sondern das ist deine persönliche Interpretation. Auch soll das Pferd nicht „hübsch an der Senkrechten9 gehen, sondern seiner Biomechanik entsprechend, normalerweise eine handbreit davor, was sich jedoch durch die leicht beweglich gezüchteten Halsformen zuweilen relativiert.
Um nun deine Frage zu beantworten , was ich „davon halte“: ich bin der Meinung, dass es si h nicht um eine „Gewohnheit“ handelt, und dass man die Reitlehre nicht rein buchstäblich, sondern dem Sinne nach verstehen sollte, um neben der Ausbildungsscala des Pferdes auch die des Reiters umsetzen zu können.
Wenn dich das wirklich genauer interessiert, gibt es dazu jede Menge Fachbücher und inzwischen auch online Kurse, die die die Biomeschanik des Reitpferdes näherbringen können.
Was meint bist du bitte? Ich weiß die Quelle nicht mehr, aber der Satz erklärt es kurz und knapp: wenn das Pferd am Zügel geht, fließt die Energie von der Anlehnung über die aktive obere Muskelkette, einem schwingenden Rücken zur aktiven Hinterhand, die mehr Last aufnimmt. Ist das Pferd nun noch gerade gerichtet, kann es den Reiter am effektivsten Tragen und bleibt damit gesund.
Joa, wunderschön, wenn es uns toll tragen kann. Wir verlangen trotzdem von einem Lebewesen "gegen" eine Metallstange in ihrem Mund zu gehen. Das verstehe ich nicht!
Wie kommst du auf die Idee, dass es „gegen“ das Gebis gehen soll? D as soll es nämlich ausdrücklich grade NICHT. Mir scheint, dein Unverständnis setzt ganz wo anders an. Du verstehst die ganze Reitlehre (noch😉) nicht.
Vielleicht mußt du es erst erfühlen, ehe du es verstehen kannst.
Wie kommst du darauf, dass es das soll? Ich glaube du solltest anfangen, reiten zu lernen.
Wird hier an sämtlichen FN Höfrn gelernt, wobei das natürlich "die schlechteren Kriterien ohne Ausbildung und Hintergrund genannt wurden" aber ich sag mal so, manchmal muss man einfach Mal anders denken, ohne Sinn und Verstand 😉
Die FN ist unbestritten in einigen mehreren, vllt sogar vielen Punkten kritikwürdig, aber es ist nun ganz sicher nicht alles schlecht, und die grundsätzliche Reitlehre dient der Gesunderhaltung des Pferdes. Zudem kommt es ja immer auch auf den jeweiligen Betrieb an, wie was und womit unterrichtet wird.
Es ist keinesfalls so, dass die FN lehrt, dass ein Pferd gegen ein Gebiss gehen soll und auch nicht, dass der Reiter vorne zuhält und hinten nachtreibt (ist nur halt leider das, was vielfach daraus gemacht wird...). Sondern das Pferd tritt VON SELBST an das Gebiss heran - auf das es sich weder drauf legt, noch dagegen geht noch dass der Reiter da rum zerrt.
Und gerade beim Reiten bzw. wenn man mit Tieren arbeitet, egal ob Pferd oder nicht, dann bin ich absolut für Sinn und Verstand! Wir möchten etwas von einem Tier, das von selbst niemals auf die Idee käme, dass sich da jemand rauf setzt. Also ist Sinn und Verstand das mindeste, was man erwarten kann um dieser Verantwortung gerecht zu werden.
Einfach auf einer Idee Mal in eine ganz andere Richtung denkend. Es war quasi einfach Mal das Gegenteil, ohne, dass ich jetzt schreibe ich finde es schlecht. Dabei habe ich extra wir geschrieben, nicht ihr oder ähnliches. Es war mehr so eine was wäre wenn, bzw wie findet ihr das Frage, ohne das ich besondere Hintergründe hatte. Wollte Mal das Feld aufrollen, ums so zu sagen