Was habt Ihr mit der Einzelhaltung von Hauskatzen gemacht, war Eure Katze trotzdem glücklich oder ist es definitiv besser Katzen nur zu zweit zu halten?

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In der Regel sind Katzen keine Einzelgänger, nur Einzeljäger, natürlich kann es dann und wann auch mal den Einzelprinzen, oder Einzelprinzessin geben, dass sind aber eigentlich weniger Tiere als man denkt, meistens sind es Tiere die aus Gesundheitlichen Gründen nicht mit anderen gehalten werden können, oder deren Sozialverhalten bereits durch fehlerhafte Haltung z.B. zu frühe Trennung von der Mutter, lange Einzelhaltung oder dergleichen bereits gelitten hat und daher unverträglich sind. Natürlich gibt es in seltenen Fällen auch mal die eine oder andere Katze die allgemein recht unverträglich sein kann, dass sind aber eigentlich nur sehr wenige Tiere.
Eine Katze lebt vor sich hin und nicht jeder Katze sieht man es wirklich an, ob sie nicht unter der Einzelhaltung leidet.
Einigen Tieren merkt man es mit der Zeit an, teilweise recht früh, andere erst im kommendem Alter oder gar als Senior.
Anderen merkt man es gar nicht an und viele denken dass die Katze alleine Glücklich ist, aber dass ist eigentlich eher seltener der Fall, leider kann uns die Katze eben nicht ins Gesicht sagen wenn etwas nicht stimmt, und wenn sie ein Verhalten bereits hat dass auf Probleme hinweist, wir aber nur dieses Verhalten kennen, wirkt es auf uns eben Normal und nicht wie ein problem, da zudem auch jede Katze unterschiedlich ist. Erst durch eine entstehende Änderung z.B. durch Unsauberkeit, plötzliche Aggressivität oder dergleichen bemerken wir dass etwas nicht stimmt, daher gibt es noch heute Menschen die Sagen: Ich hatte immer nur eine Katze gehabt und alle waren Glücklich. Einfach weil man es eben nicht allen Katzen ansieht.
Tendenziell sollte man Katzen niemals alleine halten, wenn es sich vermeiden lässt, generell sollte man nicht davon ausgehen dass man wirklich einen der seltenen Einzelprinzen oder Einzelprinzessinen bekommt, denn Katzen sind eben sehr Soziale Tiere, verwilderte Katzen, vor allem die Weibchen bilden sogar recht komplexe Gruppen.
Als Mensch ist man nicht in der Lage einen Artgenossen zu ersetzen, dass ist biologisch schon nicht möglich.
Eine erfolgreiche Vergesellschaftung kann zudem von wenigen Tagen bis über mehrere Monate dauern, die meisten geben ca. nach 2 Wochen auf, dabei kann es je nach Katze einfach zu wenig Zeit sein um sich aneinander zu gewöhnen und brauchen mehrere Monate bis alles stimmt, auch solche Fälle gibt es.

Allerdings kann man auch nicht einfach irgendwelche Katzen zusammen stecken, auch da muss man vieles beachten, denn nicht alle Katzen verstehen sich.
Generell gilt bei Katzen: Gleich und Gleich gesellt sich gern.
Je unterschiedlicher die Tiere sind, desto wahrscheinlicher könnte es zu Problemen kommen.
Die Tiere sollten das gleiche Geschlecht haben, ca. im gleichem Alter sein und einen ähnlichen Charakter haben (Beim Geschlecht spielt natürlich auch das Individuum eine Rolle, auch Kater und Katze sind machbar, wenn sie Charakterlich zusammen passen.)
Generell spielen Kater aber deutlich grober als Katzen, dass kann Weibchen eher zu viel werden und diese eher nerven, Stressen oder gar verschrecken.
Auch kann ein 2 Jahre altes Tier nichts mit einem 14 Wochen alten Kitten anfangen und auch umgekehrt, aufgrund der unterschiedlichen Spielweise die eine erwachsene Katze zu einem Kitten hat.
Ein ruhiges Tier würde von einem aktivem Tier auch eher genervt sein und der Aktive hat keinen passenden Spielgefährten.

Im Idealfall hat man zwei gleichgeschlechtliche Geschwister die zusammen passen, dass ersparrt auch einiges an Arbeit wie z.B. die Zusammenführung.

Sollte man dennoch einen Einzelprinzen/Prinzessin haben (findet man z.B. immer wieder im Tierheim oder Tierschutz) muss man sich natürlich entsprechend intensiv um diese Tiere kümmern, da sie ihren einigen Bedürfnissen alleine schlechter nachkommen können, sich schnell langweilen und dergleichen und brauchen daher viel beschäftigung und zuwendung und ist daher z.B. eher ungeeignet wenn mal Single ist und 8h Arbeitet, denn 6-8h kommen noch Schlaf dazu und so ein Einzeltier braucht eben viel zuwendung, aber da ist dan von 24h eigentlich gar nicht mehr so viel übrig.

Ich selbst hatte früher auch Katzen in Einzelhaltung, diese waren aber Freigänger und hatten ihre Kontakte direkt neben an, manche waren gut, manche nicht so gut.
Mein jetziger Kater(Haben wir mit 7 Wochen aus dritter Hand gerettet) ist eine Wohnungskatze (Mit Gartenfreigang), die erste Zeit war er alleine und man hat schnell gemerkt dass es ihm nicht gut tat, ist fast die Wände hoch, er war aber kein typischer Kater, recht sanft und etwas sensibel, als dann später unsere Katze (BKH vom Züchter) dazu gekommen ist, hat man gemerkt dass es ihm nun viel besser ging. Er wurde entspannter, hatte jemanden zum spielen und schmusen, da er sehr sanft ist, funktionierte eine Katze besser als ein Kater. Sie putzen sich gegegenseitig wobei er mehr putzt als geputzt wird und spielen auch untereinander.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe ü.20 Jahre Katzen gehalten. Freigang und Wohnungstier
 - (Hund, Tierarzt, Kater)

Meine eine Katze war für ein Jahr alleine, sie war Recht glücklich man musste sie halt nur mehr beschäftigen als wenn man zwei Katzen hat. Es kommt aber auf die Persönlichkeit der Katze auch an, manche können nur mit anderen und andere lässt man am besten alleine.