Was haben Menschen gegen Homosexuelle?

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Es gibt unterschiedliche Gründe. Der wichtigste und häufigste Grund sind homophobe Religionen.

Danach konservative Werte, die Homosexualität und Transgender als schlecht für die Gesellschaft sehen.

Als weitere Gründe werden häufig genannt:

Anders sein

Es reicht völlig, anders zu sein als die anderen, um Opfer von Mobbing zu werden. Vor allem, wenn man in der Minderheit ist.

Laut und aufdringlich

Damit wollen Anti-LGBT queere Menschen wieder zum Schweigen und Verschwinden bringen. "Ich hab ja nix gegen LGBT, wenn ich sie nicht sehe".

Das war über Jahrtausende so und hat Anti-LGBT nur in ihrem Glauben bestärkt.

Wider die Natur

1) Gleichgeschlechtliches Verhalten kommt aber bei vielen Tierarten vor 2) Menschen sind Trockennasenäffchen, also Tiere.

Gleichgeschlechtliches Sexualverhalten (same-sex sexual behavior, SSB) wurde bei über 1500 Tierarten festgestellt

https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexuelles_Verhalten_bei_Tieren

Das Naturargument kommt oft aus der religiösen Ecke. ZB bei Paulus im Neuen Testament:

14 Lehrt euch nicht die Natur selbst, dass es für einen Mann eine Unehre ist, wenn er langes Haar trägt,

https://www.bibleserver.com/LUT/1.Korinther11,14

Es gibt schwule Strauße, die sich nur mit ihrem eigenen Geschlecht paaren:

There are male ostriches that only court their own gender,

Und schwule Flamingos, die Nester bauen und Stiefkücken aufziehen:

and pairs of male flamingos that mate, build nests, and even raise foster chicks.

https://www.nationalgeographic.com/science/article/homosexual-animals-debate

Schwule Schafe haben eindeutig eine Präferenz für Hammel:

Homosexualität ist unter Schafen recht verbreitet: Etwa acht Prozent aller domestizierten Hammel ziehen gleichgeschlechtliche Partner vor. Forscher aus Oregon, USA haben jetzt Hinweise auf anatomische und hormonelle Ursachen für die Vorliebe gefunden.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/schwule-schafe-bock-auf-boecke-a-289713.html

Das ist kein zufälliges Gerammel.

Ein schwules Pinguinpaar brütet gemeinsam ein Ei:

Ein schwules Pinguinpaar hat ein Ei adoptiert, das die Mutter vernachlässigt hatte.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/schwule-pinguine-adoptieren-ei-4656013.html

Wider die Evolution

Evolution hat aber kein Ziel, keinen Plan und keinen Zweck:

Die Auffassung, dass die Evolution ein Ziel hat oder dass ihr eine Notwendigkeit innewohnt, ist ein weit verbreitetes Missverständnis, welches in verschiedenen Formen auftritt.

https://gbs-schweiz.org/blog/weshalb-die-evolution-kein-ziel-hat/index.html

Und:

Evolution will nichts, plant nichts und hat auch kein Ziel - also auch keine Richtung, nicht mal vom Niederen zum Höheren - vom einfachen zum komplexen Leben.

https://www.mdr.de/wissen

By the way: Homosexuelle können und wollen sich fortpflanzen bzw Eltern werden.

Wider den Willen der Götter

Ein Schweinefleisch-Verbot interessiert Juden und Muslime, aber nicht Christen. Irgendwelche göttliche Gebote ignoriert also jeder.

Davon abgesehen ist ein Argument, das auf dem Willen von einem imaginären Freund beruht, wider jeder Vernunft.

AIDS, Analverkehr

ZB Analsex erhöht die Ansteckungswahrscheinlichkeit von Krankheiten.

Da geht es aber nur um eine Praktik: 1) die nicht alle Schwule, 2) keine Lesben und 3) übrigens auch Heteros machen.

Analverkehr wird sowohl von homo- als auch heterosexuellen Personen prozentual gesehen im gleichen Ausmaß praktiziert. Die Ansicht, Analverkehr werde hauptsächlich zwischen homosexuellen Männern praktiziert, ist daher falsch.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Analverkehr

Ekel

Interessanterweise ist Lesbenporn recht populär. Nur bei Männern scheint es Probleme zu geben ...

Ich denke hänseln, mobbing, benachteiligen kann man allgemein auf folgende Punkte zurückführen:

  • Das unerfüllte Bedürfnis nach Macht, Aufmerksamkeit oder Anerkennung. Manche Menschen möchten besser sein als andere, und wenn sie das nicht durch die Aufwertung der eigenen Person erreichen, dann versuchen sie es durch Abwertung anderer Personen zu erreichen.
  • Gruppendynamik kann dazu führen, dass Leute sich an Mobbing beteiligen, um nicht selbst Ziel des Mobbing zu werden.
  • Stress, Ängste und Konflikte können dazu führen, dass man seinen Frust auf andere projeziert, weil man nicht gelernt hat damit umzugehen.
  • Mangelnde Emphatie, wie wir es ja zur Zeit besonders merken, da Menschen sich immer mehr über Technik verständigen, als persönlich miteinander zu reden. Dadurch fallen wichtige Elemente der Kommunikation, wie z.B. Körpersprache, Stimmung und Betonung weg, die zu höherer Emphatielosigkeit führen.
  • Das soziale Umfeld beeinflusst Menschen. Wenn man in einer christlich orthodox geprägten Umgebung aufwächst hat man es deutlich schwerer sein Verhalten gegenüber Minderheiten zu hinterfragen, als wenn man in einer Hippikomune groß geworden ist. (Nur als Beispiel).

Sich als Ventil für seine Probleme eine Minderheit zu suchen, und da muss man sich ja nicht auf Homosexualität beschränken, das sind eben auch Dicke, Ausländer, Brillenträger, Juden, Arbeitslose usw. usf., ist nur logisch, man möchte ja möglichst vermeiden selbst zur Zielscheibe zu werden und da geht von kleineren Gruppen halt auch die kleinere Gefahr aus.

Ausgenutzt wird dieses Verhalten, dann durch Religionen, Politiker, oder andere Machtinhaber, die darin irgendeinen Nutzen für sich sehen. Meist blendet man größere Zusammenhänge aus, aber den meisten ist ja schon geholfen wenn sie kurzfirstigen Nutzen daraus ziehen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.

Viele Menschen leben in ihrer kleinen Blase, die oft voller Vorurteile und Stereotype ist, und über welche sie nie hinaus schauen. Dinge außerhalb ihrer Blase werden oftmals als Gefährdung ihres Alltags wahrgenommen, was dann wiederum zu negativen Emotionen und Aktionen führen kann. Wenn solche Menschen offen und mit Empathie anderen Lebensmodellen und Menschen entgegentreten würden, wäre Queerfeindlichkeit kein Problem mehr. Bedauerlicherweise mangelt es solchen Menschen i.d.R. jedoch genau daran: Offenheit und Empathie. Grund dafür können veraltete "Werte", aber auch Religion, fehlendes Verständnis für Sachverhalte, und andere, i.d.R. irrationale, Dinge sein. Oft ist zudem auch zu beobachten, dass diejenigen, die queere Menschen ablehnen, gar keine queeren Menschen kennen, sondern bloß ihr erdachtes Feindbild.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies
BelfastChild  13.12.2023, 10:27
Oft ist zudem auch zu beobachten, dass diejenigen, die queere Menschen ablehnen, gar keine queeren Menschen kennen, sondern bloß ihr erdachtes Feindbild.

Das kann man auch bei Islamfeindlichkeit beobachten. Dort, wo es kaum Muslime gibt, sind die Menschen in der Regel feindlicher gegenüber Muslimen eingestellt.

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SchakKlusoh  13.12.2023, 10:29

Nichts davon ist eine Erklärung.

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Die meisten Männer empfinden beim zusehen bei homosexuellen handlungen (! nicht auf die person bezogen, sondern die Handlung!) Ekel, unabhängig davon, ob sie pro oder contra Homosexualität bzw. deren Rechte stehen. Ich vermute, dass früher dieser ekel von der Handlung auf die person übertragen wurde.

Finde dazu folgendes ganz interessant:

https://www.researchgate.net/publication/317114349_What_do_two_men_kissing_and_a_bucket_of_maggots_have_in_common_Heterosexual_men's_indistinguishable_salivary_a-amylase_responses_to_photos_of_two_men_kissing_and_disgusting_images

Ich persönlich (sowie die meisten in meinem umfeld) empfinde beim Anblick jener Handlungen auch ekel, das beeinflusst aber nicht mein Verhalten gegenüber Schwulen, unter denen ich schon einige sehr nette Menschen kennenlernen durfte. Solange ich bzw. man an den Handlungen nicht teilnehmen muss, kann es einem ja egal sein; leben und leben lassen.

Über die Ursachen von Homophobie gibt es verschiedene Meinungen. ´Küchenpsychologen´ vertreten oft die Meinung homophobe Menschen würden damit nur ihre eigenen homophilen Neigungen unterdrücken. Ich halte das für eine Wirkung, nicht für eine Ursache.

Ich neige eher zu einer religiös-militärischen Erklärung. Man kann sehr gut sehen, daß die Verbreitung der Homophobie mit der Verbreitung der abrahamitischen Religionen voranging.

Jahwe/Gott/Allah ist im Ursprung der Hausgott eines proto-israelitischen Stammes (das Haus Davids in der Bibel genannt). Er war Vulkan- und Kriegsgott (am Tage eine Rauchsäule, in der Nacht eine Feuersäule / der Herr der Heerscharen).

Als Initiationsritus für Knaben hatte diese Religion die Geschlechtsteilverstümmelung von Jungen. Nach dieser Mutprobe und dem Blutsopfer waren sie in den Kreis der Männer und der Krieger aufgenommen. Alle Völker Vorderasiens waren und sind kriegerisch und männerdominiert seit Urzeiten. So ist es keine Wunder, daß sie ein kriegerisches Männerbild und eine homophobe Einstellung in ihren Kulturen entwickelten.

Aus verschiedenen, hauptsächlich römischen Quellen, wissen wir, daß die Mittel- und Westeuropäischen Kulturen (Germanen, Kelten, Gallier usw.) keine solche Männer-Ideologie kannten. Das änderte sich mit der christlichen Missionierung. Glücklicherweise viel weniger als in den Ursprungskulturen.

Die Homophobie erlebte allerdings eine Verstärkung in den Soldaten-Staaten des 17., 18. und 19. Jahrhunderts. Homosexuelle Männer waren ein Störfaktor in den Armeen weil sie nicht dem soldatischen Männerbild der Staatsdoktrin entsprach.

Allerdings war mit der amerikanischen und der französichen Revolution der Humanismus und die Aufklärung zu einer staatstragenden Idee geworden.

Daß wir heute Homophobie und andere Irrlehren ablegen, verdanken wir dem Humanismus und der Aufklärung. Wir gründen heute unsere Lebensweise nicht mehr auf Heilige Bücher, die Worte von Propheten oder sonstigen übernatürlichen Quellen, sondern auf Vernunft.