Was haben die ganzen Boomer dagegen dass die neue Generation Teilzeit arbeiten will?

20 Antworten

Ich, als boomer, hätte sicher nichts dagegen wenn jüngere Teilzeit arbeiten wollen.

Selbst habe ich schon lange eine 35h Woche was ich eher noch weiter reduzieren möchte.

verreisterNutzer  12.03.2023, 11:27

Danke dass du nicht mit den anderen gehst und für uns bist :)

0

Ich bin selbst kein Boomer sondern Generation-Y, kann jedoch ganz objektiv erkennen dass die Generation-Z bei ihrer Kritik an den Boomern eigentlich in die Hände spucken und ranklotzen müsste wie keiner vor ihnen.

Denn während die oft kritisieren Boomer bis jüngst über Jahrzehnte für den Wohlstand dieses Landes und aller nachfolgenden Generationen sorgten, fällt es nun mit deren Rentengang (Stichwort : demografischer Wandeln) auf die Füße - es wäre somit nun an der aktuellen Generation ähnliches zu leisten anstatt nach immer weniger Arbeit zu heulen.

Die einzige Genugtuung dabei ist, das die Generation Z durch dieses Handeln nicht etwa den Boomern oder auch nur uns aus X/Y schadet (wir bekommen noch ordentlich was vom Kuchen alter Tage), sondern in der Hauptsache sich selbst. Wenn ich Generation Z'tler wäre und auf meine Zukunftsperspektiven hinsichtlich Rentenalter als auch Höhe schielen würde, wäre eigentlich das schreien nach der 50-Stunden Woche angesagt um nicht noch perspektivisch bis 75 ranklotzen zu müssen und von da direkt in die Altersarmut oder direkt in die Kiste zu gehen.

Die noch recht fetten Erbschaften der Boomer bringen ja in der Hauptsache wir Y'er noch durch und fallen damit in den meisten Fällen auch noch weich. Bei Gen Z ist auch der Zug durch.

Woher ich das weiß:Recherche
thezocker12  22.05.2023, 18:45

Die Lösung für die fehlende Rente wäre so einfach. Der Staat sollte einfach eine Mindestrente von guter Höhe auszahlen. Er ist ja der, der das Geld aus dem nichts erschafft.

0

Die wollen ja nicht nur mehr Freizeit haben, sondern auch noch den gleichen Lohn für weniger Arbeit. Das passt halt nicht. Ausserdem ist das auch in vielen Branchen gar nicht machbar.

verreisterNutzer  10.03.2023, 14:08

Nein, das fordert niemand unserer Genration, das ist wieder so Boomer Blödsinn den ihr erzählt um Teilzeitarbeitende zu unterdrücken. Warum sollten auch Leute gleich viel verdienen wenn sie weniger arbeiten? Das ist so unlogisch.

1
Psycho400  12.03.2023, 11:19

Bei Teilzeit habe ich das tatsächlich noch nicht gehört, dass jemand den gleichen Lohn will.

Bei der 4 Tage Woche habe ich das gehört, aber da würde man an den 4 Tagen wohl die Stunden wieder „hereinarbeiten”.

Ein Argument ist hier aber auch, dass man den gleichen Lohn auch bekommen sollte, wenn man in weniger Zeit die gleiche Arbeit schafft. Wenn das möglich ist, stimme ich da auch zu, aber das geht eben nicht in jedem Job.

0
thezocker12  22.05.2023, 18:47

Gleicher Lohn für weniger Arbeit passt doch. Während Unternehmensgewinne die letzten Jahrzehnte massiv gewachsen sind, sind die Reallöhne gleich geblieben und oft sogar leicht gesunken.

0

Also zunächst einmal finde ich diese Verallgemeinerung auf alle "Boomer" sehr kritisch. Ich kenne sehr viele Menschen dieser Generation, die in ihrem Denken sehr progressiv sind und selber Flexibilität im Arbeitsmarkt vorantreiben. Aber das nur vorweg.

Fakt ist, dass der Gesellschaftsvertrag mit Arbeit und Rente nur funktioniert, wenn eine Folgegeneration mehr arbeitende Bevölkerung auf den Markt bringt als die Vorläufergeneration. Das wird mit Generation Y, Z und Alpha nicht funktionieren, weil wir einfach viel zu wenige sind. D.h., hier muss eine grundlegende Umgestaltung des Rentensystems her

Ich schätze, viele Menschen der Boomer-Generation haben einfach Angst, trotz eines Lebens voller Fleiß in die Altersarmut zu rutschen. Sie haben mit ihrer Elterngeneration das Land nach dem Krieg wieder aufgebaut und die Arme hochgekrempelt, um dort anzupacken, wo es nötig war. Sie verdienen wie jede andere Generation von Rentnern einen Lebensabend in Sorglosigkeit und ohne Altersarmut.

Nun wird in letzter Zeit viel diskutiert über Work-Life-Balance, Flexibilität usw.

Das sorgt aber dafür, dass weniger Geld über den Tresen geht und weniger Geld in die Rentenkasse fließt. Nicht nur, dass dadurch viele Rentenbeiträge fehlen. All das passt natürlich auch nicht zu einer Gesellschaft, in der ständiges Wachstum vorhanden sein muss, da sich ja dadurch die Nettoarbeitszeit verringert. Und viele bauschen leider auch eine Schuld der fiesen Millenials und GenZ auf, die ja so dreist sein kann, nach mehr Lohn zu fragen und dann auch noch Flexibilität einfordern. Und mit der Angst von Leuten haben Zeitungen seit jeher verstanden, Feindbilder aufzubauen und reißerische und hetzerische Stories zu kreieren.

Dementsprechend denke ich, dass viele von sich aus nicht so denken, sondern lediglich aufgehetzt werden durch dieses ganze mediale Gewitter, was das Thema Arbeit in Deutschland momentan verursacht.

Dahinter steckt vermutlich diese sehr weit verbreitete Herangehensweise, dass andere genau so leiden sollen wie man selbst gelitten hat. Also, anstatt sich nach negativen Erlebnissen vorzunehmen, es selbst besser zu machen, verfallen leider viele Menschen dann eher in diese Ansicht, dass die anderen gefälligst das gleiche Negative erleben sollen wie man selbst. Eine Einstellung, die sich mir echt nicht erschließt, auf die man aber überall immer wieder stößt - z. B. auch in Ausbildungsbetrieben, wo Auszubildende schlecht behandelt werden, weil "wir da ja auch durch mussten!"...

isilang  12.03.2023, 11:26
Dahinter steckt vermutlich diese sehr weit verbreitete Herangehensweise, dass andere genau so leiden sollen wie man selbst gelitten hat.

Veto! Die älteren Generationen wünschen ihren Kindern und Enkeln, dass sie es mal besser haben sollen, als sie selbst. Dazu gehört dann auch ein "leichteres" Leben.

Die junge Generation ist allerdings auch sehr jammervoll, wofür die Älteren weniger Verständnis haben, weil sie u. a. teilweise Kriege miterlebt haben.

3
HappyMe1984  12.03.2023, 17:48
@isilang

Die Boomer-Generation, um die es hier geht, ist eben gerade die, die KEINEN Krieg, sondern ausschließlich Aufbau, wirtschaftlichen Aufschwung und einen massiven Anstieg des Lebensstandards miterlebt hat! Die Kriegsgeneration waren deren Eltern. Dass sich also über vermeintliches "Jammern" beschwert wird von einer Generation, für die es ihr Leben lang immer nur bergauf ging, während die aktuelle Generation mit Inflation, Krieg, Klimawandel, exorbitanten Immobilienpreisen, Fachkräftemangel und so weiter vor einem riesigen Haufen Problemen steht, ist, nun ja, schon etwas unreflektiert von dieser sich beschwerenden Generation, oder?

0
isilang  12.03.2023, 18:06
@HappyMe1984

Es ging auch für diese Generation nicht immer nur bergauf. Wie kommst du auf den Gedanken?

Durch diese Zeit müssen alle wir durch. Ich genauso, auch wenn ich nicht zu den "Boomern" zähle. Ich erkenne trotzdem eine jammervolle Generation danach und wieder danach. Ich erkenne auch den Druck, der sich verstärkt hat. Aber damit muss ich genauso umgehen.

Ein Teil der Generation hat das Ende des Krieges und die harte Zeit danach erlebt. Deren Kinder (ich z. B.) sind doch nicht im Schlaraffenland aufgewachsen.

Dahinter steckt vermutlich diese sehr weit verbreitete Herangehensweise, dass andere genau so leiden sollen wie man selbst gelitten hat.

Das teile ich eben nicht. Es ist gegenseitiges Unverständnis, keine Missgunst oder Schadenfreude.

0