Was haben Berliner (Faschingskrapfen) mit Karneval zu tun?

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Warum ist dieses Siedegebäck so beliebt, gerade jetzt zur Karnevalszeit?
Ist es ein typischer Brauch von früher oder was hat es damit auf sich?

Genau. Dieser Brauch stammt von früher.

Der Teig der Berliner besteht aus Mehl, Zucker, Milch, Hefe, Eigelb und Butter.

Die mittelalterlichen Fastenregeln verboten den Verzehr von Fleisch, Milchprodukten, Alkohol und Eiern. Deshalb wurde vorher noch mal ausgiebig geschlemmt, um verderbliche Vorräte aufzubrauchen und gut durch die Fastenzeit zu kommen.

Dazu bietet sich ein Gebäck, welches viele dieser verbotenen Zutaten enthält, sehr gut an.

Das Gebäck ist Jahrhunderte alt und man aß es vor der Fastenzeit. Bei uns in der Region gab es die Dinger nur beim Fasching und sie hießen deswegen auch "Fasnachtskuchen" / "Fasnachtsküchlein". Die Marmeladenfüllung gab es dann erst in späteren Zeiten. Bei uns verwenden die Hausfrauen einen gehaltvollen und leckeren Hefeteig. Sie werden entweder mit, oder ohne Marmelade gemacht. Ausgebacken werden sie bei uns in der Familie mit Erdnussöl. (Auch für Pfannkuchen lecker!) Zucker drumrum kann sein, muss aber nicht. Kein Vergleich jedenfalls zu den hohlen Schaumgummibollen, die man in Bäckereien bekommt.

Meine Abneigung gegen beides ist etwa gleich groß. Süss und fett gleichzeitig löst bei mir Übelkeit aus, sowohl beim Karneval als auch bei den Krapfen.