Was dachten Menschen im Mittelalter, wenn sie durch statische Entladung eine "gewischt" bekamen?

7 Antworten

Statische Aufladungen gibt es meist nur bei Metallen und Kunststoffen. Wie z.B. bei Autos. Im Mittelalter gab es im Haushalt nur Ton,Stein, Holz , Leinen und Leder, die sich nicht statisch aufladen. Und ein Stück Bernstein hatte auch nicht jeder. Außerdem musste er wissen das es geieben werden musste, damit es sich aufladet.

Bereits um 600 v. Chr. beobachtet der griechische Naturphilosoph Thales von Milet die Anziehungskraft von Bernstein, der nach Reibung kleine Teilchen, wie Staub oder Wollschnitzel, anzieht. Ähnliche Wirkungen hat auch der Magnetstein. Die Forscher der Antike führen ihre Beobachtungen auf eine „Kraft“ in der Natur zurück: Man nimmt damals an, dass gewisse „Ausströmungen“ dieser Materialien die Luft in der Umgebung wegstoßen und der „horror vacui“ – die „Angst vor dem Vakuum“ – die übrige Luft mit ihren kleinen Teilchen mitzieht und an den Bernstein oder Magnetstein heranströmen lässt. Auch wenn die Deutungen falsch sind, das Wort Elektrizität leitet sich vom altgriechischen Ausdruck für Bernstein „elektron“ ab.

Quelle: http://www.energiegeschichte.de/ContentFiles/Museum/Downloads/Blitz_Insel-Banner.pdf


Ludwig20  27.04.2012, 11:32

Ich denke er meinte aber eher die deutschen Bürger im Mittelalter und nicht irgendwelche antiken Philosophen.

0
Kabbalist 
Beitragsersteller
 27.04.2012, 03:29

Sehr gute Antwort - danke!

Mich interessiert jedoch mehr, was das gemeine Volk (zumeist mit geringem Bildungsstand) dachte, wenn es bei Berührung von Metall eine gewischt bekam!

0

Dürfte wohl eher selten vorgekommen sein, da niemand Kunstfasern oder Gummisohlen trug und sich Naturmaterialien nicht statisch aufladen.

Wenn es jemandem aus dem gemeinen Volk doch passierte, werden wir wohl nie erfahren, was er dachte, weil ers wohl in Ermangelung entsprechender Kenntnisse nicht aufgeschrieben hat.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass die Menschen damals weit weniger mit diesem Phänomen zu tun hatten als wir heutzutage. Wir tragen heute Gummisohlen und viele synthetische Gewebe. Die Menschen damals trugen Leinen oder Wolle und kamen auch viel seltener mit Metallen in Berührung - damals dominierten Dinge aus Holz und Stein.. Die Menschen waren nicht so geladen wie wir heute ;)

Davon abgesehen steckte ja in jedem Menschen der "göttliche Funke" oder eine "göttliche Energie", die ihn erst befähigte zu Leben. Vielleicht haben Sie es als eine Art Überschuss dieser Energie gesehen.

Angesichts der mittelalterlichen Werkstoffe dürfte das im Alltag sehr selten zu bemerken gewesen sein. Die hatten ja keine Kunststoffe. Metalle laden sich so nicht auf.