Was beim ersten Pferd beachten?

6 Antworten

ich nehme mal den titel der frage als anhaltspunkt

  • nicht selber nach einem pferd suchen, sondern den trainer beauftragen.
  • trainer haben häufig "vitamin B" zu händlern. bei händlern landen oft nur die "standuhren" im internet.
  • die eigene suche ist ein schlechter ratgeber. man verknallt sich in irgendein pferd und ist nicht bereit, zu erkennen, dass es das falsche pferd ist, dass es macken hat, mit denen man nicht umgehen kann und das gesundheitliche einschränkungen hat, die es nur bedingt nutzbar machen
  • keine ausrüstung mitkaufen - ein händlerpferd wird gewöhnlich mit einem dem pferd passenden halfter geliefert. alles andere, was z.b. ein privater verkäufer mitgibt oder manchmal ein händler für eine pauschale anbietet, mitzugeben, ist gewöhnlich müll - bis hin zu decken, die offene druckstellen verursachen und sätteln mit gebrochenen bäumen oder welchen, die gar nicht zum pferd gehören.
  • trainer haben oft die möglichkeit, pferde auf probe zu bekommen. die stallmitarbeiter können oft schon nach zwei oder drei tagen analysieren, ob das pferd vom wesen, charakter und typ zum käufer passt und wie gut es auf menschen und andere pferde sozialisiert ist
  • bei einem pferd, das zur probe einsteht, macht der hoftierarzt die AKU - und dem ist so ein pferd nicht egal, sondern er ist die person, die das pferd nachher in der gesundheitsbetreuung hat und am ehesten tatsächliche gesundheitliche oder körperliche einschränkungen aufzeigt, die ein TA, der von irgendwo zum verkäufer "einfliegt" oder gar der TA des verkäufers ist, nicht für relevant hält und daher nicht mit in das gutachten aufnimmt. diese dinge nicht anzugeben stellt keine reklamierbare nichtleistung dar, sondern ist absolut üblich, weil einfach nur die punkte einer AKU abgehandelt werden und der hoftierarzt eventuell einige punkte dazunimmt, für die er nicht bezahlt wird. hier wieder stichwort "vitamin B".
  • das pferd, das zu dir passt müssen also andere aussuchen - und du wirst es auch sehr schnell mögen. dass es noch andere reiter in der familie gibt, ist eher ein ausschlusspunkt, denn häufig muss ein pferd so beschaffen sein, dass es die bedürfnisse meherer reiter abdeckt
  • die möglichkeit für professionellen beritt müssen im heimatstall gegeben sein
  • eine umfassende begleitung im ersten jahr durch deinen trainer muss wenigstens im ersten jahr unbedingt gegeben sein
  • es muss VORHER die frage geklärt werden, was in den tagen geschieht, in denen du nicht zum pferd kannst. da sind normalerweise eher kleinere ställe sinnvoll, wo man sich mit andern besitzern abspricht und auf gegenseitigkeit bei ausfall des normalen reiters die pferde gegenseitig bewegt. das erspart EINE MENGE kosten, egal ob bei krankheit, wenn man einfach mal frei braucht oder bei urlaub. manche ställe bieten erweiterte programme an, bei denen einstellerkosten reduziert werden können, wenn das pferd an festen tagen für qualifizierten unterricht für andere reiter genutzt werden kann. das spart übrigens oft auch noch die hälfte der berittkosten und du hast den vorteil, dass das pferd nicht nur bewegt, sondern auch weiter ausgebildet wird.

ich glaube, das wars erst mal.

resümee:

lass deinen trainer das pferd aussuchen - damit fährst du wesentlich besser, als wenn du dich hals über kopf in ein ungeeignetes pferd verliebst, ärger mit privaten verkäufern hast und mit grosser wahrscheinlichkeit wird dir eine grosse enttäuschung erspart.

zu den restlichen punkten haben die andern schon eine menge geschrieben. da könnte ich dir nur weiterhelfen, solltest du zufällig in der schweiz wohnen.

nur eins dazu:

niedrige einstellkosten bedeuten in der regel keine betreuung durch gut fachlich geschulte mitarbeiter, mangelhafte stallungen und schlechtes heu hin, also bedingungen, die dem pferd unter garantie schaden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Hi leni200437,

Sind deine Eltern denn schon im Bilde über deinen Plan? Denn mit 16 kannst du noch keine Kaufverträge abschließen und auch alles weitere wie Tierarztbehandlungen usw müssen über deine Eltwrn abgewickelt werden.

Was sind die ersten wichtigsten Sachen die man für das Pferd braucht?

Zuerst einmal brauchst du eine wirklich fachkundige Person, die dir sowohl bei der Pferdesuche als auch bei der Alltagsbestreitung mit dem Pferd hilft. Denn gerade als unerfahrener Pferdebesitzer wird man schnell mal übern Tisch gezogen.

Dann braucht das Pferd eine Ankaufsuntersuchung und passendes Zubehör.

  • 2x Halfter + Strick (50-100 insgesamt, sowas kann dir dein Sattleraus Lederresten macheb, das ist viel langlebiger und günstiger als 5 mal im Jahr Billighafter neu kaufen zu müssen)
  • Sattel + Gurt, Bügel, Bügeleisen (1-6k auch da bitte den Sattler kommen lassen)
  • 2-3 Schabracken (insgesamt ca 280€)
  • Putzzeug und Pflegemittel (ca 150€)
  • Decken (ca 700-1500 €, du braucht 1 Fliegendecke, 1-2 Abschwitzdecke und Regen- bzw Winterdecken)
  • Trense + Gebiss (ca 250 €)
  • Kleinkram wie Gamaschen, Fliegenohren, etc (ca 200€)
Mit welchen Kosten sollte man monatlich rechnen?

Ich zahle zwischen 500 und 1700 € monatlich für ein Pferd. Wirklich pauschalisieren kann man das nicht, denn das ist stark von deinem Wohnort und dem Stall abhängig. Ein Vollpensionstall im Speckgürtel von München kann auch 1800 nur für die Boxenmiete kosten, während ein Selbstversorgerstall irgendwo in Norddeutschland auch nur 200 € kosten kann. Du musst Stallmiete, eventuelle Serviceleistungen wie misten oder umdecken, Futter, zu ersetzendes Zubehör, Sattlertermine, Osteo, Hufschmied, regelmäßige Routineuntersuchungen wie Impfungen, evtl Turnier, Unterricht, Urlaubsvertretung, Versicherungen, eventuellen Beritt und ungeplante Kosten zahlen. Dazu brauchst du noch Rücklagen für Notfälle und den Tierarzt. Jährlich kann so ein Pferd leicht 20.000 € kosten.

Welche Versicherungen muss man abschließen?

- Haftpflichtversicherung

- OP-Versicherung

- Fremdreiterversicherung

- evtl Reiter Unfall Versucherung

Nochmal ein paar Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Habe ich jeden Tag mindestens 3h Zeit unf kann auch mehrfach täglich zum Stall? Wenn nicht, habe ich eine Person die wirklich stets einspringen kann?
  • Schaffe ich es jeden einzelnen Tag, gerade nach langen und anstrengenden Schul- bzw Ausbildungsstätten, bei jedem Wetter, zum Pferd? Schaffe ich es dann, zu misten, zu putzen, zu reiten?
  • Wäre ich bereit, auch täglich zum Pferd zu gehen und die Stallarbeit zu erledigen, auch wenn es für mehrere Wochen/Monate krank ist?
  • Fühle ich mich bereit, die Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen?
  • Würde ich mein Pferd evtl vernachlässigen, wenn ich irgendwann eine Bezeihung, Freundesgruppen oder Urlaube habe?
  • Kann ich auch ohne meinen Reitlehrer eine sinnvolle Reiteinheit aufbauen?
  • Kann ich Verletzungen und Schmerzen bei meinem Pferd feststellen und dementsprechend handeln?
  • Schaffe ich es, mir, wenn nötig, Hilfe zu holen?

Liebe Grüße calvari

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 3 Pferde im eigenen Besitz
Von Experten Urlewas und Hjalti bestätigt
Was beim ersten Pferd beachten?

Da kann man Bücher drüber schreiben.

Ein eigenes Pferd zu halten ist eine große Verantwortung und mit erheblichen Kosten verbunden. Hier ist eine detaillierte Kostenaufstellung für die Pferdehaltung, inklusive Ausrüstung und Versicherungen:

1. Anschaffungskosten
  • Kaufpreis des Pferdes: 7.000 – 35.000 € (je nach Rasse, Alter, Ausbildung)
  • AKU 500 -1.500 Euro
  • Ausstattung (individuell angepasst):
  • Sattel: 500 – 4.500 €
  • Trense & Gebiss: 100 – 600 €
  • Satteldecke: 60 – 250 €
  • Halfter & Strick: 80 – 160 €
  • Decken (Regen-, Winter-, Fliegendecke): 250 – 1300 €
  • Putzzeug: 130 – 500 €
2. Laufende monatliche Kosten
  • Stallmiete (je nach Region & Haltung): 350 – 1200 €
  • Futterkosten (bei Selbstversorgung): 125 – 250 €
  • Hufpflege:
  • Barhuf (Hufschmied alle 6-8 Wochen): 60 – 90 €
  • Mit Hufeisen (alle 6-8 Wochen): 120 – 200 €
  • Tierarzt & Impfungen: ca. 15 – 50 € pro Monat
  • Wurmkur (ca. 4x im Jahr): 25 – 60 € pro Dosis
  • Versicherungen:
  • Haftpflichtversicherung: 80 – 150 € pro Jahr
  • OP-Versicherung: 200 – 600 € pro Jahr
  • Zahnkontrolle (2x jährlich): ca. 80 – 150 €
  • sonstige med. Dienstleister: 250 bis 600 € im Jahr
  • Reitunterricht (optional): 35 – 90 € pro Einheit
3. Weitere Kosten (jährlich oder unregelmäßig)
  • Sattelkontrolle & Anpassung: 200 – 500 €
  • Zusätzliche Ausrüstung (z. B. neue Decken, Putzzeug): 200 – 500 €
  • Transportkosten (z. B. für Turniere oder Klinikbesuche): variabel

Die monatlichen Kosten belaufen sich je nach Haltung, Versicherung und Pflegeaufwand auf mindestens 500 – 1.500 € pro Monat. Dazu kommen unregelmäßige Ausgaben für Tierarzt, Hufschmied, Ausrüstung und unerwartete Notfälle.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Hjalti  10.02.2025, 07:30

👍

Ich bin 16 Jahre und mittlerweile an dem Punkt, wo ich sage, ich würde mir ein eigenes Pferd zutrauen

Du bist zu jung und solltest dir lieber einen Hund kaufen.

Abgesehen von den Kosten braucht man kompetente (!) Beratung. Sowohl beim Kauf, als auch weiterhin furs tägliche Leben mit dem Pferd. „Weitere Reiter“ in der Familie sind gut und schön, aber Fachpersonal im Stall wäre wünschenswert.