Blickwechsel 10. November 2021
Deine Fragen an eine Astrologin
Alles zum Blickwechsel

Was antwortest du, wenn dich jemand fragt, wie das überhaupt funktionieren soll?

3 Antworten

Hallo,

da hast du ja einige Vorurteile aneinandergereiht. Das ist peinlich. Denn gerade wenn man auf Wissenschaftlichkeit pocht, sollte man doch wenigstens so weit recherchieren, dass man weiß, worüber man schreibt.

Beginnen wir mit Vorurteil Nummer 1:

Manche der Sterne sind tausendmal weiter entfernt als andere. Es ist so, als würde man einen Zusammenhang zwischen einer Topfpflanze auf dem Balkon, einem Kirchturm im Stadtzentrum und einer Bergspitze am Horizont herstellen, nur weil alles vom Bett aus aussieht, als hätte es eine bestimmte Anordnung.

In Wirklichkeit arbeiten die allermeisten Astrologen gar nicht mit den Sternen oder den Sternbildern.

Die sind nämlich viel zu weit weg, außerdem dreidimensional und haben zudem nichts mit den Jahreszeiten zu tun, um die es hier viel eher geht. Als Anzeiger für Jahreszeiten sind sie ebenfalls unbrauchbar, weil sie sich verschieben.

Aud gutem Grund verwenden wir also jenen Tierkreis, der unabhängig von den Sternbildern die Verhältnisse auf der Erde aufgreift, beginnend mit dem Frühlingspunkt.

Kommen wir zu Vorurteil Nummer 2:

Das Einzige, was Sterne aussenden sind Wellen, unter anderem sichtbares Licht und das ist extrem schwach.

In Wirklichkeit glaubt kein Astrologe, Sterne würden gezielt etwas auf uns senden.

Viel eher werden synchrone Zusammenhänge gesehen von Konstellationen am Himmel mit denen auf der Erde - ähnlich wie beim Betrachten von Fraktalen.

Und gleich darauf Vorurteil Nummer 3

Die Deckenlampe im Kreissaal hat nicht nur mehr Licht in so ziemlich jedem Spektrum als der ganze Sternenhimmel, sondern übt auch mehr Gravitation aus, nämlich praktisch Null.

In Wirklichkeit gehen wir in der Astrologie NICHT davon aus, dass das Licht oder die direkte Gravitation von Planeten (außer der Erde natürlich) auf einzelne Menschen wirken soll. Vielleicht wirkt die Gravitation aber indirekt: Nehmen wir als Beispiel den Mond. Seine Schwerkraft sorgt bekanntermaßen für Ebbe und Flut, wobei hier auch noch Schwankungen der Fluthöhe nach Neu- oder Vollmond eine größere Rolle spielen.

Die Erde mit ihren Ozeanen pulsiert sozusagen mithilfe des Mondes. Ich gehe schon davon aus, dass der Rhythmus des Ganzen auch auf die Biologie wirkt. Zum Beispiel war die Eiablage von Meeresbewohnern bei Springtide im Sand ein Puzzlestück dafür, dass das Leben an Land kommen konnte. In der Natur gibt es jedenfalls häufiger biologische Rhythmen, die in Resonanz mit dem Mondzyklus stehen, nicht zuletzt der Monatszyklus der Frau.

Auch die Planeten untereinander stehen in Resonanz. Hier handelt es sich ebenfalls um etwas Pulsierendes, wenn auch in Zyklen von Jahren.

Insgesamt geht es in der Astrologie also vor allem um zeitliche Rhythmen, des Jahres, des Tages, des Mondes und eben der Planeten.

Und weiter mit Vorurteil Nummer 4:

Außerdem beginnt die Entwicklungsphase eines Menschen lange vor der Geburt und geht danach ja weiter. Warum sollte gerade die Geburt so so einen Einfluss haben?

In Wirklichkeit ist es auch möglich, Horoskope für Ereignisse zu stellen, zum Beispiel für eine Zeugung. Der Moment, indem tatsächlich die Vereinigung der Keimzellen stattfindet, wäre astrologisch sicher auch sehr interessant. Nur lässt sich das schwer feststellen. Den Moment der Geburt hingegen können wir genau bestimmen. Zudem sagt man doch auch "vom ersten bis zum letzten Atemzug" und meint damit Beginn und Ende des Lebens. Die Geburt ist außerdem deswegen ent-scheidend, weil wir vorher noch wie ein Körperteil der Mutter existieren. Ab der Geburt können wir dann selbst leben. Das alles spricht dafür, den Geburtsmoment zu verwenden als Eintritt in diese Welt.

Was denkst du persönlich, was da dahintersteckt? Ist da eine Art Astrologie-Gott, der sich die Sterne bei deiner Geburt anschaut und dann für den Rest deines Lebens dein Schicksaal lenkt?

Ah, jetzt wird es auch noch polemisch.

Was dahinter steckt, habe ich dir ja oben schon geschrieben. Ob dahinter dann noch eine hohe Macht wohnt, die alles lenkt? Nicht unbedingt. Andererseits sind alle Naturgesetze ja auch schon geistig und nicht materiell. Da frage ich mich schon. Was für ein Geist ist das? Die Griechen bezeichneten ihn als Logos und es war deren Verständnis von Gott, weswegen er dann als "Heiliger Geist" in die Dreifaltigkeit aufgenommen wurde. Und die Griechen hielten viel von Astrologie.

Oder glaubst du, es gibt eine physikalische Gesetzmäßigkeit, die astronomische Begebenheiten in den unendlichen Weiten des Alls mit dem Vorgehen auf deinem Bankkonto verbindet?

... polemisch

Oder vermeidest du es, logisch zu hinterfragen, um weiter daran glauben zu können?

Das dürfte eine Projektion von dir sein. Hinterfrage bitte erst einmal deine Vorurteile. Oder vermeidest du das, um weiter daran glauben zu können?

Schließen wir mit Vorurteil Nummer 5:

Ich könnte nicht an Astrologie glauben oder sogar damit Geld verdienen, ohne permanent zu denken. Das, was ich hier tue macht überhaupt keinen Sinn.

Ich biete eine Dienstleistung an. Meine Klient/inn/en wissen genau, was sie bei mir bekommen und was nicht. Ihnen dient das persönlich erstellte Horoskop vor allem der Selbstreflektion und der Sinnfindung. Zudem zeigt es recht deutlich auf, welche Themen gerade anstehen.

Nicht ohne Grund haben sich auch viele große Denker bereits mit Astrologie befasst und daraus wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Im Alltag zeigt es sich ähnlich: Zu mir in die Beratung kommen Lehrer, medizinisch Tätige, Anwälte, Psychologen, Juristen, Unternehmensberater, Sozialarbeiter und sogar Naturwissenschaftler, also fast immer Hochschulabsolventen. Auf jeden Fall handelt es sich aber um geistig aufgeschlossene, reflektierte Menschen, denen die astrologische Beratung hilft, sich und die Welt besser zu verstehen. Die meine Arbeit schon länger kennen und zu schätzen wissen. Ich finde das sinnvoll.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Langjährige Berufserfahrung als Astrologin des DAV
Die Erde mit ihren Ozeanen pulsiert sozusagen mithilfe des Mondes.

Richtig. Weil es sich hierbei um riesige Massen handelt, auf die die Gravitation wirkt.

Ich gehe schon davon aus, dass der Rhythmus des Ganzen auch auf die Biologie wirkt

Nein. Ebenso wenig wie der Mond für Ebbe und Flut im Goldfischteich sorgt, wirkt er auf die Biologie.

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@EinAlexander

Offenbar haben Sie meinen Text nicht richtig gelesen.

Dabei habe ich so deutlich geschrieben, dass wir in der Astrologie NICHT davon ausgehen, dass es die direkte Gravitation des Mondes ist, die mit chronobiologischen Prozessen mancher Lebewesen korreliert.

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@EinAlexander

Lass mich das mal noch einmal von einem anderen Blickwinkel beschreiben. Beim Mond ist es ziemlich deutlich. Milliarden von bewussten Wesen sehen den Mond von der Erde aus, und bei ihnen entsteht eine emotionale Reaktion. Diese haben einen Rhythmus von 28 Tagen. Wer geistige Realitäten nicht vollständig leugnet, glaubt auch an eine Art Kollektivpsyche, mit der diese Reaktionen der Lebewesen wechselwirken.

Somit entstehen analog zu den Gezeiten des Meeres (Ebbe und Flut) auch in der Kollektivpsyche aller irdischen Lebewesen emotional-energetische Gezeiten (Erste wahrnehmbare Wirkung: "Man fühlt sich anders").

Die Rhythmen in der Kollektivpsyche haben sich im Laufe der Jahrmillionen mit dem Rhythmus des Mondumlaufs synchronisiert, und somit kann das Letztere als Indikator für das Erstere benutzt werden.

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@Christine Keidel-Joura
dass wir in der Astrologie NICHT davon ausgehen, dass es die direkte Gravitation des Mondes ist,

Schreibst aber gleichzeitig "Die Erde mit ihren Ozeanen pulsiert sozusagen mithilfe des Mondes" Und das tut sie nun mal aufgrund der Gravitation.

die mit der chronobiologischen Prozessen mancher Lebewesen korreliert.

Korrelation bedeutet "zufälliges Zusammentreffen". Das heißt, der Astrologe behauptet, man können aus dem zufälligen Zusammentreffen zweier Ereignisse Schlüsse ziehen. Nun ja ...

3
@scatha
Milliarden von bewussten Wesen sehen den Mond von der Erde aus

Richtig. So wie die Sonne, den Himmel, Wolken, Blitze, Schnee, Regentropfen, Meerwasser, Sand usw.

und bei ihnen entsteht eine emotionale Reaktion

Richtig. So wie beim Betrachten der Sonne, des Himmels, der Wolken, der Blitze, des Schnees, der Regentropfen, des Meeres, des Sands usw.

Diese haben einen Rhythmus von 28 Tagen

Haben sie? Also ich habe keinen Rhythmus von 28 Tagen.

Wer geistige Realitäten nicht vollständig leugnet

Ist "geistige Realität" nicht ein Oxymoron?

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@EinAlexander
Ebenso wenig wie der Mond für Ebbe und Flut im Goldfischteich sorgt, wirkt er auf die Biologie.

Diese Aussage gleicht aber mehr einer (falschen oder zumindestens unüberlegten) Mutmaßung, als einer logischen durchdachten Folgerung. Denn tatsächlich, ist es ja aus wissenschaftlicher Sicht so, dass die Gravitationskraft auf der Erde bewirkt, dass alle Körper nach unten, in Richtung Erdmittelpunkt fallen, sofern sie nicht durch andere Kräfte daran gehindert werden. Im Sonnensystem bestimmt die Gravitation darüberhinaus aber auch die Bahnen der Planeten, Monde und Satelliten. Insofern lässt sich daraus auch ganz unschwer und logisch schlussfolgern, dass die Gravitation durchaus, ob nun in sehr direkter oder eher indirekter Art, auch die Biologie und das Leben auf der Erde mit beeinflussen muss.

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@berndsporrer
Insofern lässt sich daraus auch ganz unschwer und logisch schlussfolgern, dass die Gravitation durchaus, ob nun in sehr direkter oder eher indirekter Art, auch die Biologie und das Leben auf der Erde mit beeinflussen muss.

Und genau das lässt sich eben nicht schlussfolgern.

1
@EinAlexander
Und genau das lässt sich eben nicht schlussfolgern.

Hast Du es denn auch richtig gelesen?

Also noch einmal, schön langsam zum Mitschreiben:

Die Gravitationskraft auf der Erde bewirkt, dass alle Körper nach unten, in Richtung Erdmittelpunkt fallen, sofern sie nicht durch andere Kräfte daran gehindert werden. Im Sonnensystem bestimmt die Gravitation darüberhinaus aber auch die Bahnen der Planeten, Monde und Satelliten.
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@berndsporrer
Die Gravitationskraft auf der Erde bewirkt, dass alle Körper nach unten, in Richtung Erdmittelpunkt fallen, sofern sie nicht durch andere Kräfte daran gehindert werden. Im Sonnensystem bestimmt die Gravitation darüberhinaus aber auch die Bahnen der Planeten, Monde und Satelliten.

Dem stimme ich uneingeschänkt zu.

2
@berndsporrer

Was offenbar in deiner Argumentation nicht beachtet wird . ist die größenordnung

natürlich wirkt die Gravitation auf das Wasser in der menschlichen Zelle aber viel geringer

eine Zelle ist Ca 1 mm x 1 mm x 1mm groß

ein Ozean ist ca 1000 km x 1000 km x 1 km

also ist die Kraft auf die Zelle

ist 0,000000000000000000000001 mal der Kraft auf den ozean

also erwarte ich . dass der Einfluss des Mondes (Und noch weniger der der Sterne) auf meine Zelle 0,000000000000000000000001 mal so groß wie der auf das Meer Ist

Das Meer wird um 1 bis 10m gehoben, das Wasser in meinen Zehen wird also um ca 0,000000001 Mal bis. 0,00000001 Mal der Große eines Atomkerns bewegt. Selbst wenn man diese Kraft auf alle meine Zeiten konzentriert / addiert auf eine Zelle, bewegt sich diese eine Zelle nicht mal um dir Breite einen Atomkerns!

es muss also eine andere Begründung fur fur Wirkung geben (Wenn es eine gültige gibt)

das hat Frau Keidel-Joura erkannt, wenn sie eher eine in Jahrmillionen entstandene Synchronisierung von sozialen Zyklen und astronomischen Zyklen als Begründung anführt

meine Erklärung für das überleben der Astrologie ist aber eine andere:

wenn Astrologie korrekte Aussagen liefert , stelle ich es mir eher vor , wie wenn man ein Bild /Foto ansieht:

wenn ich mir vornehme, auf etwas bestimmtes zu achten zum Beispiel Vögel, werde ich welche sehe, wo es fast überall am Himmel und in der Vegetation welche gibt

So ist es wenn ein Astrologe mir sagt dass ich EinenUmbruch erleben werde, sehe ich etwas das einen Umbruch in meinem Leben darstellt, und sage recht hatte er

das muss nichts schlechtes sein , dass man durch Astrologie den Fokus auf etwas bestimmtes legt. Meines Erachtens sollte man nur nicht versuchen , es Naturwissenschaftlich zu erklären

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@ascivit
Meines Erachtens sollte man nur nicht versuchen , es Naturwissenschaftlich zu erklären

Nein, das funktioniert auch nicht, da es zu komplex ist. Alles ist in Bewegung und in ständiger Wechselwirkung zueinander begriffen. Die Physik liefert uns lediglich messbare Ergebnisse, aber sie kann nicht alles erklären.

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@berndsporrer

Das stimmt. Die Physik erklärt nicht alles. Das behauptet sie auch gar nicht. Meinst du , die Astrologie kann alles erklären ?

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@ascivit
Meinst du , die Astrologie kann alles erklären?

Nein, die Astrologie beruht auf einen ganz anderen Weltbegriff als die Physik.

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In Wirklichkeit arbeiten die allermeisten Astrologen gar nicht mit den Sternen oder den Sternbildern. [...]
Aud gutem Grund verwenden wir also jenen Tierkreis

Auch der Tierkreis besteht ausschließlich aus Sternen.

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@Silicium58

Der in der Astrologie verwendete Tierkreis basiert auf den Tagundnachtgleichen sowie den Sonnwenden.

Er ist im Grunde genommen schlicht die Ekliptik, unsere Umlaufbahn. Ein Kreis von 360°, eingeteilt in 12 Abschnitte à 30°, beginnend mit dem Frühlingspunkt.

Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

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@Christine Keidel-Joura

Ja, ist es leider.

Wegen der Beliebigkeit, die sämtliche Definitionen der Astrologie ausmacht.

Unter dem Tierkreis verstehe ich eine Zone, und kein Ereignis, das auf astronomischen Phänomenen basiert wie Sonnenwenden.

Diese Zone, die von der Ekliptik bestimmt wird (und Ekliptik meint absolut nicht unsere Umlaufbahn, sondern die scheinbare Bahn der Sonne), wird durch Sternbilder repräsentiert, die auf dieser Ebene liegen. Sternbilder, von denen du sagtest, die meisten Astrologen würden damit nicht arbeiten.

Auch liegen in der Ekliptik dreizehn Sternbilder, nicht zwölf, plus weitere vier oder fünf, die in Teilen in die Ekliptik ragen. Die Aufteilung in 12x30° ist völlig willkürlich.

Eines interessiert mich aber, weil du es bereits mehrfach gesagt hast - sind Sterne (außer der Sonne) in der Astrologie wirklich so irrelevant und ohne Auswirkung auf menschliches Sein, wie du es darstellst?

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@Silicium58
Eines interessiert mich aber, weil du es bereits mehrfach gesagt hast - sind Sterne (außer der Sonne) in der Astrologie wirklich so irrelevant und ohne Auswirkung auf menschliches Sein, wie du es darstellst?

Es mag sein, dass auch Sterne Konstellationen anzeigen, die in Zusammenhang stehen mit bestimmten Konstellationen hier auf der Erde, ähnlich wie bei Fraktalen, im Kleinen wie im Großen.

Im Normalfall werden Sterne und Sternbilder jedoch NICHT in der astrolgischen Deutung verwendet.

Da facto arbeiten wir also mit dem "tropischen Tierkreis".

Deswegen beginnt der Widder immer mit der Frühlingstagundnachtgleiche oder der Steinbock mit der Wintersonnwende. Eine klar definierte Regel.

Auf meiner Grafik kannst du das auch noch mal bildhaft sehen, wie die Eckpunkte den Tierkreis definieren.

Welche Sternbilder sich aufgrund der Präzession dann scheinbar hinter die jeweiligen Tierkreisabschnitte bewegen, spielt gar keine Rolle. Nur ein Stern ist hier wichtig: Die Sonne.

Deswegen ist es auch vollkommen egal, ob sich der Schlangenträger mit seinen kleineren Fußsternen noch im Ekliptikabschnitt Skorpion befindet.

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@Christine Keidel-Joura

Danke für deine sachlich und erklärend gehaltene Antwort. Ich bin Atheist, habe mich aber oft, interessiert und auch gut mit religiösen Menschen unterhalten können. Mit anderen nicht mit der Naturwissenschaft in Einklang stehenden Perspektiven hatte ich dagegen stets Mühe.

In einem stinklangweiligen Malediven-Urlaub, isoliert auf einem kleinen Atoll, habe ich ein einziges Mal länger mit einem Astrologen gesprochen, ein Isländer, wie du professionell.

Nach seiner Darstellung waren die Sterne das A und O in der Astrologie, denn es seien Sonnen, von übergeordneter Bedeutung für jede Systematik, am Beispiel unserer Sonne könnten wir das sehen.

Sternbilder, auch die des Tierkreises, lehnte er ab, da sie menschengemacht wären und keine Legitimation hätten. Er hatte eigene Konstellationen, in der auch die Klasse eines (freiäugig sichtbaren) Sterns eine Rolle spielte (Rote Riesen wären immerhin schon so gut wie tot).

Soweit ich mich erinnere, benutzte er für seine Prognosen Sterne der erweiterten Ekliptik (die Erde oszilliere schließlich etwas auf ihrer Bahn) und berechnete dann Winkel zwischen der Sonne, dem Stern und einem Planeten, aus der sich Dreiecke ergaben (das Dreieck wäre neben den Kreis eine perfekte geometrische Struktur).

Mit diesen Flächen (die den Rahmen von Koordinaten möglicher Zukunft gaben) hat er dann gearbeitet, nachdem er sie komplizierten mathematischen Verfahren unterzog, die er aus der Tabula Smaragdina des legendären Hermes Trismegistos heraus begründete. Die genauen Wege weiß ich nicht mehr.

Was ich noch weiß ist, dass er immer sagte, "die Sterne wären die Uhr, die Planeten nur die Zeiger".

Ich erzähle dir diese Anekdote, weil sie mir im Widerspruch zu dem zu stehen scheint, was du über deine Arbeit und insbesondere über Sterne gesagt hast.

Solche Widersprüche nehme ich als einen weiteren Hinweis darauf, wie beliebig bereits die Konstanten in der Astrologie definiert sind.

Die Vehemenz meiner Ablehnung, die ich auch dich habe spüren lassen, liegt aber vielmehr daran, dass die Astrologie sich gerne mit wissenschaftlichen Begriffen schmückt, mit ihnen kokettiert, sie dekonstuiert und mit neuen Bedeutungen füllt und sich so gegenüber der Wissenschaft wie ein Cargo-Kult präsentiert - aus meiner Sicht.

Ich bin tief im Naturalismus verhaftet, unsere Sichtweisen der Realität der Natur schließen sich von meiner Seite daher nicht aus, sie konkurrieren. Daher oft der aggressive Unterton und der Ausschluss von Augenhöhe oder Ergebnisoffenheit.

Raum für Austausch unter Interessierten kann es dennoch geben. Dein letzter Kommentar hat mich daran erinnern können.

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@Silicium58

Edit vorletzter Absatz:

schließen sich von meiner Seite daher nicht NUR aus, sie konkurrieren
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@Silicium58

Hallo,

da hast du wirklich einen sehr speziellen Astrologen kennengelernt. Aber immerhin hat er nicht mit Sternbildern gearbeitet, das ist schon mal vernünftig. Tatsächlich gibt es einen Teilbereich der Astrologie, der sich mit Fixsternen befasst. Im astrologischen Alltag spielt dieser jedoch gar keine Rolle. Was nützt uns auch eine Uhr ohne Zeiger? Wobei die allgemein verwendete Uhr dann normalerweise der tropische Tierkreis ist. Und dessen Koordinaten sind nicht beliebig.

Auf jeden Fall war dieser Astrologe ein Exot, selbst in Astrologenkreisen. Aber wie du sicher weißt, darf man nie vom Einzelnen auf tausende Andere schließen. Und umgekehrt auch nicht.

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Peinlich finde ich deine Methode, kritische Fragen als "peinlich" zu bezeichnen.

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@earnest
Peinlich finde ich deine Methode, kritische Fragen als "peinlich" zu bezeichnen.

vor allem ist interessant, dass Astrolgen von Wissenschaftlern zwar eine "ergebnisoffene" Diskussion verlangen, selbst aber in keiner Weise dazu bereit sind.

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Dabei habe ich so deutlich geschrieben, dass wir in der Astrologie NICHT davon ausgehen, dass es die direkte Gravitation des Mondes ist, die mit chronobiologischen Prozessen mancher Lebewesen korreliert.

Diese Aussage gleicht aber mehr einer (falschen oder zumindestens unüberlegten) Mutmaßung, als einer logisch durchdachten Folgerung. Denn tatsächlich, ist es ja aus wissenschaftlicher Sicht so, dass die Gravitationskraft auf der Erde bewirkt, dass alle Körper nach unten, in Richtung Erdmittelpunkt fallen, sofern sie nicht durch andere Kräfte daran gehindert werden. Im Sonnensystem bestimmt die Gravitation darüberhinaus aber auch die Bahnen der Planeten, Monde und Satelliten. Insofern lässt sich daraus auch ganz unschwer und logisch schlussfolgern, dass die Gravitation durchaus, ob nun in sehr direkter oder eher indirekter Art, auch die Biologie und das Leben auf der Erde mit beeinflussen muss.

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@berndsporrer
Diese Aussage gleicht aber mehr einer (falschen oder zumindestens unüberlegten) Mutmaßung, als einer logisch durchdachten Folgerung

Weder falsch, noch unüberlegt. Aber logisch durchdacht:

Es ist sicher nicht die direkte, sondern die indirekte Wirkung der Gravitation von Mond und Planeten, die schließlich auf einzelne Menschen wirkt.

Direkt hat ja tatsächlich die Gravitation des Tisches, an dem ich sitze, mehr Einfluss auf mich als die von Jupiter.

Beim Zusammenspiel der Planeten untereinander, in deren Rhythmen wir eingebunden sind, spielt die Gravitation natürlich eine große Rolle. Das habe ich auch immer so behauptet, und als Beispiel hier den Rhythmus des Mondes aufgegriffen.

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@Christine Keidel-Joura
Direkt hat ja tatsächlich die Gravitation des Tisches, an dem ich sitze, mehr Einfluss auf mich als die von Jupiter.

Das ist aber jetzt etwas hypothetisch in der Formulierung. Wenn wir uns aber darauf verständigen können, dass wir es auch gar nicht so genau wissen, weil es niemand so genau wissen kann, dann würde ich mich dieser Auffassung gerne anschließen.

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Ich habe kürzlich eine Sendung von Harald Lesch darüber gesehen, wie oft hat er auch hier völlig Recht: Die Sterne eines Sternbildes sind alle unterschiedlich weit weg, und die Tierkreiszeichen sind durch mehrere Kalenderreformen auch zeitlich nicht mehr die selben wie bei Ihrer ursprünglichen Festlegung, was mich in meiner Abneigung gegen jeglichen Aberglauben wieder mal sehr beruhigt hat.

Woher ich das weiß:Recherche

Es ist wirklich traurig, dass insbesondere von Kritikern immer wieder dieses falsche Argument mit den dreidimensionalen Sternbldern kommt.

Noch trauriger ist, wenn sowas dann von Wissenschaftlern geäußert wird. Gerade als Wissenschaftler sollte man doch recherchieren und wissen, wovon man spricht.

Als Fachfrau und Astrologie-Lehrerin kann ich dir jedenfalls versichern:

In Wirklichkeit arbeiten die allermeisten Astrologen gar nicht mit den Sternbildern.

Die sind viel zu weit weg, außerdem dreidimensional und haben zudem nichts mit den Jahreszeiten zu tun, um die es hier viel eher geht. Als Anzeiger für Jahreszeiten sind sie ebenfalls unbrauchbar, weil sie sich verschieben.

Aud gutem Grund verwenden wir also jenen Tierkreis, der unabhängig von den Sternbildern die Verhältnisse auf der Erde aufgreift, beginnend mit dem Frühlingspunkt.

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@Christine Keidel-Joura

müssen sie nicht die Regeln / Tierkreiszeichen und entsprechend Aussagen verschieben wenn die Jahreszeiten sich wegen der Klimaerwärmung verschieben?

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In der Astrologie werden die Planetenkonstellationen gedeutet, wie wir sie von der Erde aus sehen können

Die Astrologie und die Deutung von Horoskopen, beruht eben auf dem Selbstverständnis, dass wir die Planetenkonstellationen von der Erde aus sehen und danach auch berechnen, aus geozentrischer Sicht eben, weil wir auf der Erde wohnen.

Würden wir aber beispielsweise auf dem Mars wohnen, dann müssten selbstverständlich, alle Horoskope aus der Sicht des Mars erstellt werden.

In der Frage, wird der Begriff "Sternenkonstellation" verwendet. Das ist natürlich falsch. Richtig müsste es heißen: "Planetenkonstellation", weil in der Astrologie, mit Ausnahme der Sonne, überwiegend mit Planetenkonstellationen gearbeitet wird und nicht mit Sternkonstellationen. Und diese lassen sich auch sehr genau (vorher-) berechnen und bilden (Lebens-)Rhythmen. Die Lebensrhythmen behalten ein Leben lang Gültigkeit.

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