Warum wurde Helmut Schmidt nach seinem Abgang populär obwohl zu seiner Amtszeit verheerende soziale und wirtschaftliche Verhältnisse waren?
zu Schmidts Amtszeiten gab es kaum Lehrstellen, Arbeitsplätze oder Studienplätze. Die Ausgangssituation fÜr die Jugend war katastrophal. Und für die restliche Bevökerung gab es nach Schmidts eigenen Aussagen "eine Aktion Schmalhans für die ganze Nation". Die Ölkrise hat er absolut nicht gemanagt.
6 Antworten
Weil es in den anderen europäischen Ländern noch schlechter aussah und die Opposition kein überzeugendes Konzept hatte. Sonst wäre er ja auch nicht wiedergewählt worden (1976 und 1980).
Ich meinte Länder mit vergleichbarer Wirtschaftsstruktur, in erster Linie UK und die USA, daneben Frankreich und Italien.
Die Schweiz hat keine Autoindustrie, die von der Ölkrise besonders betroffen war.
Es gab damals eine schweizerische Automarke namens Monteverdi.
Aber in ganz kleiner Stückzahl, so wie im GM-Montagewerk Biel. Die hatten ja nur wenige Mitarbeiter.
Als Schweizer ist dir vielleicht nicht mehr in Erinnerung, dass bei den Bundestagswahlen 1980 die einzige Alternative zu Schmidt Franz josef Strauss (CSU) hiess. Das dieser Polemiker es nicht schaffen würde lag auf der Hand.
Totaler Blödsinn.
Zu Zeiten Helmut Schmidts gab es keinen Niedriglohnsektor und ein Familienvater der nicht studiert hatte - zum Beispiel ein Facharbeiter, konnte mit einem Gehalt ein Haus abzahlen und eine Familie ernähren.
Du bist Jahrgang 1976 und als Schmidt's Kanzlerschaft endete (1982) warst du gerade 6 Jahre alt. Was willst du da mitreden? Niedrigkohnsektor gab ausserdem damals. Verkäuferinnen in Warenhäusern verdienten zu der Zeit etwa 800 Mark mtl.
Ich habe Eltern, wie jeder Mensch.
Und ich werde wohl wissen was die zur Schmidt-Ära sagen. Sie waren sehr zufrieden.
Arbeitnehmern ging es besser als später unter Kohl.
Mir ging es als Arbeitnehmer unter Kohl ganz gut. Wenn ich heute noch Arbeitnehmer wäre und nicht Rentner müsste ich trotzdem viel schlechter leben als damals.
Kohl konnte sich nur dank der Wiedervereinigung noch eine weitere Amtszeit sichern. Ohne diese wäre seine Zeit schon früher vorbei gewesen.
eher nicht. Aber er tat einiges zum die Opposition zu beseitigen.
Eher schon. Seine Umfragewerte waren vor der Wiedervereinigung völlig im Keller. Mit der Wiedervereinigung sind diese wieder stark angestiegen.
kann sein. Ich fand es unter Kohl eher gemütlich. Schmidt und Schröder Zeiten waren irgendwie stressiger.
müsste ich trotzdem viel schlechter leben als damals.
Das ist frei erfundener Quatsch. Vieles, was sich heutzutage ein normaler Arbeiter leistet, gab es unter Kohl noch gar nicht.
Zu dessen Zeiten verdiente ich 5500 DM mtl. (vor der Wahl 1998). Heute bekäme man für einen vergleichbaren Posten etwa 3500-3800 Euro mtl. Die Preise haben sich aber seither verdoppelt!
Zu dessen Zeiten verdiente ich 5500 DM mtl. (vor der Wahl 1998). Heute bekäme man für einen vergleichbaren Posten etwa 3500-3800 Euro mtl.
Dann warst du damals aber um 1500 DM bzw. 750€ über dem Durchschnitt und wärst heute nur noch 200€ über dem Durchschnitt. Dann hat wohl dein Berufsbild an Attraktivität verloren, wenn es so einen Lohnverfall gab.
Die Preise haben sich aber seither verdoppelt!
Nö. Viele Dinge sind sogar deutlich billiger geworden, insbesondere im Bereich der Elektronik.
Preisvergleich: So teuer waren viele Produkte 1991 und heute - Business Insider
Das Durchschnittseinkommen lag gegen Ende der 90er Jahre in den alten Bundesländern bei 5800 DM brutto mtl. Der Fernseher ist ansonsten ein schlechtes Beispiel für Inflation! In den Supermärkten und Restaurants haben sich die Preise mindestens verdoppelt. 1998 ass ich normalerweise 2 Mal täglich auswärts und kam mit etwa 30-40 DM am Tag aus. Heute bräuchte am 50 Euro am Tag wenn man sich nicht selber verpflegt.
eventuell wenn man alte und neue Bundesländer für den Durchschnitt nimmt. Die von mir genannte Zahl bezog sich auf die alten Bundesländer!
Auch das stimmt nicht. Da lag es in 1997 eher bei 2390€. Wo hast du diese Märchen nur her?
Zu Zeiten Helmut Schmidts gab es keinen Niedriglohnsektor
Doch. Den gab es auch damals. Den gibt es sogar immer.
Die Facharbeiter haben genug verdient, meine Eltern konnten problemlos ein Haus und 3 Kinder Finanzieren. Desweiteren gab es eigentlich genug Arbeit.
Aber nicht so schlecht wie oft behauptet wird. Als Beispiel: mein Vater hat 1975 von heute auf morgen problemlos den Arbeitsplatz gewechselt weil die Rüstungsindustrie einfach mehr bezahlt hat als damals die Papierindustrie
es war vor allem für junge Leute sehr schwierig damals
Zeitdilatation.
was meinst du damit? Und was hat das mit Erfahrung als Klassensprecher zu tun?
Recherchiere mal Ölkrise und "Stagflation". Es gab so einige äußere Einflüsse, die vieles extrem erschwerten.
Nein. In der Schweiz ging es zu der Zeit erheblich besser. Fast keine Inflation, annährend Vollbeschäftigung, viel höhere Löhne!