Warum sind so viele in Deutschland lebende Russenfreunde rechtsradikal?
3 Antworten
Rechtsradikal ist mit Gewaltbereitschaft verbunden.
Damit ist die russische Community in Deutschland noch nicht aufgefallen.
Rechte Tendenzen gibt es aber schon innerhalb eines Teils der russischen Gemeinde.
Erklärungsverusche:
Es gibt die verbreitete These, dass Russland nur als (Ton angebende) Großmacht überlebensfähig sei. Dadurch wird viel Gewalt gerechtfertigt.
Eine Aufarbeitung der eigenen Geschichte und Einordnung wird in Russland massiv unterdrückt. Es herrscht das Narrativ vor, daß Russland sich beständig gegen mächtige Feinde wehren müsse.
In der Sowjetideologie wurde nach außen die Freundschaft der Völker propagiert, im Land aber entstand viel Ablehnung und Hass gegen Menschen aus anderen Kulturen, die man eingeladen hatte (gleiches Phänomen im ganzen Ostblock). Erschreckend viele Russen hier in Deutschland äußern sich rassistisch.
Was mich wundert - warum sehen Russen als Zuwanderer selbst nicht den Idiotismus, wenn sie hier über andere Immigranten pauschal schimpfen?
Ich unterhalte selbst seit 25 Jahren viele Kontakte mit der Russischen Community. Ich fürchte - ich werde die Russen nie verstehen...
Linksradikal wurde in der Sowjetunion mit revolutionär gleichgesetzt - also als legitimer Kampf der Arbeiterklasse gegen die reiche Bourgeoisie. Im Westen sprach man dagegen immer wieder von einer linken Diktatur.
Ob deine Grundthese stimmt, weiß ich icht. Viele Menschen aus Russland und Sympathisanten schämen sich.
Es ist eher so, dass Putinfreunde eher rechts sind. Und das besonders laut.
Es gibt aber auch im weit linken Spektrum Sympathisanten für Putin und sein Regime. Siehe Wagenknecht und Co.
Wer rechts ist, wird zwangsläufig in Russland eine Hoffnung, ein Gegengewicht zu links, erblicken.
Was seltsam ist, wenn man so alt ist wie ich: als ich jung war, "führten alle Wege des Sozialismus nach Moskau" und wer für Russland war, war links!
Linksradikal ist ebenso gewaltbereit, und die Sowjetunion galt im Westen wie in ihrem Selbstverständnis als links.