Kann man Rechtsradikal sein und Kommunistisch?

4 Antworten

Das kommt darauf an was du darunter verstehst. Der Begriff radikal ist ein Gummibegriff der eigentlich nichts über die inhaltliche Ausrichtung aussagt und massiven Fehlinterpretationen unterliegt.

Radikal bedeutet weder extremistische ohne Gewalt noch sagt radikal ( in dem Fall rechts ) etwas über den Umfang von zb Nationalistischen oder / und Konservativen Ideen aus. Mal davon abgesehen, dass es auch linke Nationalisten gab und gibt. Le Pen, Frederiksen, die KPdRF, einige Ansätze von de Benoist z.B. usw

Radikal heißt eigentlich im historischen Kontext: etwas bei der Wurzel packen und möglichst umfänglich umzuwälzen bzw zu ändern. Dabei sollen möglichst wenige Kompromisse eingegangen werden und der möglichst direkteste Weg genommen werden. Radikale können moderat aber auch im extremen Teil eines Spektrums sein.

Wenn man jetzt die klassische Definition von Rechts nimmt und der dazugehörigen Ideologien und Strömungen wie Liberalismus, Wirtschaftsliberalismus, Konservatismus, Liberalkonservatismus, Libertarismus, wirtschaftlich orientierter Etatismus usw dann stellt das sowohl radikal als auch nicht einen klaren Widerspruch zur kommunistischen Idee einer klassenlosen Gesellschaft, Verstaatlichung von Produktionsmitteln, Minimierung von Eigentum und Hierarchien usw

Also wenn man nach der klassischen Definition von rechts geht - dann passt das mit Kommunismus nicht zusammen.

Von der Theorie her keinesfalls, da es sich hier ja um zwei entgegengesetzte Pole handelt. Aber in der Praxis ist alles möglich, denn es ist nur selten etwas logisch, was viele Menschen so tun.

Nein. Kommunisten sind international, Rechtsaußenleute national. Allerdings gibt es auch rechten Antikapitalismus. Das Dritte Reich etwa war ebenfalls sozialistisch geprägt.

Die Extreme berühren sich. Die politischen Konzepte schließen sich vielleicht in der Theorie gegenseitig aus, aber in der Praxis gehen vermeintlich linksradikale Einstellungen (Vergemeinschaftung von Eigentum, Herrschaft der Arbeiterklasse etc.) nicht selten mit völkischem, rassistischem, migrantenfeindlichem und verschwörungstheoretischem Denken einher.

Siehe hierzu bestimmte "Querdenker" und dortige (Unter-) Gruppierungen bzw. Lebensläufe von Extremisten (vom RAF-Sympsthisanten zum Neonazi, vom ehemals linken Journalisten zum rechtsextremen Verleger etc ).